36.000 Euro Entschädigungszahlung

Gefeuerte Krankenhausmanagerin entscheidet Prozess gegen Arbeitgeber für sich

Reschitza – Vor einigen Jahren, als die Schulden des Kreiskrankenhauses für Notfälle Reschitza unaufhörlich stiegen und die Hoffnungen, die Kreisratspräses Romeo Dunca (damals PNL) in Dr. Alina Stancovici, eine gelernte Volkswirtin, setzte, sich als gegenstandslos erwiesen, wurde diese zweimal gefeuert, einmal während der Covid-Pandemie, danach noch einmal (ADZ berichtete). Stancovici ging gegen die Entlassung vor und gewann mehrere Prozesse gegen den Kreisrat Karasch-Severin, zuletzt vor dem Temeswarer Berufungsgericht. Gegenwärtig unterrichtet Doz. Dr. Alina Stancovici, die ihren Doktor an der Temeswarer West-Universität im Bereich Management öffentlicher Institutionen gemacht hat, an der Wirtschaftsfakultät der Reschitzaer Filiale der Klausenburger UBB.

Da das letzte Urteil endgültig und unangreifbar ist, muss der Kreisrat solidarisch und zu gleichen Teilen mit dem Krankenhaus (das vom Kreisrat finanziert wird...) der Volkswirtin mit Doktortitel die wegen der Entlassung nicht bezahlten Löhne als Krankenhausmanagerin nachzahlen. Es geht um 180.000 Lei, also rund 36.000 Euro (abzüglich Lohnsteuer usw.). Der Prozess hatte sich über rund zwei Jahre hingezogen.

Ausgezahlt werden muss ihr das Geld vom Kreisrat und vom Krankenhaus in Raten, über die kommenden fünf Jahre. Eine erste Rate von fünf Prozent der Summe ist ihr nach Prozessende bereits überwiesen worden. Die nächsten Tranchen, von zehn bzw. 20 Prozent der Gesamtsumme, sollen laut Gerichtsurteil der Ex-Krankenhausmanagerin in regelmäßigen zeitlichen Abständen überwiesen werden.

Die Nachricht vom Prozessausgang und was auf den sowieso klammen Kreisrat zukommt, überbrachte Kreisratspräses Silviu Hurduzeu dem Kreisratsmitgliedern auf der jüngsten Tagung des Kreisrats. Und forderte sie damit gleichzeitig auf, die Summe zu genehmigen, was eine Haushaltsumschichtung nötig machte. Da der Kreisrat nicht die Möglichkeit hat, seine Schulden direkt an die Prozessgewinnerin zu überweisen – die nie eine direkte Angestellte des Kreisrats war, bzw. der Kreisrat war nie ihr Arbeitgeber – müssen alle Zahlungen an Dr. Stancovici über den ehemaligen Arbeitgeber der Entlassenen, das Kreiskrankenhaus für Notfälle, laufen.

Pikant: Dr. Alina Stancovici ist zur Stunde Vorsitzende des Verwaltungsrats des Kreiskrankenhauses für Notfälle Reschitza – bezieht also weiterhin Geld vom System, das sie wegen des Vorwurfs der Unfähigkeit, Schulden abbauen zu können, seinerzeit (2023) verlassen musste.