Windbruch: 267.400 Kubikmeter Holz zerstört

Reschitza - Die staatliche Forstverwaltung „Romsilva“, Forstdirektion Karasch-Severin, hat eine eigene erste Schadensschätzung nach dem Windbruch in der Nacht vom 19. Auf den 20. Juli bekanntgegeben: binnen vier Stunden haben die Wirbel- und Sturmwinde während eines Wetterumschlags auf 2662 Hektar Forst des Banater Berglands 267.400 Kubikmeter Holz zerstört. Laut dem Karasch-Severiner Oberförster Ion Tabugan beträgt der Windbruchschaden im Forstamtsbezirk Mehadia 55.900 Kubikmeter, die auf 910 Hektar angerichtet wurden. Im Forstamtsbezirk Nera bei  Orawitza wurden 196.500 Kubikmeter Holz auf 1635 Hektar vernichtet, davon 192.100 Kubikmeter auf 1382,1 Hektar im unter Vollschutz stehendem Nationalpark Semenik–Karasch-Schluchten. Im Forstamtsbezirk Anina sind auf 113 Hektar 14.700 Kubikmeter Holz zerstört worden. Relativ windbruchverschont kamen bisher die vier Forstamtsbezirke rund um Reschitza weg: 400 Kubikmeter Holz wurden auf vier Hektar zerstört.

Irgendwie klang bei der Bekanntgabe dieser ersten Schadenserhebungen durch den obersten Chef der staatlichen Forstverwaltung, zuständig für das Südbanat, ein Bedauern mit: Der überwiegende Teil des Windbruchschadens kann von der Forstverwaltung nicht verwertet werden, weil innerhalb eines der größten unter Schutz stehenden Forste Rumäniens geschehen. Denn in unter Vollschutz stehenden Arealen kann und darf nicht von Menschenhand direkt eingegriffen werden, weil man dort allein die Natur nach Belieben schalten und walten lassen muss. Die durch Windbrüche zerstörten Areale müssen ungestört bleiben, um sich von selber zu regenerieren. Das trifft, laut Tabugan, auf 329,5 Hektar unter Totalschutz stehenden Forstbestand zu, mit einem Windbruchschaden von geschätzt 186.400 Kubikmeter. Das betreffende Areal steht unter speziellem Schutz der UNESCO und die Umweltschutzverbände wachen seit Jahren mit Argusaugen über die Respektierung der Schutzbestimmungen – vor allem seitens der Forstverwaltung… Es handelt sich hier um die letzten Reste eines europäischen Urwalds, gelegen bei den Nera-Quellem auf dem Hochplateau des Semenik-Bergstocks. Oberförster Tabugan gestand vor den Medien, in seiner 40-jährigen Tätigkeit noch nie mit solchen Ausmaßen eines Windbruchs konfrontiert worden zu sein. Und dass man noch nicht einmal an die Säuberung der Forstareale vom Windbruch gehen könne – zumindest dort, wo das gesetzlich möglich wäre – weil zuerst die Forstwege, die nahezu alle durch umgestürzte Waldriesen blockiert sind, freigemacht werden müssen. So steige buchstäblich von Stunde zu Stunde die Gefahr eines weiträumigen Borkenkäferbefalls.

Schlimm sehe es auch rund um die Nera-Klamm im Südbanat aus. „Statt gesunden Bäumen steht man dort mitten in einem Wald von in die Erde gerammt scheinenden Speeren, die gegen Himmel gerichtet sind“, machte Tabugan seinen Vergleich. Buchenstämme von 70-80 Zentimeter Durchmesser seien geknickt und zersplittert worden vom nächtlichen Sturmwind.