Die rumänische Börse erfuhr in der vergangenen Handelswoche eine leichte Korrektur. Insgesamt schlossen die rumänischen Indizes mit einem Durchschnitts-Verlust von 0,55 Prozent. Einzig der Energiewerte-Index BET-NG trotzte dem Augenblick und legte auf Wochensicht 1,47 Prozent zu. Dazu verhalfen wohl die steigenden Energiepreise, die den Erzeugern höhere Einkünfte bescheren werden.
Dem Durchschnitt am Nächsten stand der Hauptindex BET mit einem Wochenverlust von 0,7 Prozent. Der BETPlus verlor auf Wochensicht sogar 0,75 Prozent. Der ROTX lag schon deutlich tiefer im roten Bereich mit seinem Wochenminus von 1,16 Prozent. Das Schlusslicht war diesmal der Finanzwerte-Index mit einem Verlust von 1,6 Prozent zur Vorwoche.
SNP-Aktien tragen zum Umsatzwachstum bei
Die Aktienumsätze wuchsen kräftig um 77 Prozent auf 336,45 Millionen Lei. Das ist vor allem auf den Handel mit Aktien von OMV Petrom (SNP, 0,4745 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) zurückzuführen, der ein Volumen von 179,6 Millionen Lei ausmacht (53,38 Prozent vom Gesamtumsatz). Grund dafür ist die Aufnahme der SNP-Aktien in den FTSE Russell Index, seit gestern. Das Kursplus der Aktien von 3,15 Prozent wiederum dürfte auf den erfolgreichen Abschluss einer ersten Lieferung an Flüssiggas aus dem Schwarzen Meer sein, was die Einkünfte des Unternehmens künftig erhöhen dürfte.
An zweiter Stelle in der Umsatzrangliste steht der Kunststofferzeuger Teraplast (TRP, 1,328 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7), mit einem Volumen von 41,2 Millionen Lei (12,5 Prozent). Auch dessen Aktien sind seit gestern im international geachteten Index abgebildet und legten auf Wochensicht 1,22 Prozent zu. Für den Umsatzbringer von einst, Banca Transilvania (TLV, 2,66 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), blieb da nur noch Platz drei übrig, mit einem Volumen von 27,2 Millionen Lei (8,1 Prozent). Diese Aktien setzten den Abwärtstrend der Vorwoche fort und verloren weitere 2,56 Prozent.
Damit ist die rumänische Bank einer von 33 Emittenten, die die vergangene Woche mit rückläufigen Kursen abgeschlossen haben. Die höchsten Verluste erlitten aber das Bauunternehmen Societatea de Construcții Napoca (NAPO, 4,92 Lei, ISIN RONAPOACNOR0) mit einem Kursrückgang von 12,9 Prozent und der Maschinenbauer Altur (ALT, 0,0275 Lei, ISIN ROALTCACNOR1) mit einem Minus von 14 Prozent. Auf der Gewinnerseite standen 22 Emittenten. Das Bauunternehmen CONDMAG (COMI, 0,0095 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) erreichte ein Kursplus von 11,8 Prozent, der Kunststofferzeuger Prodplast (PPL, 8 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) schaffte ein Plus von 14,3 Prozent, die Brauerei Bermas (BRM, 2,34 Lei, ISIN ROBEMAACNOR3) 14,7 Prozent und der Kabelerzeuger Romcab (MCAB, 6,25 Lei, ISIN ROMCABACNOR7) schließlich plus 27 Prozent.
Onlinehändler und Telekomausrüster wollen an die Börse
Elefant Online, Betreiber des Online-Versandes elefant.ro, plant den Börsengang. Das öffentliche Angebot (IPO, Initial Public Offering) wird vom Finanzdienstleister Wood & Company Financial Services vorbereitet und soll im November stattfinden. Geplant ist, den Onlinehändler auf dem Hauptsegment zu listen. Elefant hat im ersten Halbjahr 104 Millionen Lei Umsatz und 3,8 Millionen Lei Verluste geschrieben. Im Jahresvergleich ist der Umsatz um 2 Prozent gestiegen, im ersten Halbjahr 2020 hat das Unternehmen noch 0,47 Millionen Lei Gewinn gemacht. Haupteigner des Unternehmens ist ein in Zypern registriertes Unternehmen, Millennium Gold Resources Limited, mit knapp 61 Prozent, wie „Ziarul Financiar“ meldete. OLIF BV aus den Niederlanden hält 29,4 Prozent.
Auch der Telekomausrüster ABN Systems International will bis Jahresende an die Börse, um den Ausbau zu finanzieren. Das Unternehmen hat das vergangene Jahr mit einem Umsatz von 93,6 Millionen Lei und einem Gewinn von 5,7 Millionen Lei abgeschlossen. Vorbereitet wird der Börsengang vom Makler Tradeville.
Devisen
Inflation, steigende Energiepreise und eine unklare politische Lage drückten den rumänischen Leu in der vergangenen Woche im Verhältnis zu den beiden Leitdevisen Euro und US-Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung verteuerte sich um 0,08 Prozent auf Wochensicht – keine großartige Veränderung, doch größer als die sonst üblichen. Der Euro kratzt somit an der 4,95-Lei-Grenze und von dort aus wird die 5-Lei-Grenze auch greifbar. Der US-Dollar legte mit 0,58 Prozent deutlicher zu. Am gestrigen Montag startete der Euro bei einem Stand von 4,9473 Lei und der US-Dollar bei 4,1999 Lei in die neue Handelswoche.
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