„Temeswar verdient Respekt“

Temeswar – Der Verein der Temeswarer Fußballfans, „Druckeria“, hat in einem offenen Brief die rumänische Regierung aufgefordert, den Bau des neuen „Dan Păltinișanu“-Stadions in Temeswar/Timișoara nicht weiter zu verzögern. Die Fanvereinigung, die sich seit 2010 für den lokalen Sport, Gemeinschaftssinn und kulturelle Werte engagiert, sieht in der Blockade des Projekts eine schwere Ungerechtigkeit gegenüber der Region.

Temeswar, so betont Druckeria, gehört seit Jahren zu den wichtigsten wirtschaftlichen Motoren des Landes und trägt zwischen fünf und sieben Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Rumäniens bei. Trotz dieser erheblichen Beiträge sei die Stadt systematisch bei nationalen Investitionen in die Sportinfrastruktur übergangen worden – im Gegensatz zu Städten wie Bukarest, Klausenburg/Cluj-Napoca oder Hermannstadt/ Sibiu, wo moderne Arenen bereits Realität sind.

Das alte Stadion wurde 2022 geschlossen und Anfang dieses Jahres mit der genehmigten Finanzierung durch die Nationale Investmentgesellschaft CNI und den Temescher Kreisrat in den Abriss geschickt. Neue Sparmaßnahmen auf zentraler Ebene gefährden nun den Start der Bauarbeiten.

„Das ist kein Luxusprojekt, sondern ein strategisches Vorhaben für eine aktive Stadt“, so die Fans. Das Stadion sei für mehr gedacht als nur Fußball – es solle auch Konzerte, Festivals, Messen und Gemeinschaftsveranstaltungen beherbergen können. „Die Temeswarer sind es leid, für hochwertige Veranstaltungen nach Wien, Budapest oder sogar ins benachbarte Arad zu fahren.“

Die Fans betonen, dass der Stadionbau auch eine Anerkennung für die Arbeit von „Politehnica“ Temeswar wäre – ein Klub, der auf gesunde Strukturen, Nachwuchsarbeit und ehrenamtliches Engagement setzt, trotz ungleicher Wettbewerbsbedingungen im rumänischen Fußball.