Soll ein Haus dauernden Bestand haben, muss es auf ein festes, erdbebensicheres und allen Stürmen trotzendes Fundament gebaut werden. Soll unser kurzes irdisches Leben für uns und auch für unsere Mitmenschen fruchtbar sein, muss es auf einem festen, unerschütterlichem geistigen Fundament errichtet sein. Es bieten sich auf diesem Gebiet viele Ideologien an, die behaupten, sie wären das ersehnte und gesuchte Fundament. Für gläubige Christen gibt es nur ein einziges wirklich festes geistiges Fundament: Jesus Christus! Er hat dies so bewiesen, wie es kein anderer Sterblicher auf Erden fertiggebracht hat noch in Zukunft es einer fertigbringen wird: Durch seine Auferstehung von den Toten! Deshalb ist für uns Christen das Osterfest das tragfähigste Fundament unserer irdischen Existenz.
Diese unsere Überzeugung gründet sich auf die Auferstehungsbotschaft im Evangelium. Es hängt jetzt davon ab, ob wir diese Botschaft mit gläubigem Herzen annehmen oder abweisen. Während der Christenverfolgungen im Römischen Kaiserreich wurde die Jungfrau Margareta, weil sie Christin war, vom römischen Präfekt Olibrius verhört. Mutig bekannte sie ihren Glauben an Christus. Entrüstet rief der Präfekt aus: „Wie kann ein größerer Unsinn erdacht werden, als einen ans Kreuz Genagelten als Gott zu verehren?“ Die Jungfrau fragte: „Woher weißt du, dass Christus gekreuzigt wurde?“ Er sagte: „Eure eigenen Urkunden lehren es ja.“ Darauf antwortete Margareta: „Welch ein Unsinn ist es, aus den nämlichen Büchern, in denen nicht nur der Tod Christi, sondern auch seine Auferstehung und Verherrlichung bezeugt wird, nur das Erste zu glauben, nicht aber auch das Folgende!“
Diesem Präfekten gleichen auch heute viele Menschen. Dass Christus am Kreuz gestorben ist, das glauben auch Leugner seiner Auferstehung. Sie wissen es vor allem aus der Bibel. Dass Er aber von den Toten auferstanden ist, steht genauso in der Bibel. Seine Kreuzigung glauben sie, seine Auferstehung leugnen sie. Sie nennen uns, die Auferstehungsgläubigen, leichtgläubig. In Wirklichkeit sind sie die Leichtgläubigsten: Sie glauben allen Theorien, die Gott und Christus aus dem Weltgeschehen entfernen, obwohl diese Theorien gänzlich unbeweisbar sind. Für sie passt das Zitat, das Napoleon Bonaparte zugeschrieben wird: „Der Mensch glaubt alles. Es darf aber nicht in der Bibel stehen!“
Es stellt sich uns die fundamentale Frage: Was gibt dem Menschen in schweren Lebenslagen mehr geistige Kraft, der Glaube, dass die Welt allein durch den Urknall entstanden ist und dass wir Menschen mit dem Tod für immer und ewig ausgelöscht sein werden, oder der Glaube an Gott, an den von den Toten auferstandenen Christus und an ein Leben nach dem Tod?
Thomas Morus (1478-1535), der einer der größten Gelehrten seiner Zeit und Lordkanzler Englands war, ließ sich lieber verhaften und zum Tode verurteilen, als seine religiöse Überzeugung preiszugeben. Er erklärte vor seiner Hinrichtung: „Was ist der Tod? Was liegt daran, wenn man ein Kleid auszieht? Denn wie ein Kleid umgibt der Körper unseren Geist. Dieses Kleid lege ich jetzt ab, um es einst viel herrlicher wieder anzuziehen!“ Ein solches Wort kann man niemals aus dem Mund eines Auferstehungsleugners hören. Die Auferstehungsgläubigen bauen ihr Leben auf das tragfähigste aller Fundamente.
Christus tat einen Ausspruch, den kein anderer Mensch auszusprechen wagt, mag er noch so mächtig oder gelehrt sein: „Ich bin das Licht der Welt!“ Seit seiner Auferstehung von den Toten erleuchtet dieses Licht das Leben jedes Christgläubigen. Es soll auch unser Leben erleuchten.
Ein kleiner Junge war mit seiner Mutter zum ersten Mal in einer Kirche. Er konnte seinen Blick nicht von den großen Fenstern mit den vielen bunten Gestalten wenden und fragte die Mutter: „Wer sind die Leute in den Fenstern?“ Die Mutter antwortete: „Diese alle sind Christen!“ Bald darauf fragte die Lehrerin in der Schule: „Wer weiß, was Christen sind?“ Darauf antwortete der Junge: „Christen sind Leute, durch die das Licht strahlt!“ Das Licht des auferstandenen Christus soll auch durch uns strahlen. Es wird in uns lebenslang strahlen, wenn wir unser Leben auf das tragfähigste aller Fundamente bauen: auf den auferstandenen Christus!