Aktien-Umsätze brechen um 50 Prozent ein, Anleger warten gespannt auf Neuzugang

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

In der Woche vor den Osterferien sackte der Umsatz mit Aktien an der Bukarester Börse um fast 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche ein. Insgesamt wurden 90,2 Millionen Lei (19,9 Millionen Euro) mit Aktien umgesetzt, das entspricht einem Tagesumsatz von knapp 20 Millionen Lei (4,4 Millionen Euro). Wie auch in den Wochen zuvor wurden die höchsten Umsätze mit Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,76 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), Romgaz (SNG, 31,4 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und des Fonds Proprietatea (FP, 0,894 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) erzielt. Das brachte vor allem SNG-Papieren einen Kursschub, sie stiegen im Laufe der Handelswoche um 2,9 Prozent. Auch TLV-Aktien profitierten von den höheren Umsätzen, sie legten auf Wochensicht 0,5 Prozent zu. Nicht so die FP-Aktien, die am Freitag mit einem Wochenverlust von 0,45 Prozent schlossen und somit auch den Finanzwerte-Index drückten.

Die Indizes

Womit wir bei den Indizes wären. Für die Gesamtheit des rumänischen Aktienmarktes war die 15. Kalenderwoche eine gute Woche, auch wenn die Zahl der Gewinner (30) fast gleichauf mit jener der Verlierer (33) war und 13 Emittenten eine Seitwärtsbewegung durchmachten. Der Hauptindex BET legte fast 50 Punkte oder 0,6 Prozent zu und schloss bei einem Stand von 8258,73 Punkten. Der BETPlus-Index legte knapp 0,6 Prozent zu und kletterte somit auf 1223,81 Punkte. Der ROTX-Index schloss mit einem Plus von nur 0,01 Prozent praktisch unverändert zur Vorwoche bei einem Stand von 16.190,03 Punkten. Der Energiewerte-Index freute sich über ein Wochenplus von 1,35 Prozent, dem besten Wochenergebnis unter den Hauptindizes. Das war auch das Verdienst des Erdgaserzeugers Romgaz mit dem zweithöchsten Kursplus unter den Energiewerten. Nur der Pipelinehersteller Conpet (COTE, 116,5Lei, ISIN ROCOTEACNOR7) schaffte ein besseres Wochenergebnis, mit einem Plus von 3 Prozent.

Neuzugang angekündigt

Nach dem geglückten Börsengang des Gesundheitsdienstleisters MedLife (M, 30,8 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) drängt auch der Telekom-Dienstleister RCS&RDS an die Börse. Der Mobilfunkbetreiber und Anbieter von Internet und TV-Diensten plant, mindestens 25 Prozent des Unternehmens an die Börse zu bringen. Vier Banken und Finanzdienstleister werden als Vermittler des Börsenganges gehandelt, dessen Wert zwischen 500 und 600 Millionen Euro geschätzt wird. Noch steht das Angebotsprospekt aus, es wird aber in diesen Tagen erwartet. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte RCS&RDS 842,8 Millionen Euro Einkünfte, fast 73 Prozent davon in Rumänien. Der Konzern ist auch in Ungarn, Spanien und Italien tätig. Die Einkünfte stiegen im vergangenen Jahr um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn vor Steuern betrug 263,3 Millionen Euro (plus 10,9 Prozent zum Vorjahr). Im Telekom-Bereich wies RCS&RDS das höchste Wachstum im Vergleich zu den Konkurrenten aus.
Durch den Börsengang der Unternehmensgruppe, die auch im Energiemarkt tätig ist, dürfte die Bukarester Börse definitiv in die Emerging Markets aufgenommen werden. Derweil steht BVB unter Beobachtung, um vom internationalen Gremium aufgewertet zu werden. Ein solcher Schritt würde die internationale Bekanntheit der Börse erhöhen und sie somit für große Investoren attraktiv machen.

Devisen

Der Devisenmarkt gab in der vergangenen Woche ein uneinheitliches Bild ab. Während sich der rumänische Leu gegenüber dem Euro noch behaupten konnte – wenngleich das Plus von 0,02 Prozent eher als Seitwärtsbewegung gilt – legte der US-Dollar leicht zu: 0,1 Prozent betrug der Kursanstieg der US-amerikanischen Währung. Am ersten Handelstag nach Ostern kostete ein Euro 4,5231 Lei und somit 0,001 Lei weniger als noch in der Vorwoche. Der US-Dollar kostete am gleichen Tag 4,2576 Lei. Die niedrigen Kursschwankungen lassen auf einen ruhigen Devisenhandel schließen.

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