„Heini“ – das ist einer der Spitznamen der Amerikaner für uns Deutsche. Heinrich Heini hingegen ist das Alter Ego von Herrn Siegerius alias Herrn Mannstädter, „der seine Meinung überall kundtut, wo keiner hinhört und dessen Senf nicht gebraucht wird“ – und außerdem hat er auch noch das „Das kleine ABS der Scherzdichtung“ verbrochen. Wer kennt ihn nicht, Heinrich Heini Höchsmann, H. H. H., Garant für herzliches Lachen? Oder auch wahlweise verblüfftes, verhaltenes, wieherndes, berührtes, verbissenes... Eine zeitlang war er selbst ein Wahl-„Heini“, bis es ihn aus dem gelobten (Deutsch)Land zurück in seine siebenbürgische Heimat- und Hermannstadt verschlagen hat – ein echter Her(r)Mannstädter wieder! Ja, und der darf uns nun an so manchen Samstagen auf der Wochenendseite der ADZ beglücken.
„Echt Heini!“ – so nennt sich die Kurzrubrik, in der wir Heinrich Heini Höchsmann ab sofort gelegentlich zu Wort kommen lassen, mit Zitaten aus seinen Werken, die da wären: Die weis(s)eTrilogie, Sekunden-Satiren-Sequenzen: „Die 100 Seiten des Herrn Siegerius“, „Die verborgenen Seiten des Herrn Siegerius“ und „Herr Mannstädter und seine wundersamen Seiten“, wobei der Autor verrät: Herr Siegerius und Herr Mannstädter sind eigentlich ein und dieselbe fiktive Figur. Nur, dass der erstere seinen Namen ändern musste, denn (fast) so zu heißen wie ein ehrenwerter Hermannstädter Historiker (Emil Sigerius), na, das geht ja nun gar nicht! Ein wenig widerstrebend, weil erst im dritten Band, wurde den naserümpfenden Siebenbürger Landsleuten dann aber doch der Gefallen getan: Herr Siegerius, immerhin ein echter Hermannstädter, ließ sich passend umtaufen – in Herr Mannstädter.
Und dann gibt’s da noch das „Kleine ABS der Scherzdichtung“ mit Anekdoten, Bonmots und Satiren, auch so manches „Satierische“ findet man darunter... Nicht immer bleibt alles jugendfrei: „Pornithologen, die Vögelkundler, warnen vor der Hysteriade, die die Betörungstheoretiker losgetreten haben“ (keine Sorge aber, die Wochenendseite beibt kinderstubenrein!). Wortschöpfungen überhaupt sind seine Spezialität: die „Pharmafia“ (da geht’s medizynisch zu), oder die „Sympartisanen der Bundeslegierung“. „Wir gendern durch den Sprachgarten der Unglaublichkeiten“, aber Satire ist schließlich „kein Zuckerwatteschlecken im Streichelzoo unserer Gesellschaft“, stellt der Autor klipp und klar.
Wer Heinrich Heini Höchsmann nicht kennt, ist selber schuld, denn ausführlich vorgestellt haben wir ihn mit seinem stark autobiografisch angehauchten Werk „Einmal Deutschland und zurück. Geschichten von Hüben und Drüben“ (Schiller Verlag) auf der Kulturseite vom 8. August: „Der H.H.H.-Effekt: Humor, hochgradig heilsam! Wie Autor Heinrich Heini Höchsmann der Volksgesundheit dient und auch noch den Fortbestand der Menschheit rettet...“. Dabei gibt er selbst sich zutiefst bescheiden:
Gern wär’ ich
Gern wär ich
der Kästner Erich.
Auch wär ich gern
der Morgenstern.
Nur einen Satz von
Ringelnatz.
Doch nichts davon in aller Not
hab’ ich von Busch, hab’ ich von Roth. Drum bleib ich weiter, der ich bin,
mehr als Heini ist nicht drin!
Heini – so wurde Heinrich Höchsmann schon in der Kindheit von Familie und Freunden genannt. „Trotz – möglicherweise gerade wegen dieses Namens – hatte ich eine unbeschwerte, glückliche Kindheit und Jugendzeit.“
Erst mit 27 Jahren, am Tag der langersehnten Einreise in die Bundesrepublik, eröffnete sich ihm eine geradezu brutale Wahrheit: Nämlich nichtnur, dass „Heini ein sehr seltener, ja kaum gebrauchter Name war“, sondern vielmehr ein „Beschimpfungs- und Verarschungswort: ’du Heini, du’, ’was bist du bloß für ein blöder Heini’, ’Bundesheini’“ usw., der Arme sah sich gezwungen, auf „Heiner“ umzusatteln.
„Die meisten Schwierigkeiten mit dem neuen Namen hatte ich, während Freunde und Bekannte sich schnell daran gewöhnten“, bekennt jedoch der eigenmächtig Umgetaufte.
Und muss erkennen: „dass Wertschätzung nix mit Namen zu tun hat, dass hierzulande auch nur mit Wasser gekocht wird, dass die, die am lautesten lachen, nichts zu lachen haben und dass es durchaus Männer gegeben hat und zum Teil noch gibt, die respektable Bürger waren, wie: Heini VIII. (der König, der wusste, was er machte und bei jeder Leiche blieb er der gleiche), Heini von Kleist oder Heini Lübke, der Bundespräsident; alles Männer, die es zu Ruhm und Anerkennung gebracht haben... Von Heinrich Heini ganz zu schweigen...
Darum, liebe Freunde, so schwer es euch auch fallen mag, ich möchte wieder der Heini sein, für den ihr mich haltet!“
Und sicher würde Heini Höchsmann jetzt gern begeistert Hein(z)i Erhard zitieren: „Ich hab heut selber Spaß, obwohl ich das meiste schon kenne!“
Viel Spaß wünschen auch wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, mit „Echt Heini!“ auf den Wochenendseiten der ADZ!