Temeswar – Die archäologische Entlastung des Areals, auf dem der zukünftige Campus des Nikolaus-Lenau-Lyzeums entstehen soll, ist abgeschlossen, das Bauunternehmen Constructim arbeitet bereits an den Fundamenten der neuen Schulgebäude. Dies teilte der Temeswarer Vizebürgermeister Dan Diaconu über Facebook mit. Ein Jahr lang hatten die Arbeiten zur archäologischen Sicherung des Geländes gedauert, da sich dieses zwischen dem ehemaligen Wiener Tor der Temeswarer Festung, dem früheren Exerzierfeld der k.u.k. Armee und den Kasernen des österreichisch-ungarischen Militärs befindet, so dass die archäologische Entlastung verpflichtend war.
Das gegenwärtig als Militärgelände Oituz-Straße bekannte Areal liegt größtenteils brach, nachdem die Mitte des vorigen Jahrzehnts geschmiedeten Pläne der West-Universität, dort einen zweiten Standort mit mehreren Fakultäten zu errichten, im Zuge der Wirtschaftskrise von 2009-2010 aufgegeben werden mussten. Entdeckt wurden nun die Fundamente eines Verwaltungsbaus, einer Schutzmauer und einiger Häuser aus der türkischen Zeit, ein Grab, Reste von Hausrat und mehrere Kanonenkugeln. Die Landeskommission für Archäologie hat inzwischen die Funde begutachtet und die Vorschläge zu deren Verwertung angenommen, so dass die Bauarbeiten nun starten konnten. Insgesamt vier neue Gebäude soll das Nikolaus-Lenau-Lyzeum bekommen, die Arbeiten kosten insgesamt knapp 50 Millionen Lei ohne Mehrwertsteuer. In zwei Jahren sollte das Projekt seiner Bestimmung übergeben werden. Der Lehrbetrieb der Lenauschule findet zurzeit an mehreren Standorten statt, teilweise auch im ehemaligen Schulheim in der Nemoianu-Straße und im aufgelösten Ion-Mincu-Lyzeum gegenüber dem Finanzamt.