EKR und ZETO beim Kirchentag in Nürnberg

Hauptanwalt Friedrich Gunesch (EKR) im Gespräch mit Norbert Denneke (DNK des LWB) Fotos: der Verfasser

Die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien (EKR) und das Zentrum für Evangelische Theologie Ost (ZETO) waren beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg dabei. Vom 8. bis 10. Juni wurde beim Stand am „Markt der Möglichkeiten“ die Anliegen der EKR und die Arbeit des ZETO präsentiert. Viele Begegnungen haben mit Hauptanwalt Friedrich Gunesch (EKR), Pfarrer Gerhard Servatius-Depner (ZETO), Pfr. Zoran Kezdi (Heltau), Pfr. Stefan Cosoroabă (Wien), Vikar Maximilian Braisch (Mediasch), Diana und Cătălin Mureșan (Hermannstadt) stattgefunden. Seitens des Hilfskomitees „Gemeinschaft evangelischer Siebenbürger und Banater“ war Pfr. Hans Schneider immer wieder beim Stand präsent, ebenso Frau Dr. Gerhild Rudolf (Teutsch-Haus) und zeitweilig der aus Österreich angereiste Pfarrer Andreas Hartig (ehem. Zeiden). Frau Dr. Elfriede Dörr (Hermannstadt) war im Ständigen Internationalen Ausschuss (SIA) des Kirchentags und ist gemeinsam mit Tochter Paula Dörr und FSJ-ler Pirmin Hinderling (Hermannstadt), die als Helfer an verschiedenen Orten dabei waren, angereist.

Für den Stand wurde aus Hermannstadt, Heltau und Mediasch viel Material nach Nürnberg gebracht: anschauliche Broschüren über die siebenbürgischen Kirchenburgen, Präsentationshefte des ZETO, viele Ansichtskarten, blaue und rote Kugelschreiber mit dem Logo der EKR, Brezel, Pufuleți, Hausschokolade u.v.a.m. Dankbar sind wir für die große Unterstützung aus Neumarkt i.d.OPf., dem Partnerdekanat von Mediasch, und zwar von Brigitte Hoepke, Pfr. i.R. Martin Hermann, Reinhart Müller und Pfr. Konrad Schornbaum. Es konnte täglich frischer Kaffee serviert werden, was die Attraktivität des Standes wesentlich gehoben hat. Erkannt wurden wir als Gruppe auch unterwegs durch die speziell für diesen Anlass gedruckten T-Shirts mit den Logos der EKR und des ZETO. Einen fesselnden Spruch hatten wir dieses Jahr zwar nicht, auch keinen Gegenstand (wie der hohe Stuhl in Stuttgart 2015). Das Team am Stand war aber authentisch und interessant genug, so dass es unseres Erachtens an nichts gefehlt hat. Eventuell gestaltet man nächstes Mal (2025 in Hannover) den Stand einfacher, damit man auch Sitzmöglichkeiten für die Besucher schaffen kann.

Der Stand der EKR und des ZETO am Markt der Möglichkeiten war sehr wichtig für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Es fragten sich bestimmt viele, wenn auch nur im Vorbeigehen, was das denn ist, die „Evangelische Kirche A.B. in Rumänien“? Andererseits handelten viele der am Stand geführten Gespräche weder von der EKR noch vom ZETO noch von theologischen oder für den Kirchentag relevanten Themen. Es wurde stattdessen über Auswanderung, über Sprache, über Europa, über Christsein u.v.a. diskutiert. Ein spannendes Gespräch lieferte die Begegnung mit einem pensionierten österreichischen Pfarrer, der sich für die Mentalität und auch die Lektürevorlieben der gegenwärtigen Pfarrern der EKR interessierte. Dem Gesprächspartner verlangte es somit eine spontan reflektierende Selbstdarstellung der Pfarrerschaft.

Am Abend des 8. Juni nahm Hauptanwalt Friedrich Gunesch in der Evangelischen Hochschule teil an einem Workshop zum Thema „Beziehungsreichtum. Die Diaspora der Kirche als gemeinsame Aufgabe.“ Er erwähnte, dass man in der EKR täglich Beziehungsreichtum erlebe, und das sei für die EKR stärkend, erfrischend und belebend. Am selben Abend nahm  Pfr. Gerhard-Servatius Depner in Skt. Elisabeth an dem Podium „Was uns europaweit verbindet – Die Charta Oecumenica“ teil. 

Betont hat er dabei, dass auch eine so kleine Kirche wie die EKR eine wichtige Stimme und starke Ausstrahlung in der europäischen ökumenischen Landschaft besitzt. Es wurde das Vorhaben mitgenommen, dass die „Charta Oecumenica“, ein historisch einmaliges Dokument von 2001, in den Gemeinden bekannt gemacht werden muss. Am Nachmittag des 9. Juni hat Pfr. Servatius-Depner an der Jubiläumsveranstaltung „70 Jahre Stipendienprogramm“ im „Haus der Heimat“ ein Grußwort seitens des ZETO und des Hermannstädter Sprachkurses gesprochen. Seit 27 Jahren lernen Stipendiaten aus verschiedenen Ländern und Kirchen am Theologischen Institut in Hermannstadt Deutsch. Alle Mitwirkenden der EKR haben bei den verschiedenen Diskussionen nicht nur ein gutes Bild abgegeben, sondern auch Sinnvolles beigetragen und zur guten Wirkung dieser Veranstaltungen maßgeblich beigetragen.

Das Feierabendmahl am Freitagabend in der Peterskirche war ein beeindruckender Festgottesdienst. Es war zugleich eine willkommene Möglichkeit des geistlichen und sozialen Treffens. Vorbereitet wurde es von der Nürnberger Dekanin Britta Müller und Pfr. Stefan Cosoroabă. Es waren viele wichtige Gäste dabei, unter denen an dieser Stelle Bischof Pavlo Schwarz aus der Ukraine genannt werden soll. Er hat beim Tischgespräch über die aktuelle Situation seiner Gemeinden berichtet. Ein wichtiger Verbindungsmann vor Ort war Michael Folberth, Vorsitzender der HOG-Regionalgruppe Reps, der in der Peterkirche zu Hause ist. In seine Wohnung wurde eine kleine Gruppe der EKR-Delegation wunderbar aufgenommen, wofür an dieser Stelle auch herzlich gedankt wird.

Der Kirchentag in Nürnberg hat sowohl auf dem Messegelände als auch auf den Plätzen und in den Straßen eine positive Energie ausgestrahlt. Man bekam leicht den Eindruck, dass man gemeinsam zu einer sehr großen Gemeinde gehört. Das war allerdings nicht immer in den Inhalten der Reden, Predigten oder Diskussionen zu spüren, sondern eher im gemeinsamen Singen und Beten während der Andachten und Gottesdiensten. Dankbar dürfen wir heute auf ein gutes und unkompliziertes Miteinander in der Zusammenarbeit der Delegation und gemeinsam mit unseren treuen Partnern zurückblicken und insgesamt auf eine gelungene Teilnahme beim Kirchentag.

Auf ein gesundes Wiedersehen 2025 in Hannover!