Reschitza – PSD, Pro România, ALDE und die winzige PNȚCD, die einmal rechts war, nannten sich „Stânga Unită“/„Die Vereinigte Linke“ und nominierten als ihren Kandidaten fürs Reschitzaer Rathaus den PSD-Senator Ioan Narcis Chisăliță (unter Freunden: „Ionuț“). Chisăliță ist ein Sohn des vor Kurzem verstorbenen Lyrikers und früheren den Kommunismus verherrlichenden Poeten Octavian Doclin und hat sich seine politische Sporen erst als PSD-Ratsherr und Fraktionschef der PSD-Ratsherrn im Reschitzaer Stadtrat verdient.
Auffallend war während seiner Reschitzaer politischen Tätigkeit der dauernd säuerliche Tonfall und die bis ins Extreme getriebene Uneinsichtigkeit und fehlende Toleranz bezüglich von Meinungen, die seinen zuwiderliefen. 2012 wurde er über die PSD-Schiene Abgeordneter, um bald darauf als Berater des Regierungschefs in die vom damaligen PSD-Chef Victor Ponta geführte Regierung zu wechseln. In diese Zeitspanne fällt ein schwerer Autounfall. Seither ist „Ionuț“ Chisăliță querschnittgelähmt und permanent an den Rollstuhl gefesselt.
Vor etwa einem Jahr gehörte er zur Führungscrew der PSD Karasch-Severin, die im Skandal um die Temeswarer Straßenbaudirektion und die „Extrazahlungen“ beim Autobahnzoll in Nadlak („Gelder zugunsten der PSD“) impliziert ist; dieser Skandal führte zum kollektiven Zurücktreten der gesamten PSD-Kreisleitung von Karasch-Severin. Chisăliță warf der Antikorruptionsbehörde DNA Einflussnahme zugunsten des ehemaligen PSD-Bürgermeisters von Bokschan, Mirel Patriciu Pascu, vor – der einer der Direktoren der Temeswarer Straßenbaubehörde wurde. Aller-dings scheint die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft nach anfänglich mächtiger Schaumschlägerei jetzt die Causa einschlafen zu lassen…
„Zeremonienmeister“ der neuen Allianz auf Kreisebene ist der altgediente Abgeordnete, der ehemalige PSD-Kreischef Ion Mocioalc˛, der seit knapp einem Jahr Generalsekretär der Pro România ist: „Erfreulich ist, dass diese Allianz übereingekommen ist, in nahezu 50 Gemeinden des Banater Berglands (von insgesamt 69 – Anm. wk) gemeinsame Kandidaten aufzustellen bzw. zu unterstützen. Ich gehe deshalb davon aus, dass unsere Bemühungen zum Koalieren mehrerer politischer Gruppierungen zum Wohl der Bewohner von Karasch-Severin von Erfolg gekrönt sein könnten.“
Dan Sârbu, der ehemalige Kommandant der Kreisfeuerwehr von Karasch-Severin, der als Zivilist die PNȚCD leitet, zur überraschend gekommenen Nachricht der Teilnahme seiner Partei an der linken Allianz, sozusagen als „schwarzer Fleck“: „Wir sind Teil der Allianz bloß als Unterstützer des Kandidaten für den Kreisratsvorsitz, für den auch heute amtierenden Silviu Hurduzeu (PSD). Für dieselbe Institution stehen wir auf gemeinsamen Listen. Doch für alle anderen Verwaltungseinheiten, wo wir antreten, haben wir eigene Kandidaten. Das ist in rund 50 Gemeinden so.“