Bolojan krempelt Staatsunternehmen um

Premierminister Ilie Bolojan | Foto: gov.ro

Bukarest (ADZ) – Die Austeritätswelle rollt auf die über 1300 staatlichen Firmen zu. Die Regierung will angesichts der Schieflage auch dort aufräumen, teilten Premierminister Ilie Bolojan und sein Vize Dragoș Anastasiu am Dienstag mit, denn jeder zusätzliche Gewinn bedeute mehr Investitionen für das jeweilige Unternehmen oder höhere Steuereinnahmen für den Staat. Derzeit seien 1326 Unternehmen registriert, wo der Staat zumindest eine Mehrheitsbeteiligung hat. Sie erwirtschaften einen Gesamtumsatz von 127 Milliarden Lei und 15 Milliarden Lei Gewinn. Sieben Unternehmen verursachen Verluste von über zwei Milliarden Lei. 46 Prozent des gesamten Gewinns stammen allein von Hidroelectrica, beschrieb Anastasiu den Ist-Zustand.

Um Ordnung zu schaffen, plant die Regierung die Vergütungen der Manager und der Mitglieder in den Verwaltungsräten zu kürzen und Obergrenzen für Spesen in Höhe von maximal zehn Prozent des Grundgehalts einzuführen. Die Verdienste müssen stärker an Leistungskennzahlen geknüpft werden, die ihrerseits strenger kontrolliert werden sollen. Vorgesehen ist außerdem ein unbezahlter Beirat aus Fachleuten für Verwaltung, Personal und Recht, der sich mit weiteren Reformen befassen soll – denn Rumänien droht eine Strafzahlung von 330 Millionen Euro, wenn die im Wiederaufbau- und Resilienzplan vereinbarten Auflagen zur Unternehmensführung nicht bis zum 25. November umgesetzt werden, sagte Anastasiu. Und wem die neue Marschrichtung nicht passt, der darf gehen, fügte der Premierminister hinzu.