Aktienmarkt legt kräftig zu, Emittenten geizen nicht mit Dividenden

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der Aktienmarkt in Bukarest nahm in der vergangenen Handelswoche kräftig Fahrt auf. Im Durchschnitt legte der Markt 2,68 Prozent zu, doch bei näherer Betrachtung zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Der Hauptindex BET legte auf Wochensicht satte 4 Prozent zu, was ihm zu einer Konsolidierung jenseits der 8500-Punkte-Marke verhalf. Der ROTX-Index zog gleich und kletterte dank eines Wochenzuwachses von ebenfalls 4 Prozent auf 18.139 Punkte. Der BETPlus-Index legte 3,8 Prozent zu, am wenigsten legte der Energiewerte-Index BET-NG zu: 1,77 Prozent. Der Finanzwerte-Index BET-FI verzeichnete sogar einen Kursverlust von 0,22 Prozent.

Die Marktkapitalisierung verbesserte sich in der vergangenen Woche um 1,1 Prozent auf umgerechnet 39,84 Milliarden Euro. 34 Emittenten hatten am Ende der vergangenen Handelswoche Grund zu feiern. Ihnen standen nur 28 Unternehmen mit Kursverlusten gegenüber. Die höchsten verzeichneten der Armaturenhersteller Armatura (ARM, 0,19 Lei, ISIN ROARMAACNOR7), der Hotelbetreiber T.H.R. Marea Neagră (EFO, 0,0988 Lei, ISIN ROEFRIACNOR6) und der Textilerzeuger Conted (CNTE, 26,6 Lei, ISIN ROCNTEACNOR9) mit jeweils minus 5 Prozent auf Wochensicht. Die höchsten Gewinne erzielten das Pharma-Unternehmen Farmaceutica Remedia (RMAH, 0,49 Lei, ISIN RORMAHACNOR2) und die SocGen-Tochter BRD (BRD, 15,56 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit 12,4 beziehungsweise 10 Prozent.

Emittenten geizen nicht mit Dividenden

Die außergewöhnliche Performance der BRD-Papiere ist wohl dem Dividenden-Ausblick zu verdanken. Die Bank plant, eine Brutto-Dividende von 1,64 Lei je Aktie auszuzahlen. Beim Aktienpreis vom Freitag entspricht dies einer Rendite von 10,5 Prozent – ein außergewöhnlich guter Wert. 2017 hat die Bank ein Rekordergebnis von 1,38 Milliarden Lei eingefahren. 1,14 Milliarden Lei sollen als Dividende ausgezahlt werden.

Eine satte Dividendenrendite von mehr als 6 Prozent schlägt auch der Pharmahersteller Biofarm (BIO, 0,309 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) vor. Für sich genommen erscheinen 0,019 Lei je Aktie nicht viel, doch beim Aktienpreis von 0,309 Lei ergibt dies die besagte Rendite. Biofarm möchte auch nicht den gesamten Vorjahresgewinn ausbezahlen, 48 Prozent sollen reinvestiert werden. Die Aktie legte auf Wochensicht daher auch nur 0,3 Prozent zu.

Antibiotice Iași (ATB, 0,534 Lei, ISIN ROATBIACNOR9) hat eine Dividende von 0,0265 Lei vorgeschlagen, was einer Rendite von 5 Prozent zum aktuellen Aktienpreis entspricht. Das Unternehmen hat 2017 einen Reingewinn von 33,56 Millionen Lei erzielt, um 10,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 53 Prozent des Gewinns sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Condmag wieder zum Handel zugelassen

Seit Dienstag vergangener Woche nahm ein weiterer Emittent den Handel mit Aktien wieder auf. Der Rohrhersteller Condmag (COMI, 0,026 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3), wegen Insolvenz seit 2015 vom Handel suspendiert, wurde vom Appellationsgericht in Brașov/Kronstadt vor dem Bankrott gerettet. Damit ist auch das Schwesterunternehmen von Dafora (DAFR, 0,027 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) wieder auf dem Bukarester Parkett. COMI-Aktien starteten mit einem Plus von 195 Prozent zum letzten Preis vor der Suspendierung, verloren daher im Laufe der Woche 30 Prozent.

Neue Gewichtungen im BET

Der Hauptindex BET erfuhr in der vergangenen Woche eine Änderung der Gewichtungen einzelner Emittenten. Seit gestern wurden die Gewichtungen mehrerer Aktien bei der Berechnung des Index unter anderem anhand des Free Float, also der Anzahl im Handel befindlicher Aktien angepasst. So wurde die Gewichtung der Banca Transilvania (TLV, 2,7 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) von über 21 auf unter 20 Prozent gedrückt. Am meisten dürfte sich MedLife (M, 34 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) über die Neuanordnung gefreut hat, ihre Gewichtung stieg von 0,9 auf knapp 1,3 Prozent.

Devisen

Der Leu geriet in der vergangenen Woche seitens der europäischen Gemeinschaftswährung kräftiger unter Druck. Gut möglich, dass die Anleihen-Emission des Finanzministeriums über 400 Millionen Lei damit etwas zu tun hat. Die Laufzeit der Anleihen beträgt 5 Jahre, der Jahreszins wurde bei 4,3 Prozent angesetzt. Die Nachfrage der Banken bezifferte sich auf 410 Millionen Lei. Der Euro legte auf Wochensicht 0,16 Prozent zu und schloss die Woche bei teuren 4,6646 Lei. Gegenüber dem US-Dollar aber konnte sich der Leu durchsetzen. Die amerikanische Währung verlor auf Wochensicht 0,08 Prozent und machte somit eher eine Seitwärtsbewegung durch. Gestern kostete ein US-Dollar 3,7833 Lei.

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