Die iWelt ohne „iGott“

Steve Jobs, 1955-2011. Ein Nachruf für ein Genie

Foto: apple.com

Das Symbol des angebissenen MacIntosh-Apfels ist heutzutage nicht mehr aus dem Alltagsleben wegzudenken. Personalcomputers, Notebooks, iPhones, iPods, iPads sind von einem Zeichen der Rebellion gegen den Microsoft zu einem Statussymbol geworden. Wer sie sich leisten kann, zeigt sie stolz und gerne vor.

Am 5. Oktober 2011 starb Steve Jobs, der Mitbegründer und langjähriger Geschäftsführer des Apple Incorporated. Mit seinem Tod rechneten viele und hofften jedoch, er würde es schaffen, würde wieder wie ein Phönix aus der Asche auferstehen und etwas Neues, Unerwartetes und wie immer Geniales den unersättlichen Apple-Fans zeigen. Den Kampf mit dem Krebs hat Jobs verloren. Die Homepage der Apple Inc. erscheint nun im traurigen Schwarz-Weiß.

Das Talent von Jobs bestand darin, dem Verbraucher etwas vorzulegen, was sie bis dato nicht gebraucht haben und sie davon abhängig zu machen. Die Einführung der grafischen Benutzeroberfläche bei PCs führte zum Erscheinen der ersten Maus. Der iPod revolutionierte das Musikhören. Das iPhone machte die Handytastatur überflüssig. Und der iPad minimierte das Notebook auf den 9,7-Zoll großen Bildschirm mit einer einzigen Taste. Gewiss kann man auch ohne diesen „Schnick-Schnack“ leben. Nur wenn man einmal in diesen Apfel gebissen hat, kann man das Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.

Nie wieder wird dieser charismatische Typ auf der Bühne der Firmenzentrale erscheinen und vor den Augen des auf das Äußerste gespannten Publikums etwas aus der Hosentasche zaubern. Er war ein „Genie“, ein „Messias“, ein „Guru“, aber auch ein „Diktator“ und „Menschenschinder“. Unabhängig davon, was man von Jobs hält, muss man ihm eines lassen: Er hat unser Leben nachhaltig verändert. Er hat den Mainstream „cool“ gemacht: weiße Kopfhörer, Fingerabdrücke auf dem Bildschirm und ein angebissener Apfel als das Sinnbild der neuen Zeit.

„Die einzige Weise, wie ihr eine großartige Leistung vollbringen könnt, ist, dass ihr liebt, was ihr tut“, sagte er einmal. Er liebte es, die Welt zu überraschen, sie in Schach zu halten und immer aufs Neue zu begeistern. Jobs war: „Mutig genug, um anders zu denken, kühn genug, um zu glauben, dass er die Welt verändern könnte, und talentiert genug, um es zu tun“, erklärte Barack Obama nach dem Tod des Erfinders. „Keiner will sterben“, sagte Jobs 2005 in Stanford und doch ist „der Tod höchstwahrscheinlich die beste Erfindung des Lebens. Er bewirkt den Wandel. Er entrümpelt das Alte, um Platz zu machen für das Neue.“