„Tourismus auf sumpfigem Gelände“

Noch kein Termin für Wiederaufnahme des Fährverkehrs auf der Donau am Eisernen Tor

Neumoldowa – Der erhoffte Aufschwung des Tourismusbetriebs am Nord-ufer des Donaustausees vom Eisernen Tor I durch die Inbetriebnahme der Donaufähre „Baziaș I“ bleibt wegen den Restriktionen infolge der Covid-19-Pandemie aus. Serbien hält seine sämtlichen Grenzübergänge zu Rumänien weiterhin geschlossen, obwohl Präsident Vucic in den vergangenen Tagen wiederholt Lockerungen der Restriktionen angekündigt hat, sich aber anscheinend bisher ausschließlich aufs stufen-weise Wiederankurbeln der produktiven Wirtschaft bezog.

„Wir leben in der einzigen Grenzstadt des Banater Berglands“, erklärte jüngst der Bürgermeister von Neumoldowa/Moldova Nouă, Adrian Torma (Ex-PNL, jetzt PSD). „Wir verfolgen die Medien in Rumänien und befolgen die Restriktionen, die uns in Rumänien auferlegt sind, standortbedingt zeigen wir aber auch Inte-resse für alles, was aktuell in Serbien passiert. Ich bin in ständiger Verbindung mit dem Bürgermeister unserer Partnerstadt Golubac, um auf dem Laufenden zu sein mit dem, was am Südufer der Donau, in Serbien, passiert. Ich hoffe nun auf die Aussage des Präsidenten Serbiens, dass es `Chancen` gäbe, gewisse Restriktionen zu lockern.“ Fakt bleibe vorläufig, dass gegenseitige Besuche am nördlichen und südlichen Ufer des Donaustausees Eisernes Tor unmöglich sind.

Als der Fährverkehr Ende 2019 nach fast vierjährigem Aufschub des ursprünglichen Termins eröffnet wurde, hatten Vertreter beider Länder mit viel Enthusiasmus von den zu erwartenden positiven Folgen der Verwirklichung dieses grenzüberschreitenden Projekts (das mit EU-Finanzierung und Geldern des Kreisrats Karasch-Severin realisiert wurde) gesprochen. Touristisch – implizite wirtschaftlich – erwartete man davon einen wichtigen Impuls und rund um die beiden Anlegestellen auch Wirtschaftsansiedlungen auf der Horizontalen (die es allerdings in Serbien in hohem Maß schon seit Längerem gibt).

Bürgermeister Torma formuliert die Hoffnungen am rumänischen Ufer so: „Ursprünglich hatten wir ganz große Hoffnungen in die Eröffnung des Fährverkehrs gesteckt. Mit der Pandemie und den Restrik-tionen stellt sich heraus, dass wir uns auf sumpfigem Gelände befinden. Keiner kann in diesem Augenblick eine Entscheidung treffen, angesichts zu vieler unbekannter Faktoren. Wir sind zum Abwarten gezwungen.“