Temeswar – Der junge Regisseur Lucas Neagu aus Temeswar ist für die renommierten Gopo-Filmpreise in der Kategorie „Junge Hoffnung“ nominiert worden. Mit seinem beeindruckenden Film „Timing“ hat er nicht nur die Jury der Gopos begeistert, sondern auch auf internationalen Filmfestivals in Girona und Madrid für Aufsehen gesorgt. Seine unabhängige Produktion widmet sich aktuellen Themen wie Angst, Depression und den Herausforderungen der Generation Z. Nachdem er seine Profisportkarriere aufgeben musste, hat sich Neagu seiner Leidenschaft für Filme hingegeben. Sein Debütstreifen, der in Temeswar produziert wurde, zeichnet sich durch seine einfühlsame Darstellung psychischer Belastungen und seiner authentischen Erkundung moderner Lebensrealitäten aus.
Die DSTT-Schauspielerin Olga Török ist für die Gopo-Preisverleihung 2025 in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ für ihre Rolle als Clara in dem gleichnamigen Film des Regisseurs und Produzenten Sabin Dorohoi nominiert. Clara ist eine junge Rumänin, die wie viele Heimat und ihr Kind verlässt, um in Deutschland Geld zu verdienen – wo sie sich um die Tochter einer anderen Familie kümmert. Clara wird die Mutter von zwei Kindern, eines in diesem fremden Land, das andere, schmerzlich vernachlässigt, zu Hause. In dem Film Clara sind zwei weitere Schauspielerinnen aus dem Ensemble des Deutschen Staatstheaters Temeswar zu sehen: Ida Jarcsek-Gaza und Silvia Török. Der Film bekam zudem Nominierungen für Ausstattung (Anca Miron, Sonia Constantinescu), Kostüme (Lumi Mihai, Sybille Gänßlen-Zeit), Filmmusik (Eduard Dabrowski), Drehbuch (Ruxandra Ghițescu) und als bester Debütfilm.
Eine weitere Temeswarerin, die ihre schauspielerischen Anfänge in der NiL-Theatergruppe als Schülerin der Nikolaus-Lenau-Schule, betreut von DSTT-Schauspielerin Isolde Cobeț, hatte, wurde in der Kategorie beste Nebendarstellerin für ihre Rolle der Aurora Cornu im Streifen „Moromeții 3“ nominiert: Mara Bugarin.
Die Gopo-Preisverleihung beinhaltet die rumänischen Filmpreise, die von der Vereinigung zur Förderung des rumänischen Films vergeben werden. Nach der Bekanntgabe der Nominierungen letzte Woche sind rund 700 Fachleute aus allen Bereichen der lokalen Filmindustrie aufgefordert, für die Gewinner der Gopo-2025-Trophäen zu stimmen. Mehr als 120 rumänische Produktionen – Spielfilme, Dokumentarfilme und Kurzfilme – sind in diesem Jahr für den Gopo-Preis nominiert. Es handelt sich um Filme, die 2024 in die Kinos, auf nationale und internationale Festivals oder auf Streaming-Plattformen gekommen sind. Die mittlerweile 19. Gopo-Gala findet am 29. April in Bukarest statt.
Nach dieser Nominierung arbeitet Lucas Neagu bereits an seinem nächsten Filmprojekt: Er will für den unabhängigen Film „Nimic mai mult {i nimic diferit“ erneut nicht nur Regie führen, sondern auch das Drehbuch schreiben und die Produktion übernehmen. Die Dreharbeiten sollen im August stattfinden und voraussichtlich zehn Tage dauern: „Dies ist ein sehr persönliches Projekt. Ich habe mich von der Geschichte meiner Großeltern inspirieren lassen, die im Alter und durch Krankheit eine tiefgreifende Veränderung durchgemacht haben. Ich beschäftige mich auch weiterhin mit Themen, die mich beschäftigen – zwischenmenschliche Beziehungen, die Zerbrechlichkeit des Lebens. Nach ‚Timing‘ war ich beeindruckt, wie viele Menschen sich in der Geschichte wiederfanden“, sagt Lucas Neagu. Der neue Film erzählt die berührende Geschichte eines Paares im Verlauf von 50 Jahren und beleuchtet die Herausforderungen und Veränderungen, die das Leben im Laufe der Zeit mit sich bringt.
Mit seiner außergewöhnlichen Kreativität und seinem Gespür für emotionale Themen beweist Lucas Neagu, dass er zu den vielversprechendsten Talenten der rumänischen Filmszene zählt. Die Nominierung für die Gopo Awards ist ein bedeutender Meilenstein in seiner noch jungen, aber vielversprechenden Karriere.