Rumäniens Großbanken im guten Zustand

Wichtiger Effizienz-Indikator liegt im EU-Mittelfeld

Symbolgrafik: pixabay.com

Bukarest - Die drei größten in Rumänien tätigen Geldinstitute, die dem österreichischen Bankenkonzern Erste angegliederte BCR, die teilweise noch rumänischen Anteilseignern gehörende Banca Transilvania und die Rumänien-Tochter der französischen Groupe Société Générale, die BRD, weisen ein Verhältnis zwischen Kosten und Einnahmen von 51 bis 61 Prozent auf, meldet die Bukarester Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“. Im Falle der BCR und der Banca Transilvania liegt der Indikator bei 51 Prozent, die BRD kämpft mit einer etwas schlechteren Quote von 61 Prozent, das heißt, dass die Gesamtausgaben der Bank 61 Prozent ihrer Gesamteinnahmen betragen.

Die Zahlen gelten für das erste Quartal und bestätigen die Entwicklung der vergangenen Jahre. Rumäniens Banken befinden sich im EU-Vergleich im Mittelfeld, im vergangenen Jahr hatte die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA den hiesigen Kreditinstituten bescheinigt, ihr durchschnittlicher Kosten/Einnahmen-Indikator würde bei rund 50 Prozent liegen, der EU-Durchschnitt bei 66 Prozent. Insofern sei das rumänische Bankensystem gesünder als jenes anderer EU-Länder, obwohl weiterhin Verbesserungsbedarf bestehe. Rumäniens Bankiers haben seit Ausbruch der Finanzkrise ihre Bilanzen größtenteils in Ordnung gebracht und sich unter anderem eine Verschlankungskur verordnet.

Selbst die marktbeherrschenden BCR, Banca Transilvania und BRD haben ihr Filialnetz umgebaut, kleinere Banken dagegen, wie die italienische Intesa Sanpaolo oder selbst die niederländische ING haben so manchen Standort aufgegeben, wie zum Beispiel Reschitza/Reşiţa (die ADZ berichtete).

Die Rumänische Handelsbank BCR, seit 2005 Teil der Erste-Gruppe, konnte im vergangenen Jahr seine finanzielle Lage verbessern, das Verhältnis der Kosten zu den Einnahmen sank von 55 auf 51 Prozent. Die laufenden Einnahmen lagen zwischen Januar und März 2017 bei 691 Millionen Lei, im Vergleich zur Vorjahresperiode waren sie um 6 Prozent gestiegen, während die Gesamtausgaben um 13 Prozent, bis auf 353 Millionen Lei gesunken waren. Dies trug wesentlich zur Verbesserung der Lage des Geldinstituts bei; die BCR bleibt, gemessen an den Aktiva, die größte in Rumänien tätige Bank.

Die Banca Transilvania, 1993/1994 in Klausenburg/Cluj-Napoca gegründet, konnte nach der Übernahme der rumänischen Volksbank-Tochter, den 2. Platz im rumänischen Banken-Ranking besetzen, die BRD rutschte auf Platz drei. Die wichtigste Einnahmequelle der Banken bleibt die Verzinsung von Darlehen, die ersten drei Geldinstitute nahmen im ersten Quartal insgesamt 1,26 Milliarden Lei Zinsen ein. Die Einnahmen aus Gebühren lagen im Falle von BCR, Banca Transilvania und BRD bei 460 Millionen Lei, also bei etwa einem Drittel der Einnahmen aus Zinsen.