Zukunft der EU und Resilienz der Demokratie im Fokus

Über 1000 Akademiker nahmen an Smart-Diaspora-Tagung teil

Temeswar (ADZ) - Über 400 im Ausland forschende und lehrende rumänische Akademiker haben vorige Woche gemeinsam mit etwa 550 Kollegen aus Rumänien an der bisher größten Auflage der Smart-Diaspora-Tagung teilgenommen, die seit 2008 vom Bildungsministerium sowie von mehreren rumänischen Universitäten und Forschungseinrichtungen unter der Schirmherrschaft des Staatspräsidenten veranstaltet wird. Wie die ADZ mehrmals berichtete, dient die Veranstaltung der Netzwerkbildung zwischen rumänischen Akademikern aus dem In- und Ausland sowie der Stärkung der Beziehungen zwischen rumänischen Universitäten und ausländischen Hochschuleinrichtungen. Dass 2023 die Smart-Diaspora-Tagung in Temeswar stattfand, hängt selbstverständlich mit dem Kulturhauptstadt-Jahr zusammen, Hauptaustragungsort der insgesamt 38 Workshops zu fast allen Bereichen der Wissenschaften und der Bildung war die West-Universität Temeswar. Es ging beispielsweise um die neuesten Fragen und Herausforderungen in Medizin, Physik, Chemie, Informatik, Mikro- und Nano-elektronik, Digitalisierung und Kybernetik, künstliche Intelligenz, Mathematik, Städteplanung, Umwelt, Klima und globale Krisen, Bildungswissenschaften, Ma-kroökonomik, Globalisierung, Technologie-Transfers, Gleichheit, Diversität und Migration, die Zukunft der Demokratie usw.

Einer der bedeutendsten Workshops war der Resilienz der Demokratie in der Europäischen Union gewidmet. Koordiniert wurde die Veranstaltung von Vlad Constantinesco, einem der renommiertesten französischen Experten für Europarecht, Professor an der Universität von Straßburg und dem Europakolleg in Brügge, sowie von Vlad Perju, Professor am Boston College (USA), Oana Ștefan, Dozentin am Londoner King´s College, der rumänischen Verfassungsrichterin Elena Simina Tănăsescu und dem emeritierten Professor Valentin Constantin (West-Universität Temeswar). Es beteiligten sich rumänische Professoren und Forscher aus Spanien, der Schweiz, Österreich, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Ungarn, Belgien, den Vereinigten Staaten, Polen und der Republik Moldau sowie selbstverständlich aus den rumänischen Hochschulzentren Bukarest, Temeswar, Klausenburg, Hermannstadt und Craiova. Auch für den Europarat und der Weltbank tätige Rumänen sowie die gegenwärtige Richterin am Europäischen Gericht für Menschenrechte und zukünftige Richterin am Internationalen Strafgerichtshof Iulia Motoc nahmen an den Gesprächen teil. Es ging um Grundfragen des demokratischen Aufbaus der Europäischen Union, um die Energiesicherheit, die internationale Lage der EU, die Bekämpfung des Populismus und der Armut, die steigende wirtschaftliche Ungleichheit, den Einfluss der Digitalisierung auf die Meinungs- und Medienfreiheit, die gemeinsame verfassungsrechtliche Identität der EU-Mitgliedstaaten und die immer lauter werdende Debatte um den Vorrang des EU-Rechts vor nationalem Recht.