Bukarests Aktienbörse erlebte erneut eine verlustreiche Handelswoche. Sämtliche Indizes schlossen in der vergangenen Woche im Minus, von den 74 notierten Aktien wiesen am Ende der Woche 38 Kursverluste aus, nur 19 verzeichneten Kurszuwächse. Mit einem Wochenverlust von 0,79 Prozent war der Finanzwerte-Index noch der am leichtesten von der schlechten Entwicklung betroffene Index. Das hatte der Index zweier SIF-Investmentgesellschaften zu verdanken: SIF Transilvania (SIF3, 0,262 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) und SIF Oltenia (SIF5, 1,733 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4), welche die Woche mit 0,11 beziehungsweise 0,34 Prozent im grünen Bereich schlossen. Auch der Energiewerte-Index konnte seine Verluste unter einem Prozent halten. Hier halfen das Schwergewicht Petrom (SNP, 0,368 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit einem Wochengewinn von 0,13 Prozent und Nuclearelectrica (SNN, 7,235 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) mit einem Plus von 1,75 Prozent. Letztere profitierten von einer positiven Nachricht bezüglich des Baus der noch zwei ausstehenden Reaktoren 3 und 4. Bis Ende dieses Jahres dürfte eine Einigung mit China General Nuclear Power Group über den Bau der Reaktoren erzielt werden, hieß es.
Banken stärker belastet
Besonders hart traf es in der vergangenen Woche den ROTX-Index, der 1,46 Prozent einbüßte. Vor allem die höheren Verluste des Börsenbetreibers BVB (BVB, Lei, ISIN ) in Höhe von 3,72 Prozent, der Ersten Group Bank (EBS, 110,05 Lei, ISIN AT0000652011) mit einem Minus von 2,78 Prozent und der Banca Transilvania (TLV, 2,06 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Kursabschlag von 3,5 Prozent setzten diesem Index zu. Insgesamt gaben die Banken ein schlechtes Bild ab in der vergangenen Woche. Nebst den genannten Emittenten büßten auch die SocGén-Tochter BRD (BRD, 10,5 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) an Wert ein, minus 0,28 Prozent. Lediglich die Aktien der Banca Comerciala Carpatica (BCC, 0,0408 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) tanzten etwas aus der Reihe und schlossen die Handelswoche mit einem Plus von 4,6 Prozent ab.
Höhere Umsätze durch Deals
Schuld an der schwachen Performance der Börse wird wieder die Krise in Griechenland gewesen sein. Die ultimative Bestätigung dieser Annahme wird erst in diesen Tagen kommen, wenn noch im letzten Augenblick eine Einigung zu Griechenland erzielt wird. Bemerkenswert ist, dass die negative Entwicklung des Marktes vor dem Hintergrund eines höheren Umsatzes stattgefunden hat. Im Vergleich zur Vorwoche lag der Gesamtumsatz in Höhe von 214,6 Millionen Lei (47,8 Millionen Euro) um 51,6 Prozent höher. Allerdings waren zahlreiche der Transaktionen in diesem Umsatz sogenannte Deals, also nicht Transaktionen nach dem reinen Angebot-und-Nachfrage-Prinzip.
Rasdaq
Der Sekundärmarkt Rasdaq startete besonders schwach in die Handelswoche, mit einem Umsatz von nur 8365 Euro. Er drehte allerdings kräftig auf am Folgetag, als der Umsatz mehr als 107.000 Euro ausmachte, vor allem dank der Transaktionen mit Aktien des Kabelherstellers Romcab (MCAB, 7,4 Lei, ISIN ROMCABACNOR7). Die machten 68,5 Prozent des Tagesumsatzes aus. Danach sackte der Umsatz etwas ein bis Freitag, als er sich wieder etwas erholte. Ebenso verhielt es sich mit dem Hauptindex Rasdaq-C. An den ersten beiden Handelstagen schloss der Index mit Gewinnen, darauf folgten zwei verlustreichere Tage. Am Freitag schließlich gab es wieder ein Plus. Auf Wochensicht reichte diese Entwicklung für ein Plus von 0,6 Prozent auf 1564,55 Punkten.
Devisen
Der rumänische Leu entwickelte sich in der vergangenen Woche nicht ganz wie die Börse. Im Verhältnis zum Euro musste der Leu Federn lassen und näherte sich im Laufe der Woche gefährlich der 4,5-Lei-Grenze. Dabei geriet der Euro in der vergangenen Woche durch die Griechenland-Krise selbst unter Druck. Auf Wochensicht verlor der Leu 0,4 Prozent und die europäische Gemeinschaftswährung schloss bei 4,4881 Lei. Der US-Dollar hingegen schwächelte gegenüber dem Leu und verlor selber im gleichen Zeitraum 0,85 Prozent auf 3,9662 Lei. Somit entfernte sich die amerikanische Währung wieder von der 4-Lei-Marke.
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