Börse dreht stärker auf und schließt Woche mit guten Gewinnen ab, Digi gerät politisch unter Druck

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der rumänische Aktienmarkt blühte in der vergangenen Woche regelrecht auf. Der Hauptindex BET legte etwas mehr als einen Prozent zu, die Kurszuwächse der Indizes reichten sogar bis zu zwei Prozent (BET-FI). Der ROTX-Index schaffte ein Plus von 1,1 Prozent, der Energiewerte-Index fast 1,3 Prozent. Für den Finanzwerte-Index und den ROTX reichte es sogar aus, ihre nächsten Hürden zu nehmen. Der ROTX schloss die Woche bei 17.099,71 Punkten, der BET-FI übertraf die 38.000-Punkte-Marke (Stand am Freitag: 38.566,93 Zähler).

Der Handel begann entschlossen, mit einem Tagesumsatz von 19,5 Millionen und der Banca Transilvania (TLV, 2,335 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) an der Spitze der umsatzstärksten Aktien. Den zweiten Platz nahm am Dienstag der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,331 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) ein, musste ihn am Tag darauf an Romgaz (SNG, 32,55 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) abgeben. Allerdings schwenkte die Börse Mitte der Woche in die Verlustzone ein. Sieben Emittenten im BET-Index schlossen den Tag mit Kursverlusten ab. Die Zahl der Verlierer und Gewinner glich sich am Donnerstag aus, der Handel sackte auf schwache 2,9 Millionen Euro Umsatz ab. Am Freitag schließlich übernahm Transelectrica (TEL, 24,6 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) die Position als umsatzstärkste Aktie und heimste auch den höchsten Tagesgewinn (plus 3,36 Prozent) ein.

Der Markt im Überblick

Die Umsätze waren indes eher bescheiden. 115,13 Millionen Lei wurden in der vergangenen Woche mit Aktien umgesetzt, das entspricht einem Tagesdurchschnitt von 24,8 Millionen Lei. Den höchsten Umsatz erzielten erneut die Aktien der Banca Transilvania (TLV) mit einem Anteil von 21,7 Prozent am Gesamtumsatz. Mit jeweils etwas mehr als 13,5 Prozent folgten zwei Energiewerte: OMV Petrom (SNP) und Romgaz (SNG). Während die Bankaktie 1,2 Prozent nachgab, legten die SNP-Papiere 1,6 Prozent zu. Die Erdgas-Aktien schlossen unverändert.

Die höchsten Kursgewinne strichen der Fonds Proprietatea (FP, 0,925 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) mit einem Plus von 4,76 Prozent ein, gefolgt von Trans-electrica (TEL, 24,6 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) mit plus 4,24 Prozent. Am anderen Ende der Skala standen in der vergangenen Woche der Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 27,7 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) mit einem Wochenverlust von 3,15 Prozent und die Patria Bank (PBK, 0,09 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) mit einem Minus von 2,15 Prozent – und dies, obwohl die Aktie in der vorvergangenen Woche den höchsten Kurszuwachs (plus 3,2 Prozent) erzielt hatte.

Digi-Aktien unter Beschuss

Die Aktien der Telekomgruppe Digi Communications (DIGI, 27,75 Lei, ISIN NL0012294474) gerieten in der vergangenen Woche unter Beschuss. Ein Wirtschaftsberater des Premiers hatte die Investitionspolitik der Verwalter von Rentenfonds kritisiert, in Digi zu investieren. DIGI-Papiere haben in der vergangenen Woche ihr Allzeittief von 27,75 Lei erreicht und somit 30 Prozent ihres Ausgabepreises verloren. Die Kursverluste rühren von der rückläufigen Profitabilität im ersten Halbjahr, was wiederum vom Unternehmen durch ein höheres Investitionsvolumen erklärt wird. Gegen die öffentliche Kritik des Wirtschaftsberaters will Digi Communications gerichtlich vorgehen, die Unternehmensleitung sieht das Unternehmen einer Verleumdungskampagne ausgesetzt. Tatsächlich ist Digi Communications der Mutterkonzern des gleichnamigen TV Senders, der bislang politisch unabhängige Berichterstattung betrieben hat.

Devisen

Der rumänische Leu konnte sich in der vergangenen Woche gut gegen Euro und US-Dollar durchsetzen. Den US-Dollar schaffte die rumänische Währung fast auf 4 Lei herunterzudrücken. Auf Wochensicht verlor die US-amerikanische Leitwährung 1,95 Prozent, was eher unüblich ist. Am gestrigen Montag lag der US-Dollar offiziell bei 4,0089 Lei. Der Euro war da schon wieder zaghafter, der Wochenverlust bezifferte sich auf 0,4 Prozent, was die europäische Gemeinschaftswährung auf einen Stand von 4,6377 Lei am gestrigen Montag drückte.

 

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