Der Aktienhandel startete kräftig in der neuen Handelswoche. Doch der Schein trügt, denn der recht hohe Tagesumsatz von umgerechnet 16,05 Millionen Euro geht auf das Konto mehrerer Sonderdeals. Gegenstand dieser abseits des regulären Handels ausgehandelten Transaktionen waren die Blue Chips der Bukarester Wertpapierbörse, wie: BRD (BRD, 9,025 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), Banca Transilvania (TLV, 1,71 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), Petrom (SNP, 0,4397 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), Romgaz (SNG, 35,7 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und Transgaz (TGN, 193 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8).
Auch am darauf folgenden Tag diktierten Sonderdeals das Marktgeschehen. Doch diesmal waren es vor allem die Aktien der Investmentgesellschaft SIF Moldova (SIF2, 1,27 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0). Am vergangenen Dienstag wurden 4,96 Prozent an der Investmentgesellschaft zu einem Preis um 8 Prozent über dem Marktpreis gehandelt. Schon jetzt zeichnete sich die Wochenperformance der Indizes ab. In den ersten zwei Tagen der vergangenen Woche verloren die Indizes fast einen Prozent.
Am Donnerstag und Freitag schafften es die Indizes, die Verluste wieder teilweise wettzumachen. Auf Wochensicht zeigte sich die Bukarester Börse leicht uneinheitlich, die Indizes schlossen im Minus – alle, bis auf den in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index. Allerdings fiel dessen Wochengewinn eher bescheiden aus mit nur 0,44 Prozent. Der Finanzwerte-Index BET-FI musste erneut den höchsten Wochenverlust verbuchen. Er verlor 1,19 Prozent. Die beiden Hauptindizes BET und BET-C verloren jeweils 0,4 Prozent. Dafür zog die Marktkapitalisierung leicht an, was auf steigende Aktienkurse hinweist.
Tatsächlich performten vor allem Industrie-Aktien in der vergangenen Woche. Werte wie Electroargeş (ELGS, 0,607 Lei, ISIN ROELGSACNOR6) oder Turbomecanica (TBM, 0,0305 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) verbuchten wieder Kursgewinne. Doch diese Aktien entpuppten sich in der Vergangenheit als Spekulationswerte. Vielmehr scheinen sich Anleger auf die bevorstehende Listung des Stromlieferanten Electrica vorzubereiten. Im Juni sollen 51 Prozent des Unternehmens an der Börse für rund 400 Millionen Euro verkauft werden. Anleger horten derzeit Geld für dieses Investment. Eine stärkere Korrektur an der BVB ist auch nicht auszuschließen, dabei könnten Investoren noch Gewinne mitnehmen und so den Börsengang von Electrica finanzieren. Am Börsengang will Medienberichten zufolge auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) teilnehmen. Quellen aus dem Finanzinstitut zufolge will die EBRD bis zu 50 Millionen Euro investieren.
Rasdaq
Der Handel am Sekundärmarkt Rasdaq verlief schleppend in der ersten Juni-Woche. Der Umsatz fiel zeitweise unter die Marke von 100.000 Lei (umgerechnet 19.200 Euro), ein auch für den umsatzschwachen Sekundärmarkt äußerst niedriger Wert. An den Tagen mit etwas höheren Umsätzen stützten Sonderdeals die Entwicklung. Bei dem schwachen Handel war es unmöglich, einen starken Emittenten zu finden, Anleger scheinen sich vor allem für die bevorstehende Listung des Stromversorgers Electrica zu interessieren. Der Hauptindex des Rasdaq-Marktes folgt jedoch einem nun schon bewährten Muster: bei niedrigen Umsätzen legt der Rasdaq-C zu. So auch in der vergangenen Woche: Der Index stieg um 0,58 Prozent auf 1382,77 Punkte.
Devisen
Auch in der ersten Juni-Woche setzte der rumänische Leu seine vor zwei Wochen einsetzende Erstarkungsphase fort. Die rumänische Währung legte noch einmal 0,15 Prozent zu zum Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung blieb somit knapp unter der 4,4-Lei-Marke bei einem Stand von 4,3918 Lei. Die Kursentwicklung zum US-Dollar fiel im Endergebnis nicht ganz so prägnant aus. Zur amerikanischen Währung holte der Leu 0,24 Prozent auf. Das reichte für den Greenback allerdings nicht, unter die psychologische Marke von 3,2 Lei zu fallen. Am Montag kostete ein US-Dollar 3,2229 Lei.
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