Rumänischer IT-Sektor verdoppelt Beschäftigtenzahl

Die meisten Angestellten in Bukarest, Klausenburg und Temesch

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Bukarest - Auf fast 62.000 Beschäftigte ist die Zahl der Arbeitnehmer der rumänischen Industrie für Informationstechnologie (IT) zwischen 2008 und 2015 gewachsen, dies entspricht einer Verdoppelung, die zweifelsohne auf die kontinuierliche Expansion dieses Zweigs des Dienstleistungssektors hinweist. Wie „Ziarul Financiar“ mit Bezug auf Informationen des Nationalen Instituts für Statistik schreibt, sind die meisten Angestellten im IT-Bereich in der Hauptstadt Bukarest sowie in den Kreisen Klausenburg/Cluj, Temesch/Timiş, Kronstadt/Braşov und Jassy/Iaşi zu finden. Drei Viertel aller in diesem Zweig Beschäftigten arbeiten an diesen Standorten, allein 27.000 in Bukarest (44 Prozent der Gesamtzahl). 8200 gibt es im Kreis Klausenburg und 5200 im Kreis Temesch.

Bemerkenswert ist das Wachstum der Beschäftigtenzahl in Klausenburg, 2008 gab es dort sechs Mal weniger Angestellte im IT-Bereich als Ende 2015. In der siebenbürgischen Großstadt haben sich im vergangenen Jahrzehnt mehrere IT-Dienstleister angesiedelt, darunter NTT Data (ehemals EBS), Fortech, Softvision oder Endava. Im Kreis Temesch nahm die Zahl der Beschäftigten nur um 1600 bis auf 5200 zu, den Wettbewerb um den Titel als zweites Standbein der IT-Industrie in Rumänien hat Temeswar inzwischen eindeutig an Klausenburg verloren. Kronstadt und Jassy sind die nächstbesten Platzierten, beide Großstädten haben von dem Mangel an Fachleuten in den traditionellen Zentren Klausenburg und Temeswar profitiert. Insbesondere Jassy galt bis noch vor Kurzem als Insider-Tipp für die multinationale IT-Konzerne.

Die vom Nationalen Institut für Statistik zur Verfügung gestellten Zahlen weisen darauf hin, dass die IT-Industrie sich vor allem in Universitätszentren ansiedelt, die nicht nur technisch ausgebildete Kräfte liefern können, sondern auch über ein gewisses Potenzial im Fremdsprachenbereich verfügen. Dies erklärt den großen Erfolg von Klausenburg, sowohl die Technische Universität, als auch die renommierte Babeş-Bolyai-Uni garantieren den jährlichen Nachwuchs. Die meisten Beschäftigten in der Branche arbeiten in Dienstleistungszentren ausländischer Konzerne, die deshalb auf Fremdsprachkenntnisse angewiesen sind. Aber auch erfolgreiche Beispiele von Software-Entwicklung gibt es inzwischen, so bei Continental in Temeswar und Hermannstadt/Sibiu oder bei NTT Data in Klausenburg, Temeswar, Hermannstadt, Kronstadt, Jassy und Bukarest sowie seit vorigem Jahr sogar im serbischen Neusatz/Novi Sad – der dortige Standort des japanischen NTT-Konzerns wird von Rumänien aus betreut.

Die IT-Sparte gehört zum größeren Wirtschaftszweig der Informationstechnologie und Kommunikation (IT&C), der 2008 insgesamt 131.700 Beschäftigte gezählt hatte, um sieben Jahre später eine Beschäftigtenzahl von 186.600 aufzuweisen. Angestellte gab es im Jahr 2008 im rumänischen IT&C-Sektor 127.300, Ende 2015 waren es 158.300. Die Anzahl der Selbständigen in der Branche hat sich in derselben Zeitspanne versiebenfacht, von 3.900 auf 26.200, wie aus den Daten des Nationalen Instituts für Statistik ersichtlich ist.