Börse legt guten Start in den Monat hin, SIF-Gesellschaften verlieren an Unterstützung

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Börse startete entschlossen in den Oktober. Der Marktindex BET legte auf Wochensicht 1,35 Prozent zu und näherte sich so wieder der 8000-Punkte-Marke. Einige Analysten sehen den BET-Index bereits bei 8500 Punkten bis Jahresende, was auch wenig verwunderlich ist, wenn man sich die Entwicklung westeuropäischer Börsen ansieht. Wachstumsprimus der Woche ist wieder der ROTX-Index, der 1,46 Prozent zulegte. Bemerkenswert ist hier die jüngste Entwicklung, obwohl dem Index das Zugpferd – die Aktien der Ersten Bank Group AG (EBS, 173,5 Lei, ISIN AT0000652011) – durch den Abzug der Aktien vom Index verloren gegangen ist. Diese haben übrigens eine weitere Wachstumswoche hinter sich gebracht, in der sie ein neues Allzeithoch von 174 Lei erreicht haben. Doch zurück zu den Indizes. Der Energiewerte-Index BET-NG schloss die erste Handelswoche im Oktober mit einem Plus von 0,6 Prozent ab. Nur der Finanzwerte-Index BET-FI musste Federn lassen. Der Wochenverlust betrug minus 1,3 Prozent, damit fiel der Index unter die 37.000-Punkte-Marke. Der Gesamtumsatz lag bei 138,09 Millionen Lei (30,15 Millionen Euro), das entspricht einem Tagesumsatz von 27,6 Millionen Lei oder 6 Millionen Euro.

28 Emittenten feierten einen guten Start in den neuen Börsenmonat. Den mit Abstand höchsten Wochengewinn heimste wieder das auferstandene Unternehmen Dafora (mehr dazu weiter unten) ein. Besonders gut schnitten in der vergangenen Woche das Pharma-Unternehmen Farmaceutica Remedia (RMAH, 0,337 Lei, ISIN RORMAHACNOR2) mit einem Wochenplus von 11,9 Prozent und das Mechanikunternehmen Mecanica Fina (MECE, 9,08 Lei, ROMECEACNOR3) mit plus 10,4 Prozent. Am anderen Ende der Skala stand mit Energopetrol (ENP, 0,189 Lei, ISIN ROENPCACNOR7) gerade ein Unternehmen aus der Erdölbranche, das einen hohen Wochenverlust zu beklagen hatte: minus 14,9 Prozent. Der Elektromotorenhersteller Electroputere (EPT, 0,03 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) folgte mit einem Verlust von 9,6 Prozent. Den dritthöchsten Wochenverlust unter den 36 verlustbringenden Emittenten verbuchte mit Mecanica Ceahl²u (MECF, 0,1235 Lei, ROMECFACNOR0) ein anderes Mechanikunternehmen. Obwohl in der vergangenen Woche mehr Emittenten Verluste verbuchten, stieg der Wert aller gehandelten Aktien um 1,04 Prozent auf umgerechnet 36,11 Milliarden Euro.

Dafora gelingt erneut Sensation

Eine Sensation gelang auch in dieser Woche dem Dienstleister für Erdölunternehmen Dafora (DAFR, 0,0216 Lei, ISIN RODAFRACNOR5). Die Aktie legte auf Wochensicht noch einmal 61 Prozent zu, nachdem sie Anfang vergangener Woche wieder zum Handel zugelassen wurde. Ein Gericht hatte dem Umorganisierungsplan des insolventen Unternehmens zugestimmt. Anscheinend stehen die Aussichten für das geplagte Unternehmen besonders gut, denn die Aktien legten im Vergleich zum letzten Preis von vor zwei Jahren, als sie vom Handel suspendiert wurden, 126 Prozent zu. Die Kapitalisierung des Unternehmens, sein Marktwert, stieg infolge der guten zwei Wochen auf umgerechnet 5 Millionen Euro. Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben, dass DAFR-Aktien am letzten Handelstag der vergangenen Woche um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vortag wieder zurückgingen.

Vier von fünf SIF-Investmentgesellschaften schlossen die erste Oktoberwoche mit Kursverlusten ab. Anscheinend verlieren die SIF-Gesellschaften an Attraktivität. Rumäniens größter privater Pensionsfonds-Manager NN Pensii hat in den vergangenen Monaten seine Beteiligungen an den SIF-Gesellschaften stufenweise abgebaut. Der Umschichtung fiel auch der Hafenbetreiber Oil Terminal (OIL, 0,148 Lei, ISIN ROOILTACNOR9) zum Opfer. Auf Wochensicht betrug der Kursverlust 0,6 Prozent. Bei den SIF-Gesellschaften lagen die Verluste zwischen 0,7 (SIF5, 2,065 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) und 6,9 Prozent (SIF3, 0,2485 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8).

Devisen

Die rumänische Notenbank beließ den Leitzins bei seiner jüngsten Zinssitzung unverändert. Dennoch griff die Bank in den Markt ein, um den in jüngster Vergangenheit stark angestiegenen ROBOR-Zins zu beruhigen. Die Eingriffe haben zumindest den Anstieg des Leitzinses gestoppt, eine merkliche Entspannung gab es jedoch nicht. Dafür aber wurde die Landeswährung entlastet. Der Leu konnte so gegenüber dem Euro zulegen: 0,47 Prozent betrug der Wertzuwachs. Dadurch entfernte sich der Euro von der 4,6-Lei-Grenze. Der US-Dollar hingegen legte leicht zu. Dank eines Plus‘ von 0,33 Prozent kostete die amerikanische Währung gestern 3,9107 Lei. Ein Euro wurde am selben Tag mit 4,5775 Lei bewertet.


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