Hermannstadt - Das Buch „An den Toren zur Welt“ wurde bei der Festveranstaltung im Rahmen der 10. Begegnung auf dem Huetplatz lanciert. Am vergangenen Freitag ist es nun auch dort vorgestellt worden, wo die „reichen Gaben“ von D. Dr. Christoph Klein während seiner zwanzigjährigen Amtszeit als Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien gewachsen sind, wie es der amtierende Bischof, Reinhart Guib, formulierte: im Bischofspalais. Musikalisch umrahmt wurde die festliche Präsentation von Joseph Haydns Londoner Trio Nr. 3, von Elena und Ioan Bojin (Flöte) sowie Kurt Philippi (Cello) geboten.
So wie Haydns Trio an sich schön ist, man aber merke, dass es zu einem großen, erhabenen musikalischen Gesamtwerk gehört, so stelle man auch beim Lesen der kürzeren oder ausführlicheren Texte im Buch fest, dass ihr eine durch Glauben gefestigte Weltauffassung zu Grunde liegen und sie aus der Feder einer der bedeutenden siebenbürgischen Persönlichkeiten stammen, sagte Klaus Johannis zu dem Band. Der Vorsitzende des Deutschen Forums zeichnet das Geleitwort und dieses fußt auf der Laudatio, die der ranghöchste politische Vertreter der Rumäniendeutschen bei der Verleihung des Georg-Dehio-Kulturpreises im September 2011 in Berlin gehalten hatte.
Als ihm, dem emeritierten Bischof der evangelischen Landeskirche in Rumänien, der Kulturpreis zuerkannt worden ist, habe er sich gefragt, wieso man ihn dazu auserkoren hat, sagte Dr. Klein. Eine weitere damalige Frage war, was alles unter dem Begriff „Kultur“ zu verstehen ist. Im Sinne der theologischen Auffassung, dass sie die „Gesamtheit der Sinnhorizonte“ bedeutet, sind die im Band zusammengefassten Beiträge nicht bloß eine Dokumentation des Wirkens von Dr. Klein im Dienst der Kirche in den entscheidenden zwanzig Jahren der Umgestaltung nach der politischen Wende, sondern auch ein Zeugnis dafür, dass die Kirche das Mitgestalten ihrer Umwelt ebenfalls beeinflusst hat.
In den Beiträgen dieses Bandes sei eine bewusste Hinwendung zur Welt festzustellen, doch kehre ihr Autor stets zur Kirche als dem Ausgangsort zurück, wohin er durch die offenen Tore einlade, sagte Prof. Dr. Hermann Pitters in seiner Präsentation des Buches. Die „wichtigen und schönen Texte“, die zu neuem Nachdenken „im heimischen und europäischen Kontext einladen“, seien im Gespräch zwischen drinnen und draußen, „zwischen Tür und Angel an den Toren der Welt“ entstanden. Diese Grenze aber war eine fruchtbare Situation, die zu neuen Erkenntnissen führte, so Dr. Pitters.