Der rumänische Aktienmarkt startete in der zweiten Handelswoche dieses Jahres durch. Der Umsatz stieg, im Vergleich zur Vorwoche um 110,8 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 273,9 Millionen Lei (55,4 Mio. Euro). Fast 24 Prozent davon entfielen auf den Umsatz mit Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,735 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), der es auf ein Volumen von 65,3 Mio. Lei (13,2 Mio. Euro) brachte. Medienberichten zufolge habe die Muttergesellschaft in der vergangenen Woche dem Kauf des Leasinggeschäftes eines der reichsten Rumänen, des ehemaligen Tennisspielers Ion Țiriac, zugestimmt. Das Geschäft werde der Leasingtochter untergeordnet werden. Die Aktien legten auf Wochensicht um 4,6 Prozent zu.
Zweitgrößter Umsatzbringer der Woche war eine andere Bank, die Banca Română de Dezvoltare (BRD, 20 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2). Deren Aktien legten auf Wochensicht satte 11,5 Prozent zu, nachdem bekannt wurde, dass die Bank Sonderdividenden ausschütten will. In der vergangenen Woche wurden 48,1 Mio. Lei (9,7 Mio. Euro) mit BRD-Aktien umgesetzt. Dritter im Bunde war der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,499 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit einem Umsatzvolumen von 31 Mio. Lei (6,3 Mio. Euro). Die Aktien gaben auf Wochensicht um 0,2 Prozent nach.
BET nähert sich 14.000-Punkte-Marke
Die Aktienindizes zeugten auch von einer starken Woche für die rumänische Börse. Der Hauptindex legte 3,99 Prozent zu und übertraf den Durchschnitt (2,97 Prozent) um Längen – und erreichte im Übrigen ein neues Allzeithoch bei 13.681,92 Punkten. Mit einem Wochenplus von 3,9 Prozent zog der BETPlus nach. Dritter Index, der den Durchschnitt deutlich übertraf, war der ROTX, mit einem Wochengewinn von 3,77 Prozent auf 29.094,74 Punkte – und damit jenseits einer neuen Grenzmarke. Nicht ganz so erfolgreich war der Finanzwerte-Index BET-FI mit einem Wochenplus von 2,63 Prozent auf 53.452,43 Punkte. Deutlicher Verlierer, wenn auch immer noch in der Gewinnzone, war der Energiewerte-Index BET-NG mit seiner Wochenperformance von nur 0,58 Prozent, was ihn wieder knapp unter der 600-Punkte-Marke schließen ließ.
Immerhin, 45 Emittenten konnten sich auf Kursgewinne freuen und mit ihnen ihre Aktionäre. Besonders froh werden jene des Chemiebetriebs Carbochim (CBC, 49,8 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) gewesen sein, da ihre Aktien 97 Prozent auf Wochensicht zulegten. Sie gehörten somit nebst BRD, aber auch Romcab (MCAB, Lei, ISIN ROMCABACNOR7) – plus 12,7 Prozent –, CONDMAG (COMI, 0,0115 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) und Sphera Franchise Group (SFG, 17,9 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) – jeweils plus 15 Prozent Wochenzuwachs – zu den größten Gewinnern der Woche. Am anderen Ende der Skala standen 21 Emittenten, unter denen Electroaparataj (ELJ, 0,119 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) den höchsten Wochenverlust zu beklagen hatte: minus 12,5 Prozent.
Börsengang von Hidroelectrica wieder aktuell
Im Kontext der aktuell hohen Energiepreise, ist der Börsengang von Rumäniens größtem Stromerzeuger, Hidroelectrica, wieder aktuell geworden. Der amtierende Energieminister ließ am vergangenen Freitag verkünden, dass der Fonds Proprietatea (FP, 2,09 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), der fast ein Fünftel am Stromerzeuger hält, „mindestens“ 15 Prozent am Unternehmen an die Börse zu bringen plane – und dies so bald wie möglich. Die Aktien des Fonds schossen auf Wochensicht um 6,1 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 2,1 Lei in die Höhe und schlossen die Handelswoche bei 2,09 Lei nur knapp darunter. Laut Minister werde der Fonds alleine handeln, der Staat werde von seinem Anteil (rund 80 Prozent) bei diesem angeblich geplanten Börsengang nichts veräußern. Der Wert des Unternehmens Hidroelectrica wurde Ende vergangenen Jahres auf 43 Milliarden Lei geschätzt.
Devisen
Der Euro verbilligte sich mit 0,008 Prozent kaum wahrnehmbar in der vergangenen Handelswoche. Gegen den US-Dollar hingegen konnte sich der rumänische Leu stärker durchsetzen, hier betrug die Kursvariation beachtliche 1,32 Prozent. Am gestrigen Montag startete der Euro bei einem Wechselkurs von 4,9432 Lei, während der US-Dollar bei 4,3142 und somit weiter entfernt von der 4,4-Lei-Marke startete.
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