Zentiva lockt mit erster Dividendenausschüttung seit Börsengang

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Furcht an den internationalen Märkten angesichts der Lage in Japan und der steigenden Spannung in Libyen belastete weiter auch die rumänische Börse. Am Vortag der Abstimmung über den Misstrauensantrag der Opposition sackte die Bukarester Börse um durchschnittlich fast 3 Prozent ein. Von dem Verlust erholte sie sich bis Ende der Handelswoche nicht mehr vollständig.

Indizes und Aktien

Auf Wochensicht verlor die Börse 1,65 Prozent, was allerdings nicht ausreichte, um den Hauptindex BET-C unter die psychologische Marke von 3000 Punkten zu drücken. Auch die übrigen Indizes blieben jenseits ihrer psychologischen Grenzen. Am wenigsten betroffen war der Finanzwerte-Index, der verlor nur 0,9 Prozent. Die SIF-Investmentfonds schlossen zwar mehrheitlich im Minus – nur SIF Muntenia (SIF4, Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) schaffte eine positive Wochenperformance (plus 1,39 Prozent), wohl aufgrund der Ankündigung in der Vorwoche, höhere Dividenden auszahlen zu wollen.

Einzig der Energiewerte-Index BET-NG fiel in der vergangenen Woche erneut unter seine psychologische Marke von 800 Punkten. Dazu trugen vor allem die beiden Schwergewichte des Index‘ bei, Transgaz (TGN, 255,5 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) und Transelectrica (TEL, 19,1 Lei, ISIN ROTSELACNOR9). Sie hatten in den vergangenen Wochen mächtig zugelegt und somit etwas überbewertet. Den Index belastete auch das Hafenbetreiber Oil Terminal Constan]a (OIL, 0,2307 Lei, ISIN ROOILTACNOR9), der in der vergangenen Woche Besuch vom Finanzamt hatte. Die Aktien verloren 2,24 Prozent, der Trend dürfte auch in dieser Woche anhalten.

Aktie der Woche

Die rumänische Sanofi-Aventis-Tochter, Zentiva SA (SCD, 1,139 Lei), hat angekündigt, zum ersten Mal seit Listung der ehemals unter dem Namen Sicomed geführten Aktien 1998, Dividende auszahlen zu wollen. Insgesamt sollen 125 Millionen Lei (knapp 30 Millionen Euro) aus dem Gewinn vom Vorjahr und den Rückstellungen der Vorjahre ausgezahlt werden. Das ergibt eine Dividende von fast 0,3 Lei je Aktie. Zentiva SA konnte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf umgerechnet 60,4 Millionen Euro steigern und wieder aus den roten Zahlen in die Gewinnzone wechseln. Allerdings liegen über den Gewinn noch keine genauen Angaben vor. Die Ankündigung begeisterte Anleger, der Kurs der SCD-Aktie stieg sprunghaft am vergangenen Freitag um 14,93 Prozent und näherte sich dem 52-Wochen-Hoch von 1,15 Lei je Aktie. An Zentiva SA sind der Investmentfonds Venoma Holdings Ltd. (Zypern) mit 50,98 Prozent, Zentiva NV (Niederlande) mit 23,92 Prozent beteiligt, 25,09 Prozent befinden sich in Streubesitz.

Ausblick

Besonders interessant dürfte in dieser Woche die Entwicklung der Bankaktien sein. Am 25. März wird der Jahresbericht der Erste Group Bank AG (EBS, Lei, ISIN AT0000652011) für 2010 vorgestellt. EBS-Aktien verloren in der vergangenen Handelswoche 3,6 Prozent. In deren Windschatten entwickelten sich auch die übrigen Bankaktien rückläufig.

Nur Sonderdeals konnten den extrem niedrigen durchschnittlichen Tagesumsatz am Sekundärmarkt noch retten. An zwei Handelstagen wurde mehr als eine Million Lei umgesetzt, im Durchschnitt lag der Tagesumsatz bei etwas über 200.000 Euro. Den Einbruch an der Hauptbörse empfand der Sekundärmarkt etwas stärker und schaffte es nicht mehr, über die psychologische Marke von 1700 Punkten zu steigen. Auf Wochensicht lag der Kursverlust bei 0,61 Prozent.

Rasdaq und Devisen

Der rumänische Leu setzte seine Aufwertung gegenüber Euro und US-Dollar mit voller Kraft fort, auf Wochensicht verlor der Euro zum Leu 0,86 Prozent. Bei einem Kurs von 4,1683 Lei am vergangenen Montag kostete ein Euro so wenig wie seit zehn Monaten nicht mehr. Der US-Dollar fiel wieder unter die 3-Lei-Grenze, im Vergleich zum Kurs vom Montag vergangener Woche verlor die amerikanische Währung satte 3,2 Prozent. Ein US-Dollar kostete am vergangenen Montag 2,9553 Lei.

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