Sagt man Bulgarien, muss man zu allererst an Wälder denken: dichtbewachsene grüne Hügel begleiten uns auf der Fahrt von Russe ins Kasanlak-Tal, auch „Thrakisches Tal der Könige“ und „Tal der Rosen“ genannt. Vom zauberhaften Plowdiw aus, einer der ältesten Städte Europas, führt ein Sträßchen über wilde Serpentinen nach Kopriwschtiza im Sredna-Gora-Gebirge, ein pittoreskes Städtchen mit bunten Häusern aus der Zeit der Bulgarischen Nationalen Wiedergeburt im Osmanischen Reich. Weiter geht es zum 1650 Meter hoch gelegenen Ski-Ressort Pamporowo in den Rhodope-Bergen im Süden des Landes, wo der Orpheus-Mythos entstanden ist. Unterwegs halten wir am Bachkovo Kloster und setzen die Tour zum Pilgerzentrum Krastova Gora auf abenteuerlichen Bergsträßchen fort, ringsum dichter Tannenwald. Bulgarien, Land der Wälder!
Oder lieber: Land der Rosen? Als wir im Kasanlak-Tal ankommen, blühen sie leider nicht mehr, und auch die weiten Lavendelfelder, die sich bei Schipka um die historischen Sehenswürdigkeiten erstrecken, sind nur noch grün. Im Juni aber hüllt der Duft der Damaszener Rosen, einer alten Sorte aus Kleinasien, die Besucher und Bewohner des 200 Kilometer langen Tals ein, wenn die Pracht in zahllosen Dörfern in riesigen Mengen geerntet wird. Aus drei Tonnen rosa oder fünf Tonnen weißen Blütenblättern wird ein Liter Duftöl destilliert. Preis: ca. 10.000 Euro.
Das Rosenfestival in Kasanlak
Auf die in schmucke Trachten mit grünen Schürzen gekleideten Pflückerinnen, singend und mit Rosengirlanden im Haar, hatten es zumindest früher die Dorfjünglinge auf Brautschau abgesehen. Doch da ist früh Aufstehen angesagt: Um vier Uhr morgens werden die taunassen Blütenblätter von zarten Mädchenhänden geerntet, nur so bewahren sie das kostbare Öl. Zweimal destilliert, mit viel höheren Temperaturen als z. B. Schnaps, ist es lichtgeschützt unbegrenzt haltbar. Wie man es herstellt – oder Fälschern und Panschern auf die Schliche kommt – erfahren wir im Rosenmuseum von Kasanlak, wo man traditionelle Destillationsanlagen, beeindruckende, riesige Gefäße, ein altes Prüf-Labor und andere historische Technik rund um die Herstellung von Rosenölprodukten bestaunen kann. Der Souvenirladen des Museums wartet mit Kostproben auf: Parfüm, Seife, Hautcremes, Marmelade, Duftkerzen, Wodka mit Rosenaroma...
Den Höhepunkt der Erntezeit krönt das Rosenfestival in Kasanlak, das jedes Jahr an drei aufeinanderfolgenden Tagen Ende Mai oder Anfang Juni begangen wird: Es beginnt mit der Wahl der Rosenkönigin und gipfelt in einem fünf Kilometer langen Umzug durch die Stadt mit rund 5000 verkleideten Teilnehmern. Um die 140.000 Gäste aus aller Welt zieht das Spektakel jährlich an, davon viele aus Kasanlaks Partnerstädten in aller Welt, die lange im Voraus Unterkünfte und Plätze auf Tribünen reservieren. Dann blühen natürlich auch die Rosen im 2016 eröffneten Rosarium-Park, der das Museum umgibt, und in jedem öffentlichen Gebäude stehen Körbe voller Rosen. Tradition hat die Kultivierung der duftölreichen Damaszener-Rosen im Kasanlak Tal seit gut 120 Jahren. Doch Spuren von Rosen hat man schon in Gräbern aus dem fünften Jahrtausend vor Christus gefunden.
Im Tal der Könige
Ob auch den Thraker-Königen und Adeligen Rosen ins Grab gelegt wurden, deren über 1500 Hügelgräber das Kasanlak-Tal durchziehen? Nicht umsonst nennt man es auch noch das „Thrakische Tal der Könige“. Zwischen 1992 und 2006 hat hier der bulgarische Archäologe Georgi Kitow über zehn Monumentalgräber freigelegt, die der Wissenschaft völlig neue Erkentnisse enthüllten. Und damit internationalen Ruhm erlangt, obwohl seine Methoden höchst umstritten waren: so setzte er bei Ausgrabungen oft auf Bagger statt Spaten und Pinsel, um schneller als die Schatzräuber zu sein.
Mit Vor- und Grabkammern aus nahtlos aneinandergefügten Megalithblöcken, oft verbunden durch einen langen Gang („dromos“), zeichnen sich die thrakischen Hügelgräber durch architektonische Vielfalt aus: Säulen, Kassettendecken, steinerne Kuppeln, Pflaster, Steintüren, Wandmalereien.
Wir besichtigen als Erstes den Komplex Golyama Kosmatka von Thrakerkönig Seuthes III. (3.-4. Jh. v. Chr.), dem Begründer der Stadt Seuthopolis, der zu dessen Lebzeiten als Denkmal, danach als Grabmal fungierte. Die Grabbeigaben, bestehend aus 20 fein verzierten Gold-Objekten (insgesamt 700 Gramm), darunter eine filigrane Blätterkrone, aus einem vergoldeten Silberobjekt und mehreren silbernen und bronzenen Gefäßen, sind im Museum von Kasanlak zu bestaunen, der bronzene Kopf des Königs mit Augen aus Glas und Halbedelsteinen in Sofia. Selbst das Totenbett von Seuthes III. war mit feinen Goldfäden bedeckt. Die monolithische Grabkammer im Stil eines gigantischen Sarkophags wiegt 60 Tonnen, der Deckel 20 Tonnen. Ein Helm mit dem Namen des Königs belegt dessen Identität. In der Vorkammer wurde ein reich geschmücktes Pferd bestattet.
Nicht in allen Hügelgräbern wurden menschliche Überreste gefunden, manche dienten auch als Kenotaph (symbolisches Scheingrab). Ob dies im Ostrusha-Hügelgrab der Fall war, bleibt dahingestellt, jedenfalls hat man dort nur Pferdeknochen gefunden. Die Besonderheit dieser Grabstätte sind 36 Kassetten mit Wandmalereien, berühmtestes Bild ist das Porträt einer thrakischen Frau.
Besuchen kann man auch die Grabanlagen Kasanlak (UNESCO-Weltkulturerbe; mit Wandmalereien und Kuppel), Shushmanet (mit ionischen und dorischen Säulen), Svetitsa (hier wurde eine goldene Totenmaske gefunden), Helvetsia, Gryphoni und Goliama Arsenalka.
Insgesamt soll es in Bulgarien zwischen 10.000 und 15.000 Hügelgräber geben, darunter auch ganz einfache. Manche Toten wurden begraben, andere verbrannt. Die ältesten Hügelgräber stammen aus der frühen Bronzezeit (3000 v. Chr.), die meisten aus der Zeit der Thraker im 5. Jh. v. Chr., doch selbst nach der Christianisierung Bulgariens im 9. Jh. wurde der Brauch noch lange weitergeführt.
In Schipka gibt es ein Museum mit einem Freilicht-Modell der historischen Stadt Seuthopolis, die erst 1948 ausgegraben und 1954 vom Koprinka Stausee überflutet wurde. Ihre Blütezeit hatte die Stadt um 350 v. Chr. Das Modell zeigt ein Viertel der fünf Hektar großen, mit 890 Metern Stadtmauer versehenen Anlage, den Königspalast und die Agora (Fest-, Versammlungs- und Marktplatz). Die Gebäude bestanden aus Lehmstrohziegeln mit hohen Sockeln aus Flusssteinen und waren mit gebrannten, abgerundeten Dachziegeln gedeckt.
Eine der ältesten Städte Europas
Die 300.000-Einwohner-Stadt Plowdiw in der Thrakischen Tiefebene, 2019 Kulturhauptstadt Europas, gilt auch als eine der ältesten Städte des Kontinents. 4000 Jahre v. Chr. auf drei Hügeln gegründet, entwickelte sie sich zur größten Metropole Thrakiens. Im 4. Jh. v. Chr. wurde sie dann von Makedonierkönig Philipp II. erobert, in Philippopolis umgetauft und mit einer dicken Stadtmauer bewehrt. Die Thraker konnten ihre Stadt trotzdem zurückerobern. Kurz darauf fiel sie an die Römer. Die Drei-Hügel-Stadt „Trimontium“ wurde zum römischen Provinzzentrum mit prächtigen Straßen, deren Pflaster teils noch erhalten ist, Aquädukten und Kanalisation. 831 wurde Plowdiw Teil des Bulgarenreiches, war abwechselnd in byzantinischer und bulgarischer Hand, bis 1364 die Osmanen einfielen, die Stadt in Filibe umbenannten und orientalisierten.
Mit der Zeit erstreckte sich die Stadt auf sieben Hügel, von denen einer zur Herstellung von Kopfsteinpflastern u. a. vollständig abgetragen wurde.
Zur Zeit der bulgarischen Wiedergeburt im 18./19. Jh. hinterlassen vermögende Händler Spuren ihres Wohlstands in ihren reich geschmückten Häusern.
Zeugen all dieser Zeiten reflektieren sich im heutigen Plowdiw, machen den touristischen Reiz aus: das nur teilweise ausgegrabene antike Amphitheater mit 14 marmornen Sitzreihen für einst 5000 bis 7000 Zuschauer (heute 500) , das für Opernaufführungen oder Rockkonzerte im Freien genutzt wird, gegenüber eine Moschee mit Sonnenuhr; die architektonisch reiche Altstadt mit Kopfsteinpflaster, mehreren Museen und liebevoll restaurierten Wiedergeburtshäusern. Sehenswert ist das prächtige Haus des armenischen Händlers Stepan Hindliyan (1835-40), der bis nach Indien reiste, mit Bädern im Stil des römischen Hippocaust und des türkischen Hammam. Auch in das „Hippokrates“-Pharmaziemuseum, eine gut erhaltene Apotheke aus jener Zeit, sollte man unbedingt hineinschnuppern, die auf zwei Stockwerke verteilte Sammlung ist einzigartig in Bulgarien.
Mosaik-Welten mit Seelenvögeln
Eine der Hauptattraktionen der Altstadt ist zweifellos das Museum der Bischofsbasilika aus dem 4. Jh. n. Chr. Im unteren Teil sind die riesigen prachtvollen Mosaike der größten spätantiken frühchristlichen Kirche Bulgariens (86,30 x 38,50 Meter) zu sehen, die sich an dieser Stelle befand. Sie zeigen frühchristliche Symbole wie das augenbestückte Pfauenrad (erinnert an Cherubim-Darstellungen), die Swastika als Symbol des Lebens, den Herkules- und den Salomonknoten als Zeichen ewiger Liebe und Unsterblichkeit. Verschiedenste Vogelarten symbolisieren die freie Seele. Eine teilweise erhaltene Inschrift identifiziert einen Bischof als Okian oder Makian. In einer gläsernen Werkstätte kann man Restaurateuren bei der Arbeit zusehen. Ein Kasten zeigt die Technik der Tessera-Mosaikkunst, die auf würfelförmigen Steinchen basiert, darunter verschiedene Schichten aus Lehm und gröberen Steinen. Die wasserdichten Mosaike zierten nicht nur Kirchen, sondern auch die Häuser der Reichen.
Eine offene Spiraltreppe führt nach oben, wo Informationskästen, KIanimierte Videoinstallationen und Experimentiertische in der Kinderecke zum aktiven Entdecken einladen. Die luftige Glasarchitektur bringt die umliegenden Häuserfassaden reizvoll zur Geltung. Im Museumshop kann man geschmackvolle Souvenirs – Modeschmuck, Tassen, T-Shirts und Taschen – mit Motiven aus den Mosaiken erstehen.
Stadt der bunten Renaissance-Häuser
Rund 90 Kilometer von Plowdiw entfernt liegt Ko-priwschtiza, eine 1971 zum architektonischen und historischen Reservat Bulgariens erklärte Kleinstadt, mit über 388 historischen, künstlerischen und ethnografischen Denkmälern. Ein Kleinod für Fotografen, für das man ausreichend Zeit mitbringen sollte. Die Legenden, die sich um die Gründung von Kopriwschtiza ranken, sind sich einig, dass es zum Ende des zweiten bulgarischen Königreichs (14. Jh) entstanden ist. Mehrmals vom Feuer zerstört, entwickelte sich die Stadt dank prosperierender Händler und Handwerker. Die heutige Architektur steht in Verbindung mit der kompletten historischen Entwicklung der bulgarischen Renaissance-Architektur (18.-19. Jh). 1956 wurde die Museumsdirektion gegründet, die sich den Erhalt des Kulturerbes zum Ziel setzte.
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind die 1817 erbaute Kirche St. Mariä Himmelfahrt, das Oslekova-Haus, das Lyutovata-Haus, das Museum Todor Kableshkov, das Museum Dimcho Debelyanov, das Museum Georgi Benkovski (Geburtshaus von Gabriel Hlatev, dem Urheber der Aprilaufstände von 1876, bekannter unter dem Pseudonym Georgi Benkovski; auf dem Felsen vor dem Haus steht sein Denkmal), das Museum Lyuben Karavelov (Geburtshaus der Gebrüder Ljuben und Petko Karawelow, 1835-1879bzw. 1843-1903, Herausgeber, Dichter und Revolutionär bzw. Ministerpräsident und Finanzminister Bulgariens).
Die Häuser bestechen durch bunte Fassaden, Holzelemente und Steinmauern, schmucke Erker und Balkone, liebevolle Dekorelemente und sind teilweise auch innen bemalt. Die Museen zeigen Einrichtungen und Gegenstände des täglichen Lebens im 19. Jh., häusliche und landwirtschaftliche Geräte, Trachten, Schmuck und vieles mehr.
Gewölbte steinerne Brücken führen über kleine Flüsse und Bäche, die bekannteste ist die Kalacheviyat Most Brücke, wo 1876 der erste Schuss für die Befreiung Bulgariens von der osmanischen Besatzung fiel.
Nationalheiligtum: Batschkowo-Kloster
Im zwischen bewaldeten Bergen gelegenen Kloster Batschkowo wird unsere Gruppe mit Kaffee und Schnaps empfangen. Erst später lese ich, dass dieser „Dschindschifilowa Rakija“ aus den Früchten der 300-jährigen Jujube im Klosterhof destilliert wird, eine botanische Besonderheit, der sich ein mindestens ebenso alter Mammutbaum anschließt. In den Volieren zwischen den Mauern der pittoresken Klosteranlage flattern verschiedenste Hühnervögel. Der Durchgang zum zweiten Innenhof ist mit Geweihen und dem riesigen Panzer einer Schildkröte dekoriert. Ein modernes Museum präsentiert effektvoll Kirchenschätze: bemalte Ikonen vor grauen Natursteinmauern, weißem Marmorboden, Licht und Glas. Gefäße, ausdrucksvolle Schwarzweißporträts von Kirchenmännern. Uraltes Kochgeschirr aus der Massenküche.
Haupattraktion der zentralen Klosterkirche (1604) ist die wundertätige Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert mit der Ikone der dreihändigen Gottesmutter. Der Legende nach soll sie in den ersten Jahrhunderten des frühen Christentums gemalt und 1311 von frommen Georgiern dem Kloster geschenkt worden sein. 1819 wurde die Ikone in einen silbernen Mantel gefasst.
Die Nikolauskirche wurde von dem berühmten Ikonenmaler Sachari Christowitsch Dimitrow alias Sachari Sograf (Maler) ausgemalt, Sohn des Begründers der Samokower Malerschule, Christo Dimitrow.
Das heute zweitgrößte orthodoxe Kloster Bulgariens gilt als Gründung des Georgiers Gregory Bakuriani (1083) und beherbergte bis zum 12. Jh. georgische Mönche. 1344 wurde es unter Zar Iwan Alexander ein spitituelles Zentrum des Landes.
Kreuzweg mit Hoffnung auf Heilung
Eines der größten christlichen Pilgerzentren Bulgariens ist Krastova Gora, gelegen auf 1545 Höhenmetern im Rhodopen-Gebirge. Der Legende nach soll hier ein Teil des Kreuzes Christi begraben sein. In der Kirche der Heiligen Jungfrau Maria führt ein Seiteneingang in eine düstere Kammer, wo sich eine Christus-Ikone befindet, die, wenn man abwechselnd hin- und wegsieht, mit den Augen zu blinzeln scheint. Der Effekt – mal sind die Augen offen, mal zu – ist verblüffend.
Von hier aus führt ein Kreuzweg mit 12 bemalten Kapellen einen buchenbewachsenen Hügel hinauf, dessen Spitze ein 99 Kilogramm schweres Metallkreuz ziert, 1936 gespendet von Zar Boris III. Dem Kreuz wird die Kraft nachgesagt, Todkranke zu heilen.
Im Klostermuseum gibt es eine umfangreiche Sammlung mit Kirchengeräten, alten Büchern und Münzen und einem Schwert, das der Legende nach Kaiser Friedrich Barbarossa bei seinem Kreuzzug hier zurückgelassen haben soll.
Im Herzen der Berge von Orpheus
Auf der serpentinenreichen, schmalen Asphaltstraße zwischen Krastova Gora und Pamporowo sind hohe Fahrkünste angeraten. Pamporowo liegt auf 1650 Metern Höhe am Fuße des Sneschanka (Schneewittchen)-Gipfels in den Rhodopen, nahe an der Grenze zu Griechenland, und rühmt sich mit 270 Sonnen- und 150 Schneetagen im Jahr. Im Sommer bietet sich die Region für Wanderungen und Radausflüge an. Für ungestörtes Skivergnügen sorgen trotz milder Winter hundert Schneekanonen. Dank dichtbewaldeter Berge gibt es keine Lawinengefahr. Mit 3700 Betten und einem Tourismus-Konzept, das sich vor allem an Familien richtet, rühmt man sich, allen Interessens- und Altersgruppen etwas bieten zu können: Ski-Schule und Pisten für alle Levels, Kinderprogramme, ein Snow Fun Park und ein Kids Ski Park, Wellness mit verschiedenen Saunen und Bädern, Fitness und Diät unter fachlicher Aufsicht mit Luxusunterkünften im Perelik-Hotel oder in der Villa Arfa, beide 5 Sterne. Im Januar dieses Jahres war Pamporowo Austragungsort des Snowboard World Cups.
Mit Sesselliften gelangt man auf den Sneschanka-Gipfel und hat vom dortigen Fernsehturm einen gigantischen Ausblick auf tannenbewaldete Berge, ringsum, bis zum Horizont: Hier soll Orpheus, der Sänger und Dichter der griechischen Mythologie, ein Thraker übrigens, geboren sein. Hier bezirzte er mit seinem lieblichen Gesang nicht nur Menschen und wilde Tiere, sondern selbst den Totengott Hades, der ihm seine geliebte Eurydike aus der Unterwelt wieder freigeben sollte... Jedes Jahr Ende Juli werden in der Trigader Schlucht die „Orpheus-Mysterien“ gefeiert, mit heidnischen Ritualen aus verschiedenen Epochen. Und alle vier Jahre im August versammeln sich zum Rozhen-Volksfest Sänger und Musiker aus dem ganzen Land auf dem Rozhen-Gipfel, wo 100 schwermütige Dudelsäcke für Gänsehautfeeling sorgen... Oder ist es die Stimme von Orpheus aus der Unterwelt?