Die PSD gibt sich unversöhnlich – lässt sie die Koalition platzen?

Grindeanu berief Sitzung des Landesrates der PSD ein

Bukarest (ADZ) – Die PSD scheint die von ihr wegen der Beisetzungsfeierlichkeiten ihres Gründers Ion Iliescu vom Zaun gebrochene Koalitionskrise in die Länge ziehen zu wollen – wohl, um die Verabschiedung des zweiten Maßnahmenpakets der Regierung, das vor allem die Verwaltungen im Land und damit auch ihre eigenen Bürgermeister visiert, hinauszuzögern. Interims-PSD-Chef Sorin Grindeanu berief für Anfang dieser Woche eine Sitzung des Landesrates der Partei ein, um „die Lage in der Koalition“ nach „der Positionierung eines Partners“ in puncto Staatsbegräbnis für Iliescu „zu beurteilen“ – mit anderen Worten um zu befinden, ob man noch in der Koalition bleiben wolle.

Die PSD schießt bereits seit Tagen aus vollen Rohren gegen die USR, nachdem diese sich als Geste des Respekts für die Opfer der Revolution und Mineriaden gegen Staatstrauer für Ion Iliescu ausgesprochen hatte und den Beisetzungsfeierlichkeiten ferngeblieben war. Doch war die USR damit keineswegs ein Einzelfall gewesen – auch der UDMR hatte durch Abwesenheit geglänzt, ebenso mehrere liberale Minister. Vom Ableben des PSD-Patriarchen ungerührt war letzten Endes sogar die Bevölkerung – kaum tausend Menschen stellten sich am Sarg des verstorbenen Ex-Präsidenten ein, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Darauf verwies auch USR-Chef Dominic Fritz: Seine Partei habe „genau wie 99,9 Prozent der Bürger“ gehandelt und entschieden, den Beisetzungsfeierlichkeiten fernzubleiben. Zudem habe sich die USR nicht gegen das Staatsbegräbnis, sondern lediglich gegen Staatstrauer ausgesprochen. Die Menschen würden von den Koalitionspartnern, einschließlich der PSD, Taten statt Dauerzoff erwarten, aus seiner Sicht sei es an der Zeit, „uns wieder an die Arbeit zu machen“, so Fritz.