Wie auch in der Woche zuvor startete die Bukarester Wertpapierbörse BVB schwach in die neue Handelswoche. Grund dafür waren vor allem die Sorgen, die die Krim-Krise in der Region hervorruft. Anleger scheinen eine Wartehaltung eingenommen zu haben, dies belegt auch die Umsatzentwicklung an der Börse. Nur ein Sonderdeal mit den Aktien der Investmentgesellschaft SIF Muntenia (SIF4, 0,851 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) rettete den Umsatz am Dienstag: 63,7 Millionen SIF4-Aktien wechselten die Besitzer. Zwei einheimische Großanleger haben ihre Beteiligungen an der Investmentgesellschaft veräußert. Ihnen machten es noch Kleinanleger fluchtartig nach, sodass der Kurs der SIF4-Aktien auf Wochensicht um 3,9 Prozent nachgab. Die Großaktionäre machten übrigens zwei Jahre nach ihrem Einstieg 90 Prozent Gewinn. Mit dem Geld wolle man in Immobilienprojekte investieren, hieß es. Insgesamt belastete diese Episode den Finanzwerte-Index BET-FI um 3,34 Prozent. Nachdem der Index die 29.000-Punkte-Marke wieder zurückerobert hatte, musste er die Position Ende der vergangenen Woche wieder aufgeben.
Damit war der BET-FI-Index auch der am stärksten vom erneuten Rückgang der Börse betroffene Index. Der Markt hat in der vergangenen Woche um 1,82 Prozent nachgegeben. Höher fiel der Verlust aus für die umsatzstärksten Aktien (BET: minus 2,16 Prozent) sowie für den in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete Index ROTX (minus 2,31 Prozent). Den höchsten Wochenverlust verzeichnete aber der Aluminiumhersteller Alumil Rom Industry (ALU, 0,735 Lei, ISIN ROALUMACNOR8). Aktionäre des zur griechischen Alumil-Gruppe gehörenden Unternehmens straften die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 7 Millionen Euro ab. Dabei hat das Unternehmen seinen Umsatz im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 71,3 Millionen Lei (15,8 Millionen Euro) steigern können. ALU-Aktien verloren in der vergangenen Woche 18 Prozent an Wert.
Zu den (Kurs)Gewinnern der Woche zählt eindeutig der Hotelbetreiber Calipso SA (CAOR, 1,83 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) mit einem Wochengewinn von 21,19 Prozent. Die Aktien sind aber hoch spekulativ, wie die jüngere Geschichte zeigt. Sie erlebten mehrere Phasen starker Anstiege, um danach ebenso stark wieder an Wert zu verlieren. Weitere Gewinner der Woche waren manche Energiewerte wie Romgaz (SNG, 34,4 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und Transgaz (TGN, 196,6 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8), für die Anleger wahrscheinlich im Rahmen der Krim-Krise höhere Gewinne voraussagen, sollte kein Erdgas aus Russland über die Ukraine nach Europa fließen. Immerhin war der Energiewerte-Index der einzige an der BVB, der einen Wochengewinn auswies (plus 0,2 Prozent).
Rasdaq
Der Sekdunärmarkt Rasdaq bewegte sich zwischen den Extremen in der vergangenen Woche. Am Freitag wurden 1,32 Millionen Lei (fast 0,3 Millionen Euro) am Rasdaq-Markt umgesetzt, weit mehr als die Hälfte im regulären Handel. Am Tag zuvor war der Umsatz bei 75.000 Lei (16.680 Euro) stehen geblieben. An den Tagen zuvor hatten mehrere Sonderdeals den Umsatz kräftig unterstützt. Den Index freute es, er konnte nach vielen Wochen wieder einmal ein Wachstum vorweisen. Nach einem Wochenplus von 13,15 Punkten oder 0,96 Prozent ist auch die 1.400-Punkte-Marke wieder in greifbare Nähe gerückt.
Devisen
Auch der Devisenmarkt gab in der vergangenen Woche ein uneinheitliches Bild ab. Der Euro verlor etwas an Wert gegenüber dem rumänischen Leu. Bei einem Freitagsstand von 4,4816 Lei (der Kurs, der am Montag gültig war), lag der Euro nur 0,01 Lei unter dem Vorwochenstand von 4,4931 Lei. Der Kursrückgang betrug somit 0,25 Prozent.
Anders beim US-Dollar. Die amerikanische Währung konnte sich gegen den Leu behaupten, der Wertzuwachs betrug 0,42 Prozent (oder 0,01 Lei) im Vergleich zum Stand vom vorvergangenen Montag.
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