Bukarests Aktienmarkt startete mit einem satten Dämpfer in die letzte vollständige Augustwoche. Die Turbulenzen, in welche die chinesische Börse die Aktienmärkte bereits in der Vorwoche gestürzt hatte, lebten sich am Montag noch einmal richtig aus. Mit Verlusten von jeweils mehr als sechs Prozent für sämtliche Indizes verlor der rumänische Aktienmarkt an einem einzigen Tag doppelt so viel wie in der Woche zuvor. Doch danach richtete sich auch die Bukarester Börse nach den ausländischen Aktienmärkten: Ging es für die nach oben, tat es der rumänische Markt nach. Kehrte wieder Unruhe in die Märkte im Ausland ein, folgte die BVB dem Geschehen. So gab es ein stetiges Auf und Ab, doch auf Wochensicht konnte der Markt einiges wieder wettmachen. So standen die rumänischen Indizes am Freitag mit Wochenverlusten zwischen 2,9 Prozent (ROTX) und 3,99 (BET-NG) da.
Die Aufholjagd wurde auch durch einen regen Handel unterstützt. Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zur Vorwoche um 78 Prozent auf umgerechnet 63,9 Millionen Euro. Im Durchschnitt wurden pro Tag umgerechnet 12,8 Millionen Euro mit Aktien umgesetzt. Besonders rege gehandelt wurden Bankaktien, am umsatzstärksten waren die Banca Transilvania (TLV, 2,185 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Volumen von 57,46 Millionen Lei, gefolgt von BRD (BRD, 10,34 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit 49,83 Millionen Lei. Beiden Aktien brachte der Run nichts, sie fielen um fünf beziehungsweise 4,25 Prozent. Doch obwohl 52 der gelisteten Emittenten die Handelswoche mit Kursverlusten abschlossen, stieg die Marktkapitalisierung um 3,2 Prozent von 31,4 auf 32,38 Milliarden Lei.
Von den elf Performern der Woche waren sechs Vertreter der Schwerindustrie, einschließlich der drei Emittenten mit den höchsten Kursgewinnen: der Maschinenbauer Mecanica Ceahlău (MECF, 0,1269 Lei, ISIN ROMECFACNOR0) mit einem Plus von 7,5 Prozent, das Hüttenwerk Alumil Rom Industry (ALU, 0,944 Lei, ISIN ROALUMACNOR8) mit einem Wochengewinn von 4,89 Prozent und der Automotive-Zulieferer UAMT (UAM, Lei, ISIN ) mit plus 4,71 Prozent. Verlierer der Woche war – neben den zwei früher erwähnten Banken – die Baubranche. Zwei Bauunternehmen – Transilvania Construcţii (COTR, 29,8 Lei, ISIN ROCOTRACNOR9) mit minus 19,24 Prozent und Prefab Bucureşti (PREH, 1,45 Lei, ISIN ROPREHACNOR7) mit 12,12 Prozent Verlust – befanden sich unter den Emittenten mit den höchsten Kursverlusten. Kurzfristig könnte sich die Verlustreihe fortsetzen, wenn die Nervosität an den internationalen Märkten anhält. Darauf lässt zumindest der Freitag schließen, an dem der Markt nach der Mittagszeit und anfänglichen Gewinnen wieder ins Minus drehte. Doch die aktuell niedrigen Kurse bieten gute Einstiegsmöglichkeiten, sodass mittelfristig und bis Jahresende noch mit höheren Gewinnen gerechnet werden kann.
Rasdaq
Der Sekundärmarkt Rasdaq nähert sich seinem Ende. Darauf lassen die extrem niedrigen Umsätze schließen, die in der vergangenen Woche zustande kamen. Im Durchschnitt wurden umgerechnet 13.223 Euro pro Tag mit Aktien umgesetzt, insgesamt waren es 66.117 Euro. An einigen Handelstagen betrug der Umsatz am Rasdaq-Markt nur wenige Tausend Euro, am vergangenen Freitag dann der bisherige Tiefpunkt in der Geschichte des Rasdaq: es wurden 1129 Aktien gehandelt, mit einem Gesamtwert von 2551 Lei oder 575 Euro. Nur sieben Emittenten fanden noch Interessenten. Bei so viel Lustlosigkeit verlor der Hauptindex Rasdaq-C auf Wochensicht 18,02 Punkte oder 1,2 Prozent und schloss die Woche bei 1488,28 Punkten.
Devisen
Erstaunlich stabil zeigte sich der rumänische Leu in der vergangenen Woche. Im Verhältnis zur europäischen Gemeinschaftswährung bewegte er sich kaum. Zwar geriet der Leu am Montag unter Druck, wie auch der Kapitalmarkt, doch fing sich die rumänische Währung wieder. Gegenüber dem Montagswert legte der Leu 0,2 Prozent zu. Gegenüber dem US-Dollar kostete der Leu dessen Schwäche aus und verbesserte sich um 0,19 Prozent auf Wochensicht. Am Montag lag ein Euro bei 4,4302 Lei, ein US-Dollar kostete gleichzeitig 3,9271 Lei.
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