„Es wird keine Regierungskrise geben, sollte Bolojan zurücktreten“

PSD-Vizepräsidentin: „Würden binnen Tagen einen neuen Premier haben“

Bukarest (ADZ) – PSD-Vizepräsidentin Olguța Vasilescu zufolge würde es im Fall eines Rücktritts von Regierungschef Ilie Bolojan (PNL) nicht zu einer Regierungskrise kommen – es gebe immerhin einen Koalitionsvertrag, anhand dessen „binnen weniger Tage ein neuer Premierminister vorgeschlagen“ werden könne. Konkret würde man eingedenk der verbrieften Rochade an der Regierungsspitze die PNL auffordern, eben einen anderen Politiker als Regierungschef vorzuschlagen. Das Kabinett würde das gleiche bleiben, bloß der Premier wäre ein anderer, sagte die amtierende Bürgermeisterin von Craiova dem Nachrichtensender Digi24. Die einflussreiche PSD-Kommunalpolitikerin fügte hinzu, dass ihre Partei Bolojan keineswegs zum Rücktritt dränge, da man dem Land eine Krise ersparen wolle, doch wünsche man sich vom Premier „mehr Flexibilität“ – sollte er nicht nachvollziehen können, dass seine geplante Verwaltungsreform nicht in ihrer jetzigen Form umgesetzt werden könne, werde „diese Koalition unweigerlich platzen“, stellte Vasilescu klar. 

Die Retourkutsche der Liberalen erfolgte prompt: Die Muskelspielchen der PSD seien auf die internen Spannungen wegen ihres nahenden Parteitages zurückzuführen – immerhin sei die PSD die einzige Koalitionspartei, in der die Führungsfrage noch ungeklärt sei, wobei auch Olguța Vasilescu Ambitionen auf ein hohes Parteiamt nachgesagt würden, erklärte der liberale Abgeordnete Alexandru Muraru. Am Koalitionstisch habe die PSD alle Maßnahmen des ersten Spar- und Steuerpakets der Regierung abgesegnet, sei jedoch heuchlerisch genug, um nun zu versuchen, dieses im Parlament zu ändern. De facto setze die PSD auf „doppelte Manipulation“ – sowohl der eigenen Parteibasis als auch der Wählerschaft, so Muraru.