Börse dreht kräftig ins Plus, Energiewerte holen auf und MedLife mischt den Markt auf

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

In der vergangenen Woche belief sich der Gesamtumsatz an der Bukarester Börse dank des gelungenen Börsenstarts des Gesundheitsdienstleisters MedLife auf 427,38 Millionen Lei. Die Geldhäuser Banca Transilvania (TLV, 2,395 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) und BRD (BRD, 11,48 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,2605 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), der Fonds Proprietatea (FP, 0,796 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) und der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 24,75 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) waren die Umsatzkönige mit Wochenumsätzen in zweistelliger Millionenhöhe. Der Anstieg des Handelsappetits der Anleger wirkte sich positiv auf die Indizes aus. Diese schlossen die Woche mit Zuwächsen zwischen 0,23 Prozent für den Finanzwerte-Index BET-FI und 4 Prozent für den in letzter Zeit gebeutelten Energiewerte-Index BET-NG. Letzterer näherte sich wieder der 600-Punkte-Grenze, dass der BET-NG jedoch diese Grenze noch bis Jahresende überschreitet ist eher unwahrscheinlich. Der Marktindex BET legte 2,35 Prozent zu, der höchste Wochengewinn in diesem Halbjahr. Diese Performance drehte den Index auf Jahressicht ins Plus.

Woche der Energie-Aktien

Zweifelsohne war die vergangene Handelswoche die Woche der Energie-Aktien. Von den 33 Aktien, die mit Kursgewinnen abgeschlossen haben, sind die drei Wochengewinner Energiewerte. So legten die beiden Rompetrol-Tochterunternehmen Rompetrol Well Services (PTR, 0,31 Lei, ISIN ROPESAACNOR0) und Rompetrol Rafinare (RRC, 0,0598 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) 34 beziehungsweise 25 Prozent zu, nachdem bekannt wurde, dass der staatliche chinesische Konzern China Energy Company Limited die Kontrolle über die in den Niederlanden registrierte Holding, der die beiden rumänischen Rompetrol-Unternehmen gehören, übernimmt. Somit fallen die beiden Rompetrol-Töchter in chinesische Hand, was die Anleger offenbar optimistisch stimmte. Der Mineralölkonzern OMV Petrom konnte in der vergangenen Woche 10,6 Prozent an der Börse zulegen. Hintergrund ist die Einigung der erdölfördernden Länder auf eine Drosselung der Produktion, was zu einem längerfristigen Anstieg der Erdölpreise führen soll. Außerdem meldete Petrom den Start der Vorproduktion bei der größten Förderanlage für Erdgas im Land, im Kreis Buzau. Am Vorhaben ist auch das US-amerikanische Unternehmen Hunt Oil mit einer Bilanzsumme von 4 Milliarden US-Dollar (2013) beteiligt.

MedLife mischt den Markt auf

Der Börsengang des Gesundheitsdienstleisters MedLife (M, ISIN ROMEDLACNOR6) mischte den Markt umsatzmäßig auf. Das Angebot über 1,32 Millionen Aktien für Privatanleger wurde dreifach überzeichnet, der Ausgabepreis wurde auf 24,7 Lei für die Erstzeichnenden und auf 26 Lei für die übrigen Privatanleger festgelegt. Der Rest bis zu 8,8 Millionen M-Aktien geht an institutionelle Anleger für 26 Lei. Das sind gut 25 Prozent unter dem Höchstpreis von 35 Lei, doch auch bei diesem Preis weist die Aktie einen hohen EV/EBITDA-Wert von 13,5 auf. Das Verhältnis zwischen Unternehmenswert (Enterprise Value, kurz EV) und Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) beschreibt, wie oft der Gewinn einer gewissen Periode (hier: die letzten vier Quartale) in die Marktkapitalisierung des Unternehmens passen. Je höher diese Kennzahl, desto schlechter. Aufgrund der erwarteten Gewinnentwicklung dürfte das Verhältnis zum Aktienpreis von 26 Lei im nächsten Jahr jedoch merklich nach unten korrigiert werden. Der Börsengang der M-Aktien jedoch brachte der Börse ein Umsatzplus von 290 Prozent zur Vorwoche.

Devisen

Die Entscheidung der US-amerikanischen Notenbank Fed, den Leitzins für den US-Dollar anzuheben, schickte den Euro in der vergangenen Woche international auf Talfahrt. Nicht jedoch in Rumänien: Hier gab der Leu gegenüber beiden Leitwährungen stark nach. Die europäische Gemeinschaftswährung übertritt bereits am vergangenen Dienstag die 4,5-Lei-Grenze und blieb dort fest hängen. Auf Wochensicht kletterte der Euro um 0,5 Prozent, am gestrigen Montag notierte er bei 4,5210 Lei. Der US-Dollar kostete seine momentane Stärke voll aus und legte im selben Zeitfenster satte 2 Prozent gegenüber dem rumänischen Leu zu. Somit kostete ein US-Dollar am Montag 4,3263 Lei.

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