Karansebesch – Der Wisent-Freilandbestand im Țarcu-Gebirge, in der Nähe der Gemeinde Armeniș im Temesch-Cerna-Durchbruch, wird in diesem Jahr von WWF România um weitere 20 Tiere aufgestockt, die aus Gründen der Bestandsgenetik aus mehreren Wisentreservaten Europas transferiert werden, wo Übervölkerungsgefahr herrscht.
Gegenwärtig leben im generell als „Măgura Zimbrilor“ bekannten Gebiet an den Südhängen des Țarcu-Gebirges (oder im Norden der Gemeinde Armeni{) etwa 65 der größten Landtiere Europas, die in den sieben Jahren, seit das WWF-Projekt läuft, hierher gebracht wurden bzw. bereits hier gekalbt wurden.
Das Reservat verfügt über Ranger, aber auch über Tierärzte, deren Aufgabe vor allem im aufmerksamen Verfolgen und Begleiten des Auswilderungsexperiments besteht. Vorläufigen Schlussfolgerungen zufolge verläuft die Wiederanpassung an die Wildnis und das Gewöhnen an die Nahrungsfindung auf Eigeninitiative erfolgreich – u.a. hat es in den vergangenen zwei bis drei Jahren im Winter keinerlei Annäherung der auf Futtersuche befindlichen Tiere an die Heuschober in den Höfen der Einheimischen mehr gegeben und auch die Zahl der Geburten in Freiheit ist konstant gestiegen.
Nun will WWF România im Mai und Juni weitere 20 Wisente dem Bestand im Țarcu-Gebirge hinzufügen, die bis Herbst 2021 in Gehegen eine Anpassungsperiode durchleben werden, um danach in die Waldfreiheit ausgewildert werden zu können, wo sie Gelegenheit haben, sich dem dort lebenden Wisentbestand anzuschließen.
Winters über füttern die
Ranger die Wisente noch an speziell eingerichteten Futterständen, wobei dem Futter Vitamine, Mineralsalze und auch Arzneien beigemengt werden. Um das finanziell stemmen zu können, hat WWF România ein Spendenkonto („Zimbrii au nevoie de tine“/Die Wisente brauchen dich) eingerichtet.
„Und zu leben und gesund – also auch fortpflanzungsfähig – zu bleiben, brauchen die Wisente durchschnittlich 32 Kilogramm Futter pro Tag“, heißt es seitens WWF. „Doch ihre Nahrungspalette ist sehr stark aufgefächert. Gesund bleiben sie, wenn sie ausreichend diversifizierte Nahrung zur Verfügung haben. Die bietet der Wald im Winter in beschränkterem Maß und deshalb ist noch das Eingreifen des Menschen nötig, bis die Bestände ausreichend stark und gesund sind, um allein zurecht zu kommen.“