Rumänische Börse weiter im Abwärtstrend, Aktien gewinnen mehr internationale Aufmerksamkeit

Zum zweiten Mal in Folge schlossen in der vergangenen Woche alle Indizes der rumänischen Wertpapierbörse im Minus. Zählt man die zweite Novemberwoche hinzu, als nur der Finanzwerte-Index BET-FI ein Plus verzeichnete, sind das schon drei Wochen, in denen die rumänische Börse Kursverluste verzeichnet. Die Abstimmung im rumänischen Parlament über die Koalitionsregierung der beiden bislang verfeindeten Parteien PSD (Sozialdemokraten) und PNL (Liberale) zusammen mit dem Ungarnverband UDMR, die dem Land eine vorerst voll funktionierende Regierung bescherte, scheint den Markt in keiner Weise beeindruckt zu haben. Die Indizes gingen auf Wochensicht um weitere 3 Prozent zurück, nachdem sie schon in der Vorwoche 1,85 Prozent verloren hatten. Somit hat sich der Abwärtstrend sogar noch verstärkt.

Indizes verlieren weiter

Der Hauptindex BET hat sich in der vergangenen Woche weiter von der 13.000-Punkte-Marke entfernt und schloss die Handelswoche mit einem Rückgang von 2,9 Prozent auf 12.195,61 Punkte. Der BETPlus zog nach mit ebenfalls minus 2,9 Prozent (Montagsstand: 1821,69). Am besten schnitt wieder der Finanzwerte-Index BET-FI ab mit einem Wochenrückgang von 0,8 Prozent, dafür musste er sich aber von der 52.000-Punkte-Marke verabschieden. Ebenso auch der ROTX, der in der vergangenen Woche die 26.000-Punkte-Marke unterschritt und ein Minus von 3,8 Prozent verzeichnete. Am schlechtesten schnitt der Energiewerte-Index mit einem Wochenrückgang von 4,6 Prozent auf 809,91 Punkte. Somit ist die 900-Punkte-Marke wieder weiter in die Ferne gerückt.

Wie nach einem Börsengang zu erwarten, ging der Umsatz mit Aktien in der vergangenen Woche deutlich zurück. Der Rückgang betrug fast 36 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, als der Konsumgüter-Vertriebler Aquila Part Prod (AQ, 5,46 Lei, ISIN RO7066ZEA1R9) seine Aktien an den Mann brachte. Der Handel mit AQ-Aktien hat erst am Montag dieser Woche begonnen, die Aktie schloss an ihrem ersten Handelstag unverändert. Den Gesamtumsatz der vergangenen ganzen Handelswoche (in Höhe von 254,08 Millionen Lei, nach Abzug des Montagsumsatzes) teilten sich die Banca Transilvania (TLV, 2,48 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) – mit dem Löwenanteil von 42,7 Prozent –, der Immobilienentwickler One United Properties (ONE, 2,46 Lei, ISIN ROJ8YZPDHWW8) mit einem Anteil von 9,8 Prozent und der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,447 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit Prozent.

ONE war nicht nur der Überraschungs-Umsatzbringer der vergangenen Woche, er schnellte mit seinem Kurswachstum von 19,6 Prozent auch zum größten Gewinner der Woche unter den BET-Emittenten. TLV-Aktien verloren in der vergangenen Woche 4,25 Prozent, SNP-Papiere 6,8 Prozent. Weitere Gewinner waren noch das Flussschifffahrtsunternehmen Transport Trade Services (TTS, 23,4 Lei, ISIN ROYCRRK66RD8) mit einem Gewinn von 2,18 Prozent und der Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 22 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6), mit einem Plus von 4,7 Prozent.

Am anderen Ende der Skala verzeichnete der Stromversorger Transelectrica (TEL, 20,7 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) einen Kursrückgang von 13 Prozent, während der Maschinenbauer Comelf (CMF, 1,73 Lei, ISIN ROCMBFACNOR6) einen Kurseinbruch von 12,2 Prozent erlitt.

Ausblick: Mehr rumänische Aktien im FTSE Russell

Der internationale FSTE Russell Aktienindex wird bald weitere rumänische Aktien aufnehmen. Nach OMV Petrom und Promateris (PPL, 10 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) werden Ende Dezember mit dem Immobilienmakler One United Properties und dem Flussschifffahrtsunternehmen Transport Trade Services zwei weitere rumänische Emittenten in den Index aufgenommen. Diese werden von erhöhter Sichtbarkeit bei ausländischen institutionellen Anlegern profitieren – das zeigt die Erfahrung mit den erstgenannten Emittenten.

Devisen

Der rumänische Devisenmarkt versprühte Ruhe in der vergangenen Handelswoche, vor den zwei aufeinanderfolgenden Feiertagen. Auf Wochensicht – den vergangenen Montag mitgerechnet – bewegte sich der Euro nicht vom Fleck gegenüber dem rumänischen Leu. Der US-Dollar konnte stärker in die Schranken gewiesen werden: Nach einem Zuwachs von 1,3 Prozent in der Vorwoche, legte die nordamerikanische Leitwährung nur noch 0,13 Prozent zum rumänischen Leu zu. Am Montag dieser Woche startete der Euro bei 4,949 Lei in die verkürzte Handelswoche, während der US-Dollar bei 4,353 Lei stand.


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