Börse noch unbeeindruckt von Leitzinserhöhung, Berichtssaison geht weiter

Gemischte Gefühle an der rumänischen Börse in der zweiten Fe-bruarwoche. Im Durchschnitt gingen die Indizes um 0,3 Prozent leicht zurück, einzelne Indizes aber trotzten dem Trend. So kann man beim Hauptindex BET und dem BETPlus von Seitwärtsbewegungen sprechen, auf Wochensicht lag die Variation bei 0,09 Prozent, beziehungsweise Verlusten von 12,28 Punkten (BET) und von 1,94 Punkten (BETPlus). Der Energiewerte-Index übertraf den Durchschnitt um 1,5 Prozentpunkte, er wies den höchsten Wochenverlust aus: minus 1,8 Prozent (15,7 Punkte). Der ROTX und der Finanzwerte-Index BET-FI hingegen entwickelten sich gegen den Trend. Der BET-FI legte magere 0,06 Prozent zu, der ROTX schon stärkere 0,44 Prozent. Keiner der genannten Indizes über- oder unterschritt eine Grenze in der vergangenen Handelswoche.

Der Umsatz mit Aktien aller-dings verdoppelte sich im Vergleich zur Vorwoche. Und hier hat wieder die Banca Transilvania (TLV, 2,715 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) die Oberhand, sie war der Umsatzbringer an beiden Spitzentagen – am vergangenen Dienstag und Donnerstag – mit jeweils etwa der Hälfte des Tagesumsatzes. Auf Wochensicht waren TLV-Aktien für 26,6 Prozent des Wochenumsatzes in Höhe von 429,48 Millionen Lei verantwortlich. Die drittgrößte rumänische Bank, Banca Română de Dezvoltare (BRD, 21,3 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) war für 19,3 Prozent des Wochenumsatzes verantwortlich. Dritter im Bunde war diesmal die Investmentgesellschaft SIF Muntenia (SIF4, 1,565 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) mit einem Volumen von 79,1 Millionen Lei und einem Anteil von 18,4 Prozent. 

Die Umsatzentwicklung und die nur leichte Veränderung des Leitindex mögen auf den ersten Blick erstaunlich wirken, da die rumänische Notenbank in der vergangenen Woche eine Erhöhung des Leitzinses von 2 auf 2,5 Prozent beschlossen hat. Solche Entscheidungen haben in der Regel eine mehr oder weniger heftige Korrektur an den Aktienmärkten zufolge, da unter diesen Umständen Geld durch Aktienverkäufe abgezogen wird und bei Banken hinterlegt wird, wenn die Rendite aus Zinsen höher ist als die aus Dividenden. Allerdings befindet sich der rumänische Markt in der Berichtssaison und vor Dividendenentscheidungen. Die Aktienrendite könnte also weiterhin attraktiver als Zinseinnahmen erscheinen.

In der vergangenen Woche legten drei Schwergewichte der rumänischen Börse ihre vorläufigen Zahlen vor. Der Kunststofferzeuger Teraplast (TRP, 0,985 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7) konnte Umsatz und Gewinn um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Das beeindruckte die Anleger wohl nicht besonders, die Aktie verlor auf Wochensicht 9,14 Prozent. BRD-Papiere hingegen legten 5,44 Prozent zu, nachdem bekannt wurde, dass die Bank den Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 37 Prozent auf 1,35 Milliarden Lei erhöhen konnte. Und die Aktien des Börsenbetreibers Bursa de Valori București (BVB, 25 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) wurden nur um 0,9 Prozent abgestraft, als bekannt wurde, dass der Reingewinn 2021 zum Vorjahr um 13 Prozent zurückgegangen ist. Hier ist also noch Bewegung zu erwarten. Von den im Hauptindex BET gefassten Emittenten wird in dieser Woche nur der Stromlieferant Transelectrica (TEL, 20,7 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) seine vorläufigen Ergebnisse vorlegen. Die Aktie schloss die vergangene Woche mit einem minus von 2,36 Prozent ab. Gewinner der vergangenen Woche waren der Chemiebetrieb Sinteza (STZ, 0,426 Lei, ISIN ROSTZOACNOR8) mit einem Kursplus von 9,8 Prozent und die Brauerei Bermas (BRM, 2,5 Lei, ISIN ROBEMAACNOR3) mit einem Plus von 19 Prozent. Am anderen Ende der Skala standen, wie bereits erwähnt, Teraplast und der Metallverarbeiter VES (VESY, 0,1 Lei, ISIN ROVESYACNOR8) mit einem Kursrückgang von 12,3 Prozent.

Devisen

Euro und US-Dollar entwickelten sich weiter uneinheitlich zum rumänischen Leu. Immerhin waren die Bewegungen der rumänischen Währung etwas stärker, als in der Vorwoche. Der Euro ging auf Wochensicht leicht zurück, um 0,0015 Lei beziehungsweise um 0,3 Prozent. Die nordamerikanische Leitwährung hingegen verteuerte sich stärker auf Wochensicht, um 0,024 Lei oder 0,55 Prozent. Es spricht einiges dafür, dass der US-Dollar bald noch teurer werden könnte: Die erwarteten Leitzinserhöhungen der Fed und die vor dem Hintergrund der Spannungen mit Russland steigenden Flüssiggas-Importe aus den USA sowie steigende Energiepreise im Allgemeinen drehen an der Devisenschraube. Einzig die hohe Inflation (7,5 Prozent) könnte hier dämpfend wirken. Ein US-Dollar kostete gestern 4,3392 Lei, während ein Euro bei 4,9447 Lei lag.


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