Einschränkung des Spielhöllenbetriebs

Bürgermeister Popa: „Wettbüros und Glücksspiele Geißel Rumäniens“

Reschitza – Aufgrund der offiziell gewordenen Entscheidung von Entwicklungsminister Attila Cseke, derzufolge die Bürgermeister die Entscheidungshoheit über Betrieb oder Schließung von Glücksspiel-Stätten auf ihrem Verwaltungsgebiet haben („Wenn ein Bürgermeister nicht mehr wünscht, Glücksspiele weiterhin zu autorisieren, hat er nun diese Möglichkeit!“), hat der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa (PNL) entschieden, dass Spielhöllen und Wettbüros auf den Hauptboulevards der Stadt und in der Nähe von Schulen geschlossen werden müssen.

Die Möglichkeit ist von der Regierung im Rahmen ihrer Dezentralisierungsbestrebungen festgelegt worden. Dezentralisierung sei eine der drei Hauptkomponenten, die sich auf die Kommunalverwaltungen im Rahmen der Sparmaßnahmen beziehen, sagte Minister Cseke vom Ungarnverband Rumäniens. Die Dezentralisierung, über welche bisher viel herumgeredet wurde, müsse endlich gestartet werden, „mit ... qualitativen Folgen“. Da die Glücksspielindustrie einer der mancherorts überhandnehmenden und sozial oft mit brutalen Folgen behafteten Wirtschaftszweige sei, müsse es den Bürgermeistern obliegen, über ihre Beamtenapparate am raschesten und effektivsten die Folgen der Präsenz der Glücksspielstätten abwägen zu können. „Deswegen geben wir die Möglichkeit der Autorisierung oder des Verbots von Spielhöllen in die Hand der Bürgermeister.“ Dafür stehe ihnen eine Frist von sechs Monaten zur Verfügung. „Sollte eine kommunale Autorität binnen sechs Monaten den Betrieb einer Spielhölle nicht autorisieren, muss sie geschlossen werden“, erklärte Attila Cseke.

Der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa hat daraufhin umgehend geschaltet und bereits den Medien des Banater Berglands erklärt, wie er die Situation sieht: „Ich sehe die Wettbüros als eine gefährliche Geißel Rumäniens. Die Spielhöllen sind bereits gefährlicher als Drogen. Sie zerstören Menschenschicksale, vor allem jene junger Leute. Ich werde Wettbüros und Glücksspielstätten aus den zentralen Teilen der Stadt sowie aus der Nähe der Schulen komplett verbannen. Die Wettbüros und Spielhöllen wurden zu einem wirtschaftlichen und sozialen Phänomen, das völlig außer Kontrolle geraten ist. Sie sind auffälligste Zeichen von Rückständigkeit, der Zugehörigkeit zu Ländern der dritten Welt. Am schlimmsten: es werden Minderjährige zu den Wettbüros und Glücksspielstätten zugelassen.“