Die Bukarester Börse erlebte eine leichte Korrektur in einer von Quartalsergebnismeldungen gekennzeichneten Handelswoche. Die Indizes gingen im Durchschnitt um 0,7 Prozent zurück. Der Hauptindex BET ging dabei um 0,3 Prozent zurück, der ROTX meldete ein Minus von 0,22 Prozent. Die schärfste Korrektur erlebte der Energiewerte-Index BET-NG mit einem Wochenminus von 2,9 Prozent. Nur der Finanzwerte-Index BET-FI konnte noch Gewinne mitnehmen: plus 0,21 Prozent. Der Aktienumsatz stieg um 9 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.
Quartalsmeldungen – eine Auswahl
Der AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 43,8 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Reingewinn von 641 Millionen Lei eingefahren, das sind 34 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dank steigender Energiepreise ging der Umsatz um 23 Prozent auf 2,2 Milliarden Lei nach oben. Außerdem gab der Stromerzeuger ein sogenanntes „Teaming Agreement“ mit dem US-Unternehmen NuScale zum Bau von kleinen modularen Atomkraftwerken bekannt. Ein finanzielles Volumen des Zusammenschlusses ist nicht bekannt, in einer ersten Phase ist von der Gründung von 6000 Arbeitsplätzen in den USA und in Rumänien die Rede. Die Aktie beeindruckte dies nicht, der Kurs ging auf Wochensicht um 0,34 Prozent zurück, doch hat die SNN-Aktie seit Jahresbeginn mehr als 130 Prozent zugelegt.
Rumäniens größter Erdgaserzeuger, Romgaz (SNG, 35,2 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) schaffte es, im Vergleich zum Vorjahr, den Reingewinn um 23 Prozent auf 1,16 Milliarden Lei zu steigern. Der Umsatz kletterte im selben Zeitraum um 20 Prozent auf 3,5 Milliarden Lei. Die Aktie verlor erst einmal auf Wochensicht 4,86 Prozent an Wert.
Der Transport von Erdgas scheint jedoch nicht von steigenden Erdgaspreisen zu profitieren. Noch nicht. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ging der Reingewinn von Transgaz (TGN, 247,5 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) um 45 Prozent auf 112 Millionen Lei zurück. Gleichzeitig sind die Betriebskosten um 9 Prozent gestiegen. Die Aktie gab 4 Prozent nach in der vergangenen Woche.
Auch die Stromversorgung war weniger gewinnbringend in diesem Jahr. Für den Monopolisten Transelectrica (TEL, 24,2 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) ging der Gewinn um 46,7 Prozent auf nur 81 Millionen Lei zurück. Der Umsatz stieg indes um 37 Prozent auf 2,82 Milliarden Lei. Der Aktienkurs zeigt wenig Panik, er ging auf Wochensicht nur um 1,22 Prozent zurück.
Die Banca Transilvania (TLV, 2,65 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) meldete einen konsolidierten Reingewinn in Höhe von 1,67 Milliarden Lei, ein Zuwachs von 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Bank alleine schaffte den Sprung über die 1-Milliarde-Lei-Marke, von 901 Millionen Lei auf 1,47 Milliarden Lei. Die Aktie legte auf Wochensicht 3,92 Prozent zu.
Der BET-Neuling Bittnet (BNET, 0,32 Lei, ISIN ROBNETACNOR1) hingegen meldete ein Rekordergebnis in Höhe von 10,8 Millionen Lei (brutto) – 13 Mal mehr als noch vor einem Jahr. Damit ist der geplante Jahresgewinn schon eingetütet. Künftig plant das Unternehmen durch Firmenzukäufe weiter zu wachsen. Die Aktie blieb vorerst gleichgültig und schloss die Woche unverändert, doch seit Jahresbeginn hat der Kurs um 54 Prozent nachgegeben.
Ausblick: Neuer Spediteur bald an der Börse
Mit Aquila prescht nach Transport Trade Services (TTS, 23,5 Lei, ISIN ROYCRRK66RD8) ein weiterer Spediteur an die Bukarester Börse. Das Aktienangebot läuft noch heute, am ersten Angebotstag, dem 9. November, hatten Interessenten gerade einmal für 28 Prozent der sogenannten Retail-Aktien gezeichnet. Insgesamt plant das Unternehmen, das 2020 einen Gewinn von 60 Millionen Lei bei einem Umsatz von 1,79 Milliarden Lei verzeichnete, durch die neuen, an der rumänischen Börse handelbaren Aktien, das Stammkapital um bis zu 433 Millionen Lei zu erhöhen.
Devisen
Am rumänischen Devisenmarkt herrschte Ruhe in der vergangenen Woche. Der Euro machte auf Wochensicht eine Seitwärtsbewegung, die Wochenvariation betrug lediglich 0,0009 Lei oder 0,018 Prozent – zugunsten der Landeswährung. Der US-Dollar bewegte sich etwas mehr, er verteuerte sich um 0,033 Lei oder 0,77 Prozent. Die Variation liegt aber deutlich unter der Vorwoche (1,02 Prozent). Damit startete der Euro bei einem Stand von 4,9476 Lei in die neue Woche, während für einen US-Dollar 4,3235 Lei fällig waren.
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