Hermannstadt - Zwölf Studenten der Hermannstädter Lucian-Blaga-Universität (ULBS) nahmen an einem zweimonatigen Training teil, das von einem lokalen IT-Unternehmen organisiert wurde. Während des Trainings entwickelten die Studenten zwei Anwendungen für Mobiltelefone, die Menschen mit Sehbehinderungen sowie Besuchern von Museen hilfreich sein sollen.
Das Unternehmen ITNT veranstaltete vom 27. Mai bis 27. Juli zum ersten Mal ein sogenanntes BootCamp. Die Teilnehmer des Trainings waren Studenten der Hermann-Oberth-Fakultät für Ingenieurswissenschaften sowie der Naturwissenschaftlichen Fakultät der ULBS. Ausgewählt habe man die besten der Bewerber, so die Organisatoren. Diese erhielten die Gelegenheit, in das IT-Geschäft zu schnuppern und selbst zwei praktische Anwendungen zu entwickeln – von der Idee bis hin zur Umsetzung und Vermarktung des fertigen Produktes. Außerdem kamen sie in Kontakt mit Gründern und Geschäftsführern von einem halben Dutzend im Land tätiger Unternehmen aus der Branche.
Im Vorfeld stellte das Unternehmen vier Projektideen zur Wahl, für die sich die Bewerber entscheiden konnten, von denen letztlich zwei umgesetzt wurden: ein Audioguide für Museen sowie ein E-Mailprogramm für Menschen mit Sehschwierigkeiten. Beide Anwendungen sind für moderne Mobiltelefone gedacht. Der Museumsführer „Mooseum“ soll den Hermannstädter Museen schmackhaft gemacht werden, wie ITNT-Gründer Lucian Todea mitteilte. Mittels so genannter QR-Codes können Informationen zu Ausstellungsobjekten abgerufen oder auch angehört werden. Das zweite Programm heißt „Echos“ und soll das Lesen und Schreiben von E-Mails mit dem Telefon erleichtern. Beide Programme könnten in Kürze auf dem Online-Marktplatz „Google Play“ kostenlos heruntergeladen werden.
ITNT wurde 2003 von Todea in Hermannstadt/Sibiu gegründet. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 11 Millionen Euro. Mit der Initiative wolle man jungen Menschen Wissen über die Arbeitswelt in der IT-Branche vermitteln, gleichzeitig auf diese Lust machen, meinte der junge Geschäftsmann. Darüber hinaus möchte man auch öffentlichen Institutionen Angebote machen, ihre Dienstleistungen zu verbessern, wobei man zunächst öffentliche Museen im Blick habe. Einen Fürsprecher haben die Organisatoren des Unternehmens in Răzvan Pop, dem Leiter des Kreiskulturdirektion für Kultur sowie Gründer des „Vereins zur Verschönerung Hermannstadts“, der ebenfalls mehrere Initiativen mit neuen Medien durchführte.