Bukarests Aktienmarkt legte in der letzten Handelswoche im Juli einen Zahn zu und übertraf den durchschnittlichen Kurszuwachs von 0,6 Prozent mit diesmal 1,56 Prozent deutlich. Damit erreichten alle wichtigen Indizes wieder Rekordstände. So schloss der Hauptindex BET am vergangenen Donnerstag mit dem neuen Rekordstand von 20.189,38 Punkten, fiel am Freitag allerdings um 0,26 Prozent. Auf Wochensicht ergab das ein Plus von 1,15 Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG erreichte sein neues Rekordhoch am Freitag bei 1454,89 Punkten, plus 1,92 Prozent auf Wochensicht. Der BETPlus-Index und der Finanzwerte-Index kratzten am Freitag beide an ihren nächsten Marken von 3000 beziehungsweise 64.000 Punkten: Der BETPlus schloss nach einem Wochenzuwachs von 1,11 Prozent bei 2953,11 Punkten, der BET-FI legte in der Woche 2,28 Prozent auf 63.961,37 Punkte zu. Der ROTX nimmt, nach einem Wochenplus von 1,36 Prozent auf 44.833,64 Punkten die 45.000-Punkte-Marke ins Visier.
Fremdübernahme sorgt für Umsatzschub
Umsatzmäßig war es eine bemerkenswerte Woche durch den Abschluss der Zeichnung der WINE-Aktien (PURCARI WINERIES, 20,7 LEI, ISIN CY0107600716) durch Maspex Romania, der einheimischen Tochtergesellschaft des polnischen Lebensmittelkonzerns. Dieser kaufte über die rumänische Tochter am Freitag 28.787.928 WINE-Aktien und somit 71,21 Prozent am moldauischen, auf Zypern registrierten und an der rumänischen Börse gelisteten Winzerbetrieb. Somit übernimmt der polnische Konzern die Kontrolle über das Traditionsunternehmen. Damit stieg der Wochenumsatz im Vergleich zur Vorwoche auf das 4,8-Fache. Aber auch die üblichen Verdächtigen auf der Umsatzrangliste konnten ihre Aktienumsätze in der vergangenen Woche steigern. So brachte es der übliche Primus Banca Transilvania (TLV, 27,48 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) auf über 111 Millionen Lei Wochenumsatz (61,8 Millionen Lei in der Woche zuvor). Gemessen am Gesamtumsatz der Woche sind das 11,6 Prozent, die allein die Bank generierte. Die Aktien gaben auf Wochensicht aber mit mehr als 2 Prozent kräftiger nach. Weit davon entfernt mit nur 37,6 Millionen Lei Wochenumsatz stand der Treibstoffkonzern OMV Petrom (SNP, 0,7895 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), dessen Aktien jedoch 1,74 Prozent zulegten und in Richtung 52-Jahres-Hoch steuern. Der Stromerzeuger S.P.E.E.H. Hidroelectrica (H2O, 123,6 Lei, ISIN RO4Q0Z5RO1B6) war mit plus 0,08 Prozent beim Aktienkurs auf Wochensicht nicht ganz so erfolgreich, belegte in der Umsatzrangliste aber Platz drei mit einem Wochenumsatz von 32 Millionen Lei, was 3,3 Prozent vom gesamten Aktienumsatz der Woche entspricht.
Hohe Kursgewinne für Emittenten
Der Auftrieb für die SNP-Aktien ist eng verbunden mit dem der Romgaz-Aktien, die in der vergangenen Woche 5,44 Prozent zulegten und dazu noch bei 8,12 Lei ein neues 52-Wochen-Hoch erreichten. Beide Aktien profitierten von der Ankündigung, die Bohrungen im Neptun-Deep-Perimeter im Schwarzen Meer begonnen zu haben. Mit der tatsächlichen Förderung von Erdgas aus dem auf 4 Milliarden Euro geschätzten Vorkommen wird 2027 gerechnet. Neue 52-Wochen-Hochs erreichten in der vergangenen Woche außerdem noch das Telekomunternehmen DIGI Communications (DIGI, 84,4 Lei, ISIN NL0012294474) bei 84,4 Lei je Aktie, der Stromerzeuger Societatea Energetică Electrica (EL, 17,9 Lei, ISIN ROELECACNOR5) bei 18,22 Lei je Aktie, der Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 7,83 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) bei 7,86 Lei je Aktie sowie die Donauwerft Șantierul Naval Orșova (SNO, 8,6 Lei, ISIN ROSAUVACNOR4) bei 9,4 Lei je Aktie. Allerdings waren andere die großen Gewinner der Woche: Die Aktien des Börsenbetreibers Bursa de Valori București (BVB, 42,9 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) legten auf Wochensicht 11,72 Prozent zu, die der Elektrogeräte-Hersteller Electroaparataj (ELJ, 0,17 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) 14,9 Prozent und Electroargeș (ELGS, Lei, ISIN ROELGSACNOR6) satte 31,6 Prozent.
Den 37 Gewinnern der Woche standen 35 Verlierer gegenüber, wobei der Hersteller von Beton-Fertigteilen Prefab (PREH, 2,7 Lei, ISIN ROPREHACNOR7) mit minus 7,5 Prozent und der Flugzeugbauer IAR (IARV, 14,1 Lei, ISIN ROIARVACNOR1) mit einem Kursrückgang von 7,8 Prozent die höchsten Verluste in der vergangenen Woche zu beklagen hatten.
Devisen
Für die rumänische Landeswährung war es keine so gute Woche wie für die Börse. Der Leu geriet mächtig unter Druck vonseiten des US-Dollar. Dieser legte auf Wochensicht 3,11 Prozent zu und kletterte über die 4,45-Lei-Marke. Die europäische Gemeinschaftswährung verteuerte sich ebenfalls etwas kräftiger als in den Wochen zuvor. Der Kurzzuwachs auf Wochenende betrug hier 0,12 Prozent. Auf Monatssicht ging der Euro sogar leicht zurück, aber am ersten Handelstag im August bei 5,0764 Lei in den Handel, der US-Dollar bei 4,4386 Lei. Am Freitagnachmittag dann wurde der amtliche Wechselkurs zum Euro noch einen Deut höher festgelegt bei 5,0770 Lei. Der US-Dollar stand da schon bei 4,4557 Lei, dem Wert, mit dem er in die neue Handelswoche im August ging.
Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.