Bukarest (ADZ) – Die Teilnahme des vorbestraften früheren Premiers Adrian Năstase und seiner Amtsnachfolgerin Viorica Dăncilă (beide PSD) an der gigantischen Siegesparade in Peking, mit der China nicht bloß den 80. Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg begehen, sondern sich vor allem als neue Gegenmacht zu den USA inszenieren wollte, schlägt hierzulande weiter hohe Wellen, zumal sich die beiden Ex-Amtsträger mit Chinas Staatschef Xi Jinping, Kremlchef Wladimir Putin und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un auf einem Familienfoto ablichten ließen. Öl ins Feuer goß zudem auch die chinesische Botschaft in Bukarest, indem sie sich via Facebook überschwenglich für die Teilnahme der beiden an dem umstrittenen Event bedankte.
Von der Presse mit Fragen bedrängt, stellte Interims-PSD-Chef Sorin Grindeanu klar, dass Năstase und Dăncilă in China weder den rumänischen Staat noch die PSD vertreten hätten – seine Partei sei immerhin eine proeuropäische. Er selbst hätte „eine derartige Situation garantiert vermieden“, fügte Grindeanu hinzu.
USR-Senator Sorin Sipos forderte indes vom Auslandsnachrichtendienst SIE Auskunft über potenzielle chinesische und russische Einflusskreise hierzulande. Die Tatsache, dass Năstase und Dăncilă erlaubt worden sei, auf einem Gruppenbild mit Xi, Putin und Kim zu erscheinen bzw. sich in unmittelbarer Nähe der drei Autokraten aufzuhalten, lasse die Schlussfolgerung zu, dass sie bereits als „assets“ demokratiefeindlicher Mächte erachtet würden, so Sipos.
Der frühere Europaabgeordnete Vlad Gheorghe teilte seinerseits mit, gegen Năstases Stiftung vorzugehen – er habe beim Justizministerium bereits beantragt, dass dieser der gemeinnützige Status entzogen werde.