Der teilweise Abwärtstrend der Vorwoche verallgemeinerte sich in der vergangenen Handelswoche. Allerdings sind die leichten Verluste nur als Kurkorrekturen zu werten. Den höchsten Wochenverlust registrierte der Hauptindex BET mit einem Minus von 1,13 Prozent. Damit fiel er aber auch wieder unter die psychologische Marke von 6000 Punkten. Damit war er auch nicht alleine. Mit dem BET fielen auch der Finanzwerte-Index BET-FI und der ROTX-Index hinter ihre derzeitigen psychologischen Marken. BET-FI rutschte nach einem Verlust von 0,85 Prozent auf 26.896,75 Punkte (unter 27.000), der ROTX-Index verlor 0,63 Prozent und fiel unter die 12.000-Punkte-Marke (Endstand: 11.935,47 Punkte).
Der Fonds Proprietatea (FP, 0,778 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) sorgte auch in der vergangenen Woche für einen mächtigen Umsatzschub an der Bukarester Wertpapierbörse. Grund war die Bewilligung durch die Börsenaufsicht ASF des Aktienrückkaufprogramms über 600 Millionen Lei (135 Millionen Euro). FP will 600 Millionen eigener Aktien zum Nennwert von einem Leu zurückkaufen und somit 34 Prozent mehr zahlen, als die Aktie derzeit an der Börse gehandelt wird. Analysten rätseln über den Sinn des Rückkaufs, Medien berichten über mögliche Pläne, durch den Rückkauf den Aktienpreis künstlich hoch zu pushen.
Gerüchteweise geht die Initiative auf den größten Aktionär des Fonds, den amerikanischen Fonds Elliott, zurück. Mit einem Anteil von 15 Prozent hat Elliott ein Interesse daran, dass der Aktienwert zulegt. Beobachter spekulieren, dass Elliott mittelfristig die Auflösung des Fonds Proprietatea verfolgt, indem er auf den Verkauf des Vermögens von 2,7 Milliarden Euro besteht und die Erlöse als Dividende auszahlen lässt. Der Anteilseigner liegt anscheinend länger im Clinch mit dem Verwalter des Fonds Proprietatea. Im April forderte Elliott klare Prozeduren ein für die Ablösung von Franklin Templeton, wenn im September kommenden Jahres das Mandat des Fondsverwalters abläuft. Die Ankündigung der Rückkaufaktion ließ die FP-Aktien zeitweilig auf ein weiteres Allzeithoch von 0,8 Lei steigen. Bei diesem Aktienpreis steht dem Vermögen von 2,7 Milliarden Euro eine Marktkapitalisierung von 2,4 Milliarden Euro gegenüber.
Dennoch gehörten FP-Aktien nicht zu den großen Gewinnern auf Wochensicht. Das waren eher der Baustoffhersteller Cemacon SA Cluj-Napoca (CEON, 0,0447 Lei, ISIN ROCEONACNOR0) mit einem Plus von 13,16 Prozent. Diese Papiere profitierten wohl vom angekündigten Übernahmeangebot seitens der Großaktionäre KJK Fund SICAV-SIF, SSIF Broker und Andrei&Andrei Consultanta. Möglicherweise haben diese Aktien noch Luft nach oben.
Rasdaq
Aufruhr entstand am Sekundärmarkt Rasdaq am letzten Handelstag der vergangenen Woche, als 360.404 Aktien der Donaureederei Compania de Navigatie Fluviala Româna Navrom SA Galaţi (COVG, 3,85 Lei, ISIN ROCOVGACNOR8) den Besitzer wechselten. Das Handelsvolumen schnellte um 1,44 Millionen Lei (0,23 Millionen Euro) in die Höhe und stützte so den durchschnittlichen Tagesumsatz, der auf umgerechnet 0,1 Millionen Euro anstieg. Möglicherweise kam den COVG-Aktien eine Studie zugute, die dem Donau-transport zwischen dem österreichischen Hafen Enns und Galaţi großes Potenzial bescheinigt. Ein Volumen von mehr als einer Million Tonnen in beide Richtungen würde Nachfrage finden – vorausgesetzt, es besteht auch eine jederzeit verfügbare Alternative im Fall von Behinderungen des Donautransports. COVG-Aktien steigen in der vergangen Woche um 18,5 Prozent.
Devisen
Der Druck auf den rumänischen Leu nahm zu in der vergangenen Woche. Anscheinend lockerte die Notenbank wieder den Wechselkurs, nachdem der Leu in den Wochen zuvor im Vorfeld der Festlegung des Referenzkurses für die Verbrauchsteuer im kommenden Jahr fester notierte. Der Euro legte 0,45 Prozent zu und schloss erneut über 4,45 Lei. Auch der US-Dollar konnte sich aus seiner durch den Haushaltsstreit in Washington bedingte Schwäche anscheinend lösen. Mit einem Wochenzuwachs von 0,68 Prozent legte die amerikanische Währung sogar stärker zu als der Euro. Am vergangenen Montag kostete ein Dollar 3,2781 Lei. Die 3,3-Lei-Grenze erscheint somit erneut in greifbarer Nähe.
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