Der Optimismus an der Bukarester Wertpapierbörse BVB hielt auch in der vergangenen Woche an, doch zeigten sich bereits erste Anzeichen einer Abschwächung des Trends. In der zweiten Wochenhälfte schloss die Börse uneinheitlich. Dafür waren die Tagesumsätze mit einem Durchschnitt von umgerechnet 6,11 Millionen Euro weit höher als in den Wochen zuvor. Die Marktkapitalisierung stieg wieder von 23,9 auf 24,7 Milliarden Euro an.
Indizes und Aktien
Auf Wochensicht konnten noch alle Indizes im Plus schließen, allerdings überwiegten am letzten Handelstag der vergangenen Woche die roten Schlussstände der Indizes. Getragen von Bank- und sowie von SIF-Aktien, legte der Finanzwerte-Index BET-FI 4,15 Prozent auf Wochensicht zu und führte somit die Tabelle der Indizes in der vergangenen Woche an. Der Markt – BET-C – legte insgesamt um 3,27 Prozent zu.
Eine besondere Performance hatten die Aktien des Düngemittel-Herstellers Amonil Slobozia (AMO, 0,0171 Lei), sie führen die Hitliste der vergangenen Woche an mit einem Wochengewinn von 17 Prozent. Grund für diese Aufwertung ist ein anstehendes Pflichtangebot zur Übernahme der Aktien, für die die Aufsichtsbehörde CNVM die Hauptaktionäre bereits zweimal ermahnt hat. Eine andere Aktie mit guter Wochenperformance waren jene des Maschinenbauers Mefin Sinaia (MEF, 0,73 Lei), sie legten auf Wochensicht 10,6 Prozent zu. Von den so genannten Blue Chips überzeugten in der vergangenen Woche vor allem die börseneigenen Aktien BVB (BVB, 45 Lei) mit einem Wochenplus von 8,43 Prozent. Sie erreichten somit auch ihr 52-Wochen-Hoch. Bei den Bankaktien legte die BRD (BRD, 14,2 Lei) 8,14 Prozent zu. SIF-Aktien konnten mit Zuwächsen zwischen 2,37 (SIF2, 1,249 Lei) und 5,86 Prozent (SIF5, 1,372 Lei) aufwarten.
Pharma-Aktien schlossen in der vergangenen Woche mehrheitlich im Minus, es ist also zu erwarten, dass sie in der kommenden Woche wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Anhand derselben Logik ist zu erwarten, dass die Finanzwerte womöglich in die Verlustzone rutschen, jedenfalls aber niedrigere Wochengewinne vorweisen, als in der vergangenen Woche. Interessant wird die weitere Entwicklung der Börsen-Aktien sein.
Aktie der Woche
BVB-Aktien gerieten in der vergangenen Woche verstärkt ins Visier der Anleger. In den vergangenen fünf Handelstagen wurden mehr als 150.000 Aktien der Börsen-Betreibergesllschaft gehandelt, das sind 1,96 Prozent des gesamten Kapitals.
Der rege Handel hievte die Aktien auf ein neues 52-Wochen-Hoch von 45 Lei/Aktie. Medienberichten zufolge stehen vornehmlich Maklerfirmen hinter den Verkäufen der jüngsten Vergangenheit. Sie verschaffen sich somit, Liquiditäten, als Hauptaktionäre der BVB.
Interessant sind die Aktien vor allem für Anleger, die auf ein Comeback der Börse infolge der Listung des Ausgleichsfonds „Proprietatea“ ab dem 25. Januar setzen.
Rasdaq und Devisen
In den Medien tauchten in der vergangenen Woche erneut Nachrichten auf, die auf ein baldiges Ende des freien Marktes Rasdaq setzten. Dagegen rührt sich auch schon Widerstand, der Verband der Kapitalmarkt-Investoren AIPC hat sich bereits öffentlich gegen den Plan ausgesprochen. Der neu entflammte Streit scheint dem Markt jedoch gut zu tun, der tägliche Umsatz stieg auf durchschnittlich über 450.000 Euro, der Hauptindex Rasdaq-C legte auf Wochensicht 2,58 Prozent zu und steuert wieder auf die 1800-Punkte-Marke zu. Der für die vergangenen Wochen überdurchschnittliche Tagesumsatz wurde hauptsächlich von Sonderdeals getragen.
Die rumänische Landeswährung gab in der vergangenen Woche gegenüber der Einheitswährung etwas nach. Grund dafür sind allerdings nicht die Angaben zur Jahresinflation 2010 (acht Prozent), sondern eher ein Erstarken des Euro an den internationalen Devisenmärkten. Das lässt sich vor allem an der Entwicklung des Leu zum US-Dollar ablesen. Die rumänische Währung legte zum Dollar auf Wochensicht 2,66 Prozent zu, während der Euro gegenüber dem Leu 0,2 Prozent zulegte. Am vergangenen Montag kostete ein Euro 4,2669 Lei, ein US-Dollar 3,1906 Lei.
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