Bukarest (ADZ) – Nachdem die Sozialdemokraten den Akt der Bestätigung auf ihrem außerordentlichen Parteitag auch formal vollzogen haben, steht nun die gesamte Koalition hinter der Präsidentschaftskandidatur des ehemaligen Senatschefs Antonescu. In seiner Rede auf der PSD-Veranstaltung erklärte der frühere PNL-Chef, dass er ein starker Präsident sein werde, jedoch „nicht durch Verstöße gegen die Verfassung, nicht durch Kabalen mit Geheimdiensten oder durch Eingriffe in die Justiz“, sondern durch „Hingabe und Partnerschaft“. Seine Devise sei: „Immer Partner, niemals Komplize“. Rumänien müsse ein freies Land sein, das aber Respekt für Tradition und Leitkultur habe: Er glaube, dass die Familie von einem Mann und einer Frau gebildet sei, wobei die sexuelle Veranlagung aber nicht zur Schau gestellt, sondern privat gelebt werden müsse, beschrieb Crin Antonescu seine Gesellschaftsvision. „Wir müssen Ordnung schaffen – auch auf der Straße“, forderte er zudem: Ordnungskräften wie Polizei oder Gendarmerie werde inzwischen mit einer Missachtung begegnet, wie sie in einem demokratischen Land nirgendwo zu tolerieren sei.
Rumänien sei in Alarm, doch es gebe – so der Kandidat – keinen Grund zur Panik.
PSD-Chef Marcel Ciolacu, der sich erfreut über die Kandidatur von Antonescu im Namen der Koalition zeigte, schaffte es, Asche aufs eigene Haupt zu streuen und zugleich gegen Ex-PNL-Chef Nicolae Ciucă zu schießen: Er – Ciolacu – habe persönlich den Fehler gemacht, einem Partner zu vertrauen, der nicht reif genug war, zu einer politischen Vereinbarung zu stehen und Präsidentschaftswahlen im September mit einem gemeinsamen Kandidaten auszurichten und eine gemeinsame Liste für die Parlamentswahlen aufzustellen, obwohl die beiden Parteien bei den Europawahlen zusammen über 50% der Stimmen gewannen.