Bukarest (ADZ) - Die Arbeitslosigkeit in Rumänien ist im Juli zum Vormonat leicht gesunken. Mit einer Erwerbslosenrate von 5,8 Prozent wurde ein Rückgang von 0,2 Prozentpunkten gegenüber Juni verzeichnet, jedoch ein leichter Anstieg von 0,1 Prozentpunkten zum Juli im vergangenen Jahr. Entsprechend am Montag vom Nationalen Statistikamt (INS) veröffentlichten Daten galten im Juli 2025 471.200 Personen zwischen 15 und 74 Jahren als arbeitslos, 18.900 weniger als im Juni dieses Jahres sowie 2400 mehr als im Juli 2024. Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 15- bis 24-Jährigen) liegt weiterhin bei sehr hohen 23,5 Prozent (jüngste Daten für Juni 2025), allerdings ist seit Ende vergangenen Jahres ein leichter Rückgang zu beobachten.
Im Vergleich mit anderen EU-Ländern verzeichnet Rumänien eine mittlere Arbeitslosenrate, der EU-Schnitt liegt bei 5,9 Prozent, während Slowenien, Tschechien sowie Malta Raten unter 3 Prozent verzeichnen und in Griechenland, Schweden, Finnland und Spanien die Arbeitslosigkeit bei über 8 Prozent liegt. In die Arbeitslosenstatistik nach Methode der Internationalen Arbeitsorganisation ILO (welche sowohl von Eurostat als auch von INS verwendet wird), fallen allerdings nur Personen, die keine Arbeit haben sowie Arbeit suchen und innerhalb eines kurzen Zeitfensters Arbeit aufnehmen können; die Rate wird im Verhältnis zur aktiven Bevölkerung gemessen.
Bei der Beschäftigungsrate, welche die Anzahl beschäftigter Personen in Bezug zur gesamten Bevölkerung (im arbeitsfähigen Alter) setzt, ist Rumänien allerdings EU-Schlusslicht: lediglich 53,4 Prozent der Personen zwischen 15 und 74 Jahren galten laut jüngsten Eurostat-Daten im ersten Quartal 2025 als beschäftigt, 8,5 Prozentpunkte unter dem EU-Schnitt (61,9%) sowie weniger als in Ländern wie Griechenland (55,2%), Spanien (58,4%), Finnland (62,5%) oder Schweden (68,9%). Eurostat weist darauf hin, dass Beschäftigungsquoten einerseits auf Konjunkturschwankungen reagieren, jedoch langfristig von Maßnahmen zur Förderung der Hochschulbildung und Einkommensunterstützung sowie von Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigung von Frauen und verschiedenen sozioökonomischen Gruppen beeinflusst werden. Unter anderem gehört Rumänien gemeinsam mit Italien und Griechenland zu den Ländern, in denen die Beschäftigungsrate unter Frauen deutlich niedriger ist als unter Männern.