Temeswar – In Temeswar/Timișoara hat vor wenigen Tagen ein Pilotprojekt zur getrennten Abfallsammlung begonnen: In ausgewählten Stadtteilen müssen Bürger ihren Müll ab sofort in fünf Fraktionen entsorgen – biologisch abbaubar, Restmüll, Plastik/Metall, Papier/Karton und Glas. Möglich macht das die Einführung sogenannter „intelligenter Inseln“ – modern ausgestatteter Sammelstationen mit Sensoren und Zugang per Karte oder App.
Die Stadt hat mit Mitteln aus dem Landesplan für Wiederaufbau und Resilienz (PNRR) rund 100 solcher Inseln errichtet, jede versorgt etwa 200 Haushalte. Zunächst werden 19 davon in den Gegenden um die Arader und Torontaler Straße in Betrieb genommen, wo die Anwohner bereits vorbereitet wurden. Die Testphase soll einen Monat dauern.
Die Stadtverwaltung und das Müllentsorgungsunternehmen Retim rechnen mit anfänglichen Problemen – etwa bei der Nutzung der Zugangskarten oder bei der Entleerungsfrequenz. Dennoch soll das System langfristig Vorteile bringen, etwa mehr Recycling, weniger Geruch und sauberere Sammelstellen. Außerdem könnte es die Grundlage für ein künftiges „Bezahl-nach-Menge“-Modell schaffen.
Der Kauf der 100 ökologischen Inseln hat 5,8 Millionen Lei (einschl. MwSt.) gekostet. Insgesamt beläuft sich der Projektwert auf 6,9 Millionen Lei ohne Mehrwertsteuer, finanziert aus dem Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan (PNRR). Die Inseln wurden ab Oktober vergangenen Jahres nach Temeswar geliefert, die ersten wurden bereits im November installiert.
Ziel ist es, das System künftig auf ganz Temeswar auszuweiten – vorausgesetzt, es finden sich weitere Finanzierungsquellen. Die Stadt setzt dabei nicht nur auf neue Technik, sondern auch auf ein Umdenken in der Bevölkerung beim Thema „Mülltrennung“.