Bukarester Wahlrennen: PNL und USR planen gemeinsamen Kandidaten

Archivfoto: Christian Binder

Bukarest (ADZ) – Regierungs- und PNL-Chef Ilie Bolojan und der Vorsitzende der Reformpartei USR, Dominic Fritz, planen, übereinstimmenden Medienberichten zufolge, einen gemeinsamen Kandidaten der beiden Koalitionsparteien für das nahende Wahlrennen in der Hauptstadt, wo nach der Wahl Nicușor Dans zum Staatspräsidenten nun im Spätherbst ein neuer Oberbürgermeister gewählt werden muss. Die Personalie, auf die sich die beiden Parteichefs während ihres jüngsten Treffens geeinigt haben sollen und die überdies auch den Segen von Präsident Dan hat, ist der frühere USR-Chef und Verkehrsminister Cătălin Drulă. Letzterer sah vorerst davon ab, seine Kandidatur zu bestätigten, und begnügte sich mitzuteilen, dass das Wahlrennen voraussichtlich im November steigen und die Regierung demnächst den genauen Wahltermin ansetzen wird.

Der Beschluss der beiden Koalitionsparteien, einen USR-Politiker als gemeinsamen Kandidaten ins Bukarester Wahlrennen zu schicken, eckt allerdings bei vielen Liberalen an, die gehofft hatten, mit dem aktuellen Interims-Oberbürgermeister der Hauptstadt, Stelian Bujduveanu, einen eigenen Anwärter auf das Amt aufstellen zu können. Neben Bujduveanu hatte zudem auch der liberale Bezirksbürgermeister Ciprian Ciucu lange Zeit als potenzieller Kandidat mit realen Erfolgschancen gegolten.

Bei der PSD ist derweil nach wie vor unklar, wen die Partei für das Bukarester Oberbürgermeisterrennen aufstellen will. Ihr umfragemäßig bestplatzierter Kandidat war bisher der Bürgermeister des 4. Hauptstadtbezirks, Daniel Băluță, gewesen, der eine Kandidatur jedoch mittlerweile aus Frust ablehnt, nachdem die erweiterte PSD-Leitung im Frühsommer nicht ihn, sondern Sorin Grindeanu zum geschäftsführenden Parteichef gewählt hatte. Sollte Băluță standhaft bleiben und eine Kandidatur weiter ablehnen, könnte die PSD einen anderen Bezirksbürgermeister, nämlich Rareș Hopincă, ins Wahlrennen schicken oder als Notlösung sogar ihre Dauer-Kandidatin Gabriela Firea Pandele abermals antreten lassen.