Börse schwächelt, BCR-Listung ist vom Tisch

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: sxc.hu

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Auch in der vergangenen Woche schwächelte Bukarests Aktienmarkt, allerdings hielten sich die Kursverluste in Grenzen. Im Vergleich zur Vorwoche zog der Umsatz wieder an, im Durchschnitt wurden umgerechnet knapp acht  Millionen Euro pro Tag umgesetzt. Überwiegend waren dabei die Verkäufe, die Marktkapitalisierung – also der aktuelle Marktwert aller gehandelten Aktien – fiel in der vergangenen Woche auf umgerechnet 18,9 Milliarden Euro. Für Anleihen gab es in der vergangenen Handelswoche kein Interesse.

Indizes und Aktien

Der Markt verlor kräftiger als in der Woche zuvor. Der Hauptindex BET-C ging um 3,7 Prozent zurück und entfernte sich so weiter von der 3000-Punkte-Marke. Dafür waren einige wenige, doch schwergewichtige Aktien verantwortlich: Die Aktien des Erdölkonzerns Petrom (SNP, 0,294 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) büßten 9,8 Prozent ein und fielen so auf ihr 52-Wochen-Tief; das Bauunternehmen Concefa (COFI, 0,0682 Lei, ISIN ROCOFIACNOR7) sah den Preis ihrer Aktien um 8,4 Prozent schrumpfen; das Pharma-Unternehmen Antibiotice Iaşi (ATB, Lei, ISIN ) verlor sogar satte 10,6 Prozent.

Auch ATB-Aktien erreichten so in der vergangenen Handelswoche ihr 52-Wochen-Tief. Hohe Wochenverluste verzeichneten auch noch Oltchim-Aktien (OLT, 1,125 Lei, ISIN ROOLTCACNOR2), die um 5,7 Prozent zurückgingen, und die Aktien der Ersten Group Bank AG (EBS, 88,5 Lei, ISIN AT0000652011), die wohl international unter Druck gerieten.

Der hohe Wochenverlust der SNP-Aktien drückte auch den Energie-Index BET-NG, der mit einem Wochenminus von 5,9 Prozent den höchsten Verlust unter allen Indizes aufweist. Allerdings war Petrom nicht allein verantwortlich für die starke Abwärtsbewegung des Energiewerte-Index‘. Sämtliche Energie-Aktien verzeichneten Kursverluste, OIL-Aktien (OIL, 0,19 Lei, ISIN ROOILTACNOR9) wurden wegen der Aktionärsversammlung vom Handel suspendiert. Womöglich wird der Beschluss zur Stammkapitalerhöhung über eine Sachleistung den Aktien in dieser Handelswoche wieder einen Schub verleihen.

Im Pharma-Bereich konnte Zentiva (SCD, 0,88 Lei, ISIN ROSCDBACNOR8) allein mit einem Wochenplus von 1,7 Prozent nicht die Verluste der übrigen Pharma-Aktien ausgleichen.

Aktie der Woche

Die Erste Bank Group AG (EBS, 88,5 Lei, ISIN AT0000652011) schloss, Medienberichten zufolge, Abkommen mit vier der fünf SIF-Investmentgesellschaften ab, die insgesamt 30 Prozent an der EBS-Tochter BCR – der größten rumänischen Handelsbank – halten. Thema der Verhandlungen war der Erwerb der Anteile an der Bank und das endgültige Aus des damit verbundenen Börsengangs der BCR.

Für 24 Prozent an BCR soll EBS 435 Millionen Euro zahlen. Die Gesellschaften sollen 105 Millionen in Bar erhalten, den Rest in Form von EBS-Aktien, die Zustimmung der SIF-Aktionäre steht allerdings noch aus. Dennoch dürfte nichts den Deal stören, der Wert der Nettoaktiva der SIF dürfte laut Finanzzeitung um 12 bis 16 Prozent steigen und die Fonds würden einen kräftigen Liquiditätsschub erhalten – für alle Beteiligten also ein lohnendes Geschäft.

Für die EBS entfällt so ein Börsengang der rumänischen Tochter, bei dem die österreichische Bank hohe Kursabschläge hinnehmen müsste. SIF-Aktien legten dafür in der vergangenen Woche zwischen 6,7 und 10,5 Prozent zu. Der Finanzwerte-Index legte auf Wochensicht 4,4 Prozent zu und kletterte so wieder über die 17.000-Punkte-Marke.

Rasdaq

Ein Sonderdeal mit den Aktien des Maschinenbauunternehmens Uzinexport (UZIN, 0,57 Lei, ISIN ROUZINACNOR9), bei dem 1,3 Millionen UZIN-Papiere für das Fünffache des Nennwertes gehandelt wurden, sorgte für 55,4 Prozent des Tagesumsatzes am vergangenen Dienstag. Ansonsten herrschte Ruhe am Sekundärmarkt Rasdaq.

Der durchschnittliche Tagesumsatz von nur umgerechnet 0,11 Millionen Euro bezeugt dies. Der Hauptindex Rasdaq-C verlor auf Wochensicht noch einmal 0,1 Prozent (0,6 Prozent in der Vorwoche) und fiel erneut unter die 1600-Punkte-Marke.

Devisen

Nach der leichten Zick-Zack-Bewegung der vorvergangenen Woche stieg die europäische Gemeinschaftswährung stetig im Vergleich zum rumänischen Leu. Zeitweilig kratze der Euro sogar die 4,3-Lei-Marke. Am vergangenen Freitag schließlich die Korrektur, der Leu legte 0,54 Prozent zu und machte so wieder etwas Boden gut gegen den Euro.

Auf Wochensicht betrug der Wertverlust nur noch 0,12 Prozent. Ähnlich entwickelte sich auch der US-Dollar zum Leu in der vergangenen Handelswoche. Allerdings schloss die amerikanische Währung deutlich über der psychologischen Marke von 3 Lei, bei 3,0917 Lei.

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