Börse schließt Monat mit Verlusten ab, Übernahmen mischen den Markt auf

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Börse erlitt einen leichten Rückfall in der vergangenen Woche. Während der Finanzwerte-Index BET-FI die Handelswoche mit einem Plus von 1,25 Prozent schloss, verloren die übrigen wichtigen Indizes jeweils mehr als einen Prozent zur Vorwoche. Mit einem Minus von 1,1 Prozent hatte der Energiewerte-Index BET-NG noch die beste Woche unter den Verlustindizes. Das höchste Minus verbuchte der allgemeine Index BET (minus 1,7 Prozent). Mit einem Durchschnitt von 2,48 Millionen Euro lag auch der Umsatz weit hinter dem der Vorwoche zurück (3,8 Millionen Euro). Die Marktkapitalisierung ging von umgerechnet 29,4 auf 29,2 Milliarden Euro leicht zurück. Dabei verzeichneten immerhin 41 der gelisteten Unternehmen Kurszuwächse. Für 21 Emittenten verlief die Woche glücklos.

Der Januar startete schlecht auch für die rumänische Börse, die die Nervosität an den ausländischen Märkten voll zu spüren bekam. Der Monat endete nicht minder schlecht, auch wenn der Markt sich in der dritten Monatswoche fing und die Verluste in der letzten Handelswoche sich in Grenzen gehalten hatten. Rückblickend lassen sich die Monatsverluste auf Wert zwischen 5,7 Prozent (ROTX) und 7 Prozent (BET-NG) beziffern, der Marktindex BET ging im Januar um 6,5 Prozent zurück. Der ROTX-Index verlor trotz des niedrigsten Monatsverlustes die Unterstützung bei 13.000 Punkten und der Finanzwerte-Index rutschte im ersten Monat dieses Jahres unter die Marke von 28.000 Punkten. Die größten Verlierer des Monats waren der Kunststoffverarbeiter Teraplast (TRP, 0,55 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7) mit minus 24,4 Prozent, der Maschinenbauer Comelf (CMF, 2,37 Lei, ISIN ROCMBFACNOR6) mit einem Verlust von 18,3 Prozent und der Schiffsbauer Şantierul Naval Orşova (SNO, 2,45 Lei, ISIN ROSAUVACNOR4) mit minus 14,9 Prozent.

Übernahmen befeuern manche Aktien

Gleich drei Emittenten waren in der vergangenen Woche Objekt von Übernahmen und Übernahmegerüchten. Es handelt sich vor allem um den Molkereibetrieb Albalact (ALBZ, 0,425 Lei, ISIN ROALBZACNOR0), bei dem der französische Konzern Lactalis eingestiegen ist. Die Franzosen einigten sich am 27. Januar mit den Großaktionären, die zusammen 70 Prozent an Albalact halten. Die Übernahme erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung des rumänischen Wettbewerbsamtes, denn Lactalis würde somit zum Marktführer in Rumänien aufsteigen. ALBZ-Aktien legten im Wochenverlauf 31,9 Prozent zu in Erwartung eines Angebots für die in Streubesitz befindlichen restlichen 30 Prozent der Aktien. Banca Comerciala Româna (BCC, 0,104 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) profitierte in der vergangenen Woche von der Nachricht, dass die ungarische Nextebank die Mehrheit an der rumänischen Bank übernehmen werde. BCC-Aktien kletterten um 11,11 Prozent auf Wochensicht, der Aktienpreis liegt derzeit auf halbem Weg zwischen dem Allzeittief und -hoch. Nextebank wird nach dem Kauf von Aktien und der Teilnahme an einer Kapitalaufstockung insgesamt 55 Prozent an der rumänischen Bank halten. Dann sollen die beiden Banken in Rumänien fusionieren. Banca Carpatica hat einen Marktanteil von knapp einem Prozent, Nextebank liegt bei unter 0,5 Prozent. Die rettende Lösung kam, nachdem Übernahmeverhandlungen mit einem US-amerikanischen Fonds Ende vergangenen Jahres ergebnislos abgebrochen wurden. Die Solvabilität der Banca Comerciala Carpatica lag unter dem von der Notenbank vorgeschriebenen Soll von 8 Prozent.

Das insolvente Chemieunternehmen Oltchim (OLT, 0,469 Lei, ISIN ROOLTCACNOR2) scheint als Übernahmekandidat immer mehr Interessenten zu finden. Die Aktien holten kräftig auf in der vergangenen Woche (plus 37,9 Prozent). Neben der Investmentgesellschaft SIF Transilvania (SIF3, 0,2715 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) scheint sich noch ein Konsortium mit einem rumänischen und einem chinesischen Unternehmen für Oltchim zu interessieren. Dies teilte zumindest der Sonderverwalter des insolventen Unternehmens mit. 2015 schloss das marode Unternehmen mit einem operativen Gewinn in Höhe von 9,6 Millionen Euro. Das Gesamtergebnis fiel dennoch negativ aus, doch der Verlust von 8,2 Millionen Euro liegt deutlich unter dem der vergangenen zwei Jahre von 42,6 Millionen Euro beziehungsweise 72,4 Millionen Euro. Oltchim steigerte den Umsatz im vergangenen Jahr um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr, auf 167 Millionen Euro.

Devisen

Erneut ein gemischtes Schlussbild am rumänischen Devisenmarkt. Während sich die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem Leu verteuerte, steckte der US-Dollar ein wenig zurück. Dabei verlor die amerikanische Währung mit 0,5 Prozent auf Wochensicht deutlich mehr, als der Euro zulegte (0,14 Prozent). Damit festigte der Euro erst mal seine Position über 4,5 Lei. Am vergangenen Montag kostete ein Euro 4,5337 Lei. Der US-Dollar hingegen wurde bei 4,1525 Lei bewertet, um 0,02 Lei weniger als noch vor einer Woche.


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