Vorwürfe der Marktmanipulation erschüttern die Börse

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Für die Bukarester Wertpapierbörse war die 50. Kalenderwoche des Jahres 2014 eine ganz besondere Woche. Dafür war nicht der Handel auf dem Parkett verantwortlich. Zwei Emittenten waren schon länger in den Mittelpunkt der Ermittler geraten, in der vergangenen Woche schlugen sie zu. Die Antikorruptionsbehörde DIICOT, die sich um Fälle des organisierten Verbrechens kümmert, ließ zwei Hauptverdächtige für 30 Tage in Untersuchungshaft stecken. Es handelt sich um den Vorstandsvorsitzenden der Investmentgesellschaft SIF Banat Crişana und ein Vorstandsmitglied. Weitere drei Verdächtige wurden unter juristische Aufsicht gestellt. Gegen insgesamt 25 Personen in den Investmentgesellschaften SIF Banat Crişana (SIF1, 1,303 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) und SIF Muntenia (SIF4, 0,9 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) wurde ermittelt. Die Vorwürfe lauten auf Veruntreuung von Geldern und Manipulation des Kapitalmarktes. Es geht angeblich um 60 Millionen Lei (etwa 14 Millionen Euro). Die SIF4-Aktien wurden nach zwei Tagen wieder zum Handel zugelassen, auf Wochensicht verloren sie 4,76 Prozent. Die Aktien von SIF Banat Crişana blieben bis Ende der Handelswoche vom Handel suspendiert.

Die Nervosität scheint sich im Markt festgelegt zu haben. Die wichtigsten Indizes mussten am Ende einer anstrengenden Woche höhere Verluste verarbeiten. Dabei hatte die Handelswoche noch gut begonnen. Die Tagesgewinne lagen zwischen 0,54 Prozent (ROTX) und 1,97 Prozent (BET-FI). Das Bild sollte sich radikal ändern. Der ROTX-Index verlor auf Wochensicht 4,4 Prozent und fiel somit unter die 13.000-Punkte-Marke. Hier hatten sämtliche, den Index zusammensetzende Emittenten im Minus geschlossen. Mit einem Minus von 3,74 Prozent gab der Hauptindex BET die Richtung auch für die übrigen Indizes an. Es war der zweithöchste Verlust unter den Indizes. Um 3,63 Prozent fiel auch der Energiewerte-Index zurück. Das ganze Drama spielte sich vor dem Hintergrund bescheidener Tagesumsätze. Der Durchschnitt lag bei umgerechnet 10,5 Millionen Euro. Und auch die Marktkapitalisierung ging von umgerechnet 29,86 Milliarden Euro auf 28,6 Milliarden Euro zurück.
Doch es gab nicht nur Verlierer an der Bukarester Wertpapierbörse in der vergangenen Woche. Sieben Emittenten konnten in der Woche zulegen und sie mit einem Kurszuwachs beenden. Darunter befanden sich zwei Maschinenbauer und zwei Elektro-Unternehmen. Vorwiegend aber waren rückläufige Kursentwicklungen. Insgesamt 42 Emittenten schlossen die Handelswoche im Minus. Die Verluste reichten von 0,05 Prozent (TUFE, 0,1699 Lei, ISIN ROTUFEACNOR7) bis zu 29,6 Prozent (CEON, 0,4828 Lei, ISIN ROCEONACNOR0).

Rasdaq

Der Sekundärmarkt Rasdaq folgte nicht dem durch die Hauptbörse vorgegebenen Trend in der vergangenen Woche. der Hauptindex Rasdaq-C schloss die Handelswoche mit einem Plus von 33,58 Punkten oder 2,48 Prozent. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag bei umgerechnet 0,1 Millionen Euro, ein auch für den eher apathischen Sekundärmarkt niedriger Wert. Dabei wurde der Umsatz an zwei Handelstagen von Sonderdeals gestützt. Am vergangenen Donnerstag half ein Sonderdeal mit den Aktien des Textilienherstellers ARCVIA Minerva (ASCE, 9,56 Lei, ISIN ROASCEACNOR8) dem Tagesumsatz. Am Tag darauf wurde ein öffentliches Übernahmeangebot für den Hotelbetreiber Complex Hotelier Parc SA Slatina (COPF, 1,5 Lei, ISIN ROCOPFACNOR2) über insgesamt 0,07 Millionen Euro abgewickelt.

Devisen

Auch in der vergangenen Woche ließ der rumänische Leu Schwäche verspüren. Die rumänische Währung musste sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Euro Kursverluste hinnehmen. Weiter machte sich die Dollar-Stärke bemerkbar, denn während die europäische Gemeinschaftswährung 0,9 Prozent zulegte, waren es beim US-Dollar 1,02 Prozent. Wertmäßig lagen die Entwicklungen ganz nahe beieinander: Sowohl der US-Dollar als auch der Euro verteuerten sich im Laufe der vergangenen Woche um jeweils 0,03 Lei.

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