Bukarest (ADZ) - Die künftige Notverordnung, durch die der Doppelbezug von Rente und Lohn vom Staat verboten wird, sorgt für eine überraschende Entwicklung im Verhältnis zwischen Bildungsminister und Lehrergewerkschaften. Lagen die beiden Parteien über Kreuz, nachdem die Regierung die Unterrichtspensen erhöht und die Stundenhonorare gekürzt hat, ziehen sie nun plötzlich angesichts der neuen Notverordnung am gleichen Strang.
Die Vertreter der Lehrkräfte haben die geplanten Vorschriften bereits vehement angegriffen. Der Chef der Lehrergewerkschaft FSLI, Simion Hăncescu, warnt, dass rund 6000 Stellen unbesetzt bleiben, da so viele pensionierte Lehrkräfte nicht mehr weiter unterrichten würden, auch weil nach neuer Rechtslage die Bezahlung auf Honorarbasis stark gekürzt wurde. Wer soll denn ab September in die Klassen gehen?, fragte H²ncescu rhetorisch bei Hotnews.
Bildungsminister Daniel David hat sich diesmal voll hinter die Lehrergewerkschaften gestellt und unterstützt deren Forderung, pensionierte Lehrer weiterhin im Schuldienst zu belassen. Er betonte, dass gerade im Bildungsbereich erfahrene Lehrkräfte unersetzlich seien und ihre Tätigkeit fortsetzen müssten – auch über das Rentenalter hinaus, um so mehr viele pensionierte Lehrer nur für einen Teil des Jahres im Einsatz seien und kein volles Jahresgehalt erhalten würden. Die Bildung hat ihren Obolus zu den Sparmaßnahmen bereits geleistet – jetzt sollte Schluss damit sein, forderte der Minister.