Bukarest (ADZ) - Im ersten Halbjahr 2016 hat die Leistungsbilanz Rumäniens einen Defizit von 2,507 Milliarden Euro verzeichnet, vor einem Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt 374 Millionen Euro. Nach den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres betrug das Defizit noch 2,6 Milliarden Euro. Der erhöhte Fehlbetrag in der Leistungsbilanz gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist nach Angaben der Nationalbank auf erhöhte Defizite bei Primäreinkommen (grenzüberschreitende Zahlungen aus Erwerbstätigkeit und Vermögensanlagen, u. a. Zins- und Dividendenzahlungen) sowie im Warenhandel zurückzuführen. Der Fehlbetrag bei den Primäreinkommen stieg im ersten Halbjahr um 1,067 Mrd. Euro auf ein Minus von 2,979 Mrd. Euro. Das Defizit im Außenhandel betrug 4,032 Mrd. Euro, 1,114 Mrd. Euro mehr als im ersten Halbjahr 2015.
Der Überschuss in der Dienstleistungsbilanz hat einen leichten Anstieg von 119 Mio. Euro auf 3,335 Mrd. Euro verzeichnet, der Überschuss bei Sekundäreinkommen (laufende private und öffentliche Übertragungen, wie Überweisungen von Arbeitnehmern, Beiträge an internationale Organisationen und die Entwicklungshilfe) ging um 71 Mio. Euro auf 1,169 Mrd. Euro zurück. Die ausländischen Direktinvestitionen haben in den ersten sechs Monaten 2016 ein geschätztes Volumen von 2,036 Millionen Euro verzeichnet. Die Darlehen der ausländischen Muttergesellschaften an die rumänischen Tochtergesellschaften oder Zweigstellen beliefen sich Ende Juni auf netto 475 Millionen Euro. Die Kapitalbeteilungen (einschließlich geschätztem reinvestiertem Nettogewinn) kamen auf 1,561 Milliarden Euro, teilte die Nationalbank weiter mit.